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Chemische Essays.

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erscheinenden Stoffe geprüft wurden. Denn Anästhetica<br />

erregen mich nicht, sondern dämpfen nur meine Sinnesempfindungen<br />

und bringen bei mir keine von den hysterischen<br />

oder rauschartigen Wirkungen hervor, welche so oft<br />

die ersten Stadien begleiten. Die Wirkung, welche fortgesetzte<br />

Dosen von Aethylidenchlorid und Äther auf mich<br />

hervorbrachten, beschränkte sich auf eine Unsicherheit in<br />

den Beinen, und keine schädlichen Nachwirkungen haben<br />

die häufigen teilweisen Vergiftungen begleitet. Die wichtigsten<br />

Ergebnisse dieser Versuche, die sich auf den Blutdruck<br />

bezogen, wurden den medizinischen Zeitschriften<br />

mitgeteilt; neue Anästhetica entdeckten wir nicht, doch<br />

fanden wir, daß im großen und ganzen befriedigende Resultate<br />

mit Aethylidenchlorid erhalten werden können. Indessen<br />

ist dieses teuer, schwer in reinem Zustande zu erhalten<br />

und gewährt keinen besonderen Vorzug gegen Äther<br />

und Chloroform, wenn diese sorgsam angewendet werden.<br />

Im März 1880 bewarb ich mich erfolgreich um den<br />

Lehrstuhl der Chemie am University College in Bristol,<br />

der durch den Austritt von Professor Letts frei geworden<br />

war; dieser wurde seinerseits Nachfolger von Dr. Andrews<br />

in Belfast, berühmt durch das Ozon und den kritischen<br />

Punkt. Ich glaube, daß mir die Stellung zugesprochen<br />

wurde, weil ich fähig war, holländisch zu lesen! Es stellte<br />

sich nämlich heraus, daß man von mir erwartete, den Wählern,<br />

die den Verwaltungsrat des College bildeten, Antrittsbesuche<br />

zu machen. Dieser Verwaltungsrat bestand aus<br />

den führenden Männern von Bristol, Geistlichen, Ärzten,<br />

Fabrikanten und Kaufleuten. Unter anderen besuchte ich<br />

einen alten Geistlichen, der dafür bekannt war, daß er<br />

unter großer Anerkennung in der Kommission für die<br />

Revision der Bibelübersetzung mitgearbeitet hatte. Eine<br />

meiner Empfehlungen war holländisch geschrieben, da sie<br />

von dem Professor Gunning stammte, dessen Bekanntschaft<br />

ich einige Jahre vorher in Frankreich gemacht hatte, und<br />

http://rcin.org.pl

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