Optimierung des Rundholztransportes durch ... - GVB
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Kapitel 2 – Ausgangssituation und Problemstellung<br />
2 Ausgangssituation und Problemstellung<br />
Die Rundholzspeditionen nehmen innerhalb der Wertschöpfungskette Holz eine<br />
zentrale Position ein. 8 bis 10 % <strong>des</strong> Umsatzes der Sägeindustrie sind<br />
Transportkosten (FUNK 1999). Anders formuliert verursacht der Rundholztransport<br />
15 bis 30 % der gesamten Rundholzkosten. Diese machen 40 bis 60 % der<br />
gesamten Kosten der Holzindustrie aus (BECKER 2002). Gleichzeitig besteht aber<br />
beim Transport ein großer <strong>Optimierung</strong>sbedarf, da die Holzbereitstellungskosten frei<br />
Werk in Deutschland 50% höher liegen als beispielsweise in Finnland (RÖDER<br />
2003).<br />
Im Straßengüterverkehr ist derzeit allgemein eine angespannte Situation zu<br />
beobachten. Während die Menge der im Straßenverkehr beförderten Güter und die<br />
Verkehrsleistung Jahr für Jahr steigen, ist der Preis- und Wettbewerbsdruck<br />
besonders für klein- und mittelständische Speditionen in den vergangen Jahren<br />
stark angewachsen. Hohe Insolvenzquoten sind die direkte Folge hiervon<br />
(KLEINORT 2005). Die Ursachen sind einerseits in der enormen<br />
Wettbewerbsverschärfung als Konsequenz der EU-Osterweiterung (insbesondere für<br />
Deutschland als Transitland) und andererseits in den gestiegenen Betriebskosten zu<br />
sehen.<br />
So ließ sich in den letzten Jahren eine Kostenexplosion beim Treibstoff beobachten,<br />
welcher bei Transportunternehmen etwa 30 % der gesamten Betriebskosten<br />
ausmacht. Laut dem Bun<strong>des</strong>verband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung für<br />
den Straßengüterverkehr haben sich die Dieselkosten seit 1998 um 77 % erhöht<br />
(BGL 2005). Die Einführung der LKW-Maut bedeutet für den Rundholztransport eine<br />
Kostenerhöhung von 10 bis 20 % (BODELSCHWINGH 2005). Diese Mehrkosten<br />
können derzeit wegen der zunehmenden Konkurrenz aus Osteuropa nicht an den<br />
Kunden weitergegeben werden, weswegen die Insolvenzen bei den Speditionen seit<br />
1998 um 63 % angestiegen sind (KLEINORT 2005).<br />
Zunehmende Konzentrationsprozesse in der Holzindustrie führen zu größeren<br />
Einzugsgebieten der Werke bezüglich der Versorgung mit Rundholz. Infolge<strong>des</strong>sen<br />
müssen die Rundholzfrächter immer größere Transportentfernungen zurücklegen.<br />
Bei Nadelholz für die Sägeindustrie sind dies <strong>durch</strong>schnittlich knapp 150 km<br />
(WEGENER und ZIMMER 2005). Im süddeutschen Raum kommt hinzu, dass hier<br />
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