AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)
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Diese Ansicht