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WA488_7968_1643_Haeckel-Naturliche.pdf

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vonische Stamm-Gruppe der Phanero<strong>pl</strong>eurideu an; wir fassen<br />

diese Altlurchfische unter dem Begriffe der Palaclipneusten zusammen.<br />

Ceratodus lebt heute nur noch in wenigen Flüssen<br />

an der Ostküste Australiens (im Burnett- und Mary-River); er<br />

zeichnet sich namentlich durch die primitive Bildung seines<br />

gefiederten Flossen-Skelets aus, und gehört zu jenen isolirten<br />

Ueberresten uralter Thier-Gruppen, welche man treffend als „lebende<br />

Fossilien" bezeichnet hat, und welche als verbindende<br />

Zwischenglieder zwischen zwei verschiedenen Thierclassen die<br />

grösste Bedeutung für die Descendenz-Theorie besitzen. Es war<br />

daher von höchstem Interesse, die bis vor Kurzem gänzlich unbekannte<br />

Keimesgeschichte desselben kennen zu lernen. Die Lösung<br />

dieser ebenso wichtigen als schwierigen Aufgabe verdanken wir<br />

Professor Richard Semon, welcher zwei Jahre in Australien<br />

verbrachte, um gleichzeitig die Ontogenie des Ceratodus und der<br />

eierlegenden Säugethiere (Monotrema) zu studiren. Die merkwürdigen<br />

Lebens-Verhältnisse derselben sind in seinem ausgezeichneten<br />

Werke geschildert: „Im australischen Busch und an<br />

den Küsten des Korallenmeeres" (1896).<br />

Die characteristischen kammförmigen Gaumenzähne, welche den<br />

Ceratodus auszeichnen, hatte man schon früher fossil in Jura und<br />

Trias gefunden; sie lassen sich unmittelbar aus dem Gebiss der<br />

älteren, in Carbon und Devon gefundenen Phanero<strong>pl</strong>euriden ableiten.<br />

Aus dieser alten Stamm-Gruppe der Paladipneusten sind einerseits<br />

die heutigen Neulurchfische oder Neodipneusten (Protopterus<br />

und Lepidosiren) herv<strong>org</strong>egangen, anderseits die carbonischen<br />

Stegocephalen, die Stammformen der Amphibien und Amnioten.<br />

Die wichtigste innere Veränderung, welche mit der Verwandlung<br />

der Schwimmblase in die Lunge sich verknüpfte, war die<br />

Theilung der Herzvorkammer in zwei Vorkammern. Während das<br />

Fischherz bloss venöses oder carbonisches Blut enthielt (lchthyocardio),<br />

trat dazu nun aus den Lungen noch arterielles oder oxydisches<br />

Blut; beide Blutarten mischten sich in der Kammer des<br />

Herzens. Durch diesen sehr wichtigen Fortschritt der Organisation<br />

entfernen sich die Dipneusten von ihren Vorfahren, den Fischen,<br />

und bilden unmittelbar den phylogenetischen Uebergang zu den<br />

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