AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)
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Raumklang im Heimkino<br />
Den großen Kinoklang zu Hause zu erleben, ist ein Wunsch, den sich viele mit einem<br />
eigenen Heimkino erfüllen. Mit unterschiedlichen <strong>Surround</strong>-Systemen, virtuellen Lautsprechern<br />
und gar reflektierenden Wänden gibt es für jeden die passende Lösung.<br />
VON TORSTEN PLESS<br />
Wenn von dem Wort „<strong>Surround</strong>“<br />
die Rede ist, kommt vielen sofort<br />
der Begriff „5.1“ in den Sinn. Dabei ist<br />
die fünfkanalige Wiedergabeform mit ergänzendem<br />
Subwoofer noch lange nicht<br />
das Maß aller Dinge und kann bereits auf<br />
eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken.<br />
Aktuelle AV-Receiver bieten auf<br />
Grundlage verschiedenster Matrizierungsverfahren<br />
bereits die Möglichkeit, bis zu 11.2<br />
Kanäle gleichzeitig wiederzugeben und<br />
neueste Techniken wie Auro-3D (<strong>AUDIO</strong><br />
<strong>TEST</strong> berichtete in Ausgabe 2/2011) treiben<br />
die Entwicklungen rund um die räumliche<br />
Wiedergabe immer weiter voran. Doch was<br />
ist der Grund für diese stetig wachsende<br />
Kanalerweiterung im Heimkino? Das Ziel<br />
aller Entwicklungen ist es, den Zuhörer in<br />
eine 360 Grad umfassende klangliche Umhüllung<br />
derart einzubetten, wie wir es von<br />
der Natur vorgegeben bekommen – unabhängig<br />
von der jeweiligen Sitzposition. Die<br />
heute bereits sehr weit entwickelten Standards<br />
sind jedoch nicht über Nacht entstanden<br />
und die Anfänge des Tonfilms reichen<br />
bis zur einkanaligen Monowiedergabe zurück.<br />
Die ersten Lichtspielhäuser wurden<br />
zu Beginn mit einem einzigen Lautsprecher<br />
hinter der Kino leinwand ausgestattet. Da<br />
die wichtigsten Handlungsstränge und Dialoge<br />
auch heute noch zentral abgemischt<br />
werden, hat ebenjener Center-Kanal bis<br />
jetzt überlebt und nimmt auch weiterhin<br />
eine tragende Rolle im Heimkino ein. Für<br />
den damaligen Kinobesucher bedeutete<br />
diese Ein-Lautsprecher-Variante eine stets<br />
nachvollziehbare Lokalisation des Klanggeschehens,<br />
unabhängig der „idealen“, mittleren<br />
Sitz position. Mit der Einführung des<br />
<strong>Stereo</strong>tons und dem Einzug zwei kanaliger<br />
Plattenspieler und Tonbandgeräte in die<br />
Haushalte wurden die ersten Kinos mit<br />
der neuesten Entwicklung ausgestattet<br />
und der Grundstein zur zweikanaligen<br />
Heimkinowiedergabe gelegt. <strong>Stereo</strong>skope<br />
atmo sphärische Hintergrundgeräusche<br />
und Filmmusiken konnten fortan über zwei<br />
Lautsprecher, links und rechts hinter der<br />
Leinwand angeordnet, wiedergegeben<br />
werden. Eine Grundregel für eine zentrale<br />
Lokalisation von Monosignalen wie<br />
Dialog stimmen ist ihre gleichlaute Wiedergabe<br />
über die beiden Lautsprecher.<br />
Die sich daraus bildende Phantomschallquelle<br />
zwischen den Lautsprechern ist jedoch<br />
nur auf den Sitzplätzen genau in der<br />
<strong>Stereo</strong>mitte einwandfrei lokalisierbar. Je<br />
nach Entfernung von der idealen <strong>Stereo</strong>mitte<br />
verschiebt sich ebenfalls die Dialoglokalisation.<br />
Wird in einem <strong>Stereo</strong> heimkino<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 4.2011 | www.audio-test.at