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AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)

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FL<br />

In <strong>Stereo</strong> lassen sich sowohl Film als auch Musik<br />

wiedergeben<br />

C<br />

30° 30°<br />

eine Sitzposition am äußersten linken<br />

Rand eingenommen, erfährt der Zuhörer<br />

die Schallereignisse fast ausschließlich aus<br />

dem linken Lautsprecher. Erst bei weiter<br />

hinten aufgestellten Sitzplätzen verringert<br />

sich diese Verschiebung durch den größer<br />

werdenden Raumeinfluss und Diffusschallanteil.<br />

Das Audiosignal wird hier weitestgehend<br />

als Mono empfunden.<br />

Um das Problem einer verschobenen<br />

<strong>Stereo</strong> mitte zu umgehen, kommt im<br />

Heimkino der zusätzliche Center-Kanal als<br />

Dialog lautsprecher zum Einsatz. In Kombination<br />

mit den beiden Lautsprechern<br />

links und rechts ergibt sich eine stabilisierte<br />

Mischung aus Mono- und <strong>Stereo</strong>ton, die<br />

eine größere Anzahl klangrichtiger Sitzplätze<br />

ermöglicht. Besteht das Heimkino aus<br />

mehreren hintereinander angeordne ten<br />

Sitzreihen, zählen jedoch bei dieser Lautsprecheraufstellung<br />

die hinteren Plätze zu<br />

den akustisch unbefriedigenden. Der dabei<br />

stark vertretende Diffus schall anteil ist an<br />

jenen Stellen noch zu prominent, der Heimkinoraum<br />

zu sehr hörbar und der Zuhörer<br />

nimmt die Signale fast Mono wahr. Ein<br />

echtes Mittendrin-Erlebnis, wie es das Kino<br />

bietet, will dabei nicht aufkommen.<br />

Um dies zu gewährleisten, muss das Heimkino<br />

ebenfalls mit zusätzlichen Raumlautsprechern,<br />

den „<strong>Surround</strong>s“, ausgestattet<br />

FR<br />

werden. Wie es deren Name bereits verrät,<br />

befinden sich die einzelnen Lautsprecher<br />

um den Zuhörer herum und nicht, wie oftmals<br />

angenommen, lediglich hinter ihm.<br />

Zu Beginn der Einführung wurden diese<br />

jedoch nicht ausschließlich mit Rauminformationen<br />

versehen, sondern ebenso<br />

für klangliche Effekte verwendet. Bewegungen,<br />

die aus dem Bild herausgehen,<br />

sollten dadurch unterstützt werden und<br />

dem Zuschauer somit den Eindruck einer<br />

dritten Dimension vermitteln. Ein einzelner<br />

<strong>Surround</strong>-Kanal, der über mehrere<br />

Lautsprecher wiedergegeben wird, reicht<br />

dazu jedoch oftmals nicht aus, weshalb die<br />

<strong>Surround</strong>-Lautsprecher ebenfalls <strong>Stereo</strong><br />

betrieben werden sollten.<br />

Wie die Frontkanäle werden auch die<br />

<strong>Surround</strong>-Lautsprecher in einen eigenständigen<br />

linken und rechten Kanal aufgeteilt.<br />

Dies hat den Vorteil, <strong>Stereo</strong>effekte zu realisieren,<br />

die das Bild klanglich weitergehend<br />

unterstützen. Mit dieser Technik<br />

können etwa Pistolenschüsse, die von der<br />

Leinwand ausgehen, auch an den Ohren<br />

des Zuhörers vorbeischnellen. Sogenannte<br />

Atmos zur Tongestaltung und Rauminformationen<br />

wirken in <strong>Stereo</strong> zudem<br />

um einiges realitätsnäher als eine bloße<br />

1-Kanal-Wiedergabe. Dennoch wird bei<br />

der Filmmischung darauf geachtet, den<br />

