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Chemische Essays.

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ein feiner Geist; ich bin am ähnlichsten dem Quecksilber,<br />

außen kalt und innen heiß. Mein Hauptfeind ist der gemeine<br />

Schwefel, und dennoch ist er mein größter Freund,<br />

da ich durch ihn gereinigt und verfeinert werde." Salmiak,<br />

Weinstein, Essig und namentlich zahlreiche Verbindungen<br />

des Antimons finden sich gleichfalls durch Basilius Valentinus<br />

in seinem „Triumfwagen des Antimonii" beschrieben.<br />

In diesen Schriften findet sich oft die Bemerkung, daß<br />

manche der beschriebenen Stolfe medizinische Eigenschaften<br />

haben. Seine Schüler, unter denen Paracelsus wohl am<br />

meisten bekannt ist, entwickelten diesen Teil seiner Lehre.<br />

Trotz seiner ausgedehnten Kenntnisse behielt er den Glauben<br />

an die Transmutationen bei; den Elementen Gebers und<br />

seiner Schüler fügte er das „Salz" oder wie er es nannte,<br />

das „philosophische Salz" hinzu. Es ist der Bestandteil<br />

der Stoffe, welcher Beständigkeit verleiht uud welcher<br />

nachbleibt, nachdem der flüchtige Schwefel und das Quecksilber<br />

durch das Feuer vertrieben worden sind.<br />

In der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts<br />

brachte Paracelsus die Anschauungen des Basilius Valentinus<br />

zur Entwicklung und Anwendung und gründete<br />

die Schule der „IatroChemiker", d. h. der Forscher,<br />

welche als Hauptzweck der Chemie nicht die Transmutation<br />

der Metalle ansahen, sondern die Anwendung der<br />

chemischen Substanzen für medizinische Zwecke. Paracelsus<br />

huldigte übrigens der Theorie der drei Prinzipien,<br />

wandte sie aber auf den menschlichen Körper an, den er<br />

aus diesen drei Prinzipien bestehend ansah; Krankheit<br />

bestand in dem Mangel an einem derselben und konnte<br />

durch dessen Zuführung geheilt werden. Zuviel Schwefel,<br />

lehrte er, verursacht Fieber und Pest, zuviel Quecksilber<br />

Paralyse und Depression, zuviel Salz Diarrhöe und Wassersucht.<br />

Mangel an Schwefel bewirkt Gicht; destilliert er<br />

von einem Organ zum anderen, so bewirkt er Delirium,<br />

und so fort in phantastischen Theorien. Eine der phan-<br />

Eamsay, <strong>Essays</strong>. 4<br />

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