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Chemische Essays.

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welches als dasjenige betrachtet werden darf, das im<br />

Doppelsalze durch Kaliumsulfat ersetzt ist.<br />

Auch experimentierte Graham über die Wärmeentwicklung<br />

bei der Neutralisation yon Säuren mit Basen<br />

und über die Lösungswärmen von Salzen. Derartige<br />

Untersuchungen beschäftigten ihn bis 1843.<br />

Graham hatte unterdessen eine ganz andere Reihe<br />

von Untersuchungen unter Händen, durch welche er eine<br />

bestimmtere Kenntnis über die Konstitution der Materie<br />

anstrebte. Aus der Erkenntnis, daß der Gaszustand<br />

einfachere Bedingungen darbietet, als der flüssige oder<br />

feste, wendete er seine Arbeit hauptsächlich auf die Erkenntnis<br />

der Natur der Gase. Diese Untersuchungen<br />

begannen 1836. Ausgehend von einer Beobachtung<br />

Döbereiners, daß aus einem gesprungenen Zylinder,<br />

der mit Wasserstoff gefüllt über Wasser stand, mehr Gas<br />

entwich, als eintrat, so daß das Wasser im Zylinder stieg,<br />

begann Graham seine Versuche über die Diffusion<br />

der Gase und die Geschwindigkeit ihres Ausströmens aus<br />

engen Öffnungen. Beide Versuchsreihen ergaben das gleiche<br />

Gesetz, nämlich, daß die Geschwindigkeit des Durchganges<br />

der Quadratwurzel aus der Dichte des Gases umgekehrt<br />

proportional ist. Unter gleichen physikalischen Bedingungen<br />

bewegt sich der Wasserstoff viermal schneller,<br />

als der Sauerstoff, der sechzehnmal so schwer ist. Und<br />

da die Dichten proportional den Molekulargewichten sind,<br />

so folgt, daß sich auch ein M o 1 e k ü 1 Wasserstoff viermal<br />

so schnell bewegt, wie ein Molekül Sauerstoff. Das Gesetz<br />

wurde durch Messungen an vielen anderen Gasen bestätigt.<br />

Diese experimentellen Tatsachen sind hernach einer der<br />

kräftigsten Gründe zugunsten der kinetischen Gastheorie<br />

geworden, die viel später aus der Annahme entwickelt<br />

wurde, daß der Druck der Gase von Stößen herrührt,<br />

welche die bewegten Moleküle gegen die Wände<br />

ihrer Gefäße ausüben, und daß die Temperatur von<br />

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