Zuhörer nicht mit zu vielen Rauminformationen<br />

zu überfordern oder gar die<br />

Aufmerksamkeit sowie den Blick vom Bild<br />

weg zu den Lautsprechern zu lenken. Da<br />

es jedoch das erklärte Ziel ist, den Heimkinonutzer<br />

vollkommen in das Geschehen<br />

zu integrieren, lässt sich die fünfkanalige<br />

Wiedergabe um weitere signalführende<br />

Lautsprecher erweitern. Dies geschieht<br />

nach bekanntem Aufbau, sodass sich das<br />

<strong>Surround</strong>-System um einen Center-Rückkanal<br />

oder ein weiteres <strong>Stereo</strong>paar hinter<br />

dem Sweetspot ergänzen lässt.<br />

Aktuelle Blu-ray Discs werden mit maximal<br />

sieben diskreten Kanälen versehen,<br />

die sich mit den meisten AV-Receivern der<br />

neuesten Generation verarbeiten lassen.<br />

Die Heim kinozentralen beschränken sich<br />

FL<br />

C<br />

30° 30°<br />

Für eine stabilere Mittendarstellung wurden die<br />

zwei Kanäle um einen Center-Kanal ergänzt<br />

jedoch nicht darauf, lediglich das vorhandene<br />

Material wiederzugeben, sondern<br />

erweitern dieses noch mithilfe integrierter<br />

Matrizierungstechniken. So gibt das <strong>Surround</strong>-Format<br />

Dolby Pro Logic IIz insgesamt<br />

neun Kanäle aus, während Audyssey<br />

DSX bereits elf Lautsprecher bedient. Zu<br />

den eigentlichen sieben diskreten Kanälen<br />

werden jeweils zwei Höhen- und Weitenkanäle<br />

hinzuaddiert. Erreicht wird dies<br />

durch verschiedene Additions- und Subtraktionsverfahren<br />

der vier Hauptkanäle<br />

Links, Center, Rechts, <strong>Surround</strong> sowie deren<br />

anschließende Bearbeitung.<br />

Je nach Größe und Ausführung der Lautsprecher<br />

stoßen diese mitunter jedoch bei<br />

einem der essenziellsten Heimkinoeffekte<br />

an ihre Grenzen. Speziell für die tiefen Frequenzen,<br />

die mitunter nicht nur hörbar,<br />

sondern vor allem auch spürbar sein sollen,<br />

wird noch ein zusätzlicher Kanal benötigt.<br />

Ein tieffrequenter akustischer Schlag in den<br />

Bauch vermittelt dem Hörer schließlich das<br />

Gefühl, wirklich mit am Geschehen beteiligt<br />

zu sein. Für das echte Mittendrin-Erlebnis hat<br />

sich der LFE-Kanal (Low Frequency Effects)<br />

auch im Heimkino etabliert. Dieser wird<br />

über einen oder mehrere Subwoofer ausgegeben,<br />

einem speziellen Lautsprecher, der<br />

mit hohem Schalldruck die tieffrequenten<br />

Effekte wiedergibt. Der LFE-Kanal prägt<br />

FR<br />

SUB1<br />

C<br />

SUB1<br />

C<br />

FHL<br />

SUB1<br />

C<br />

SUB2<br />

FHR<br />

FL<br />

FR<br />

FL<br />

FR<br />

FL<br />

FR<br />

30° 30°<br />

30° 30°<br />

FWL<br />

30° 30°<br />

FWR<br />

90° 90°<br />

90° 90°<br />

110° – 120°<br />

110° – 120°<br />

SL<br />

SR<br />

SL<br />

SR<br />

SL<br />

SR<br />

150° 150°<br />

150° 150°<br />

SBL<br />

SBR<br />

SBL<br />

SBR<br />

Die Kanalanzahl nahm im Laufe der Jahre immer weitere Dimensionen an und das klassische 5.1-<strong>Surround</strong> wurde zunächst um zwei zusätzliche Back-<br />

<strong>Surround</strong>-Kanäle ergänzt. In der aktuell höchsten Ausbaustufe benötigt man zwei Subwoofer und elf unabhängige Lautsprecher<br />

Inhalte 21

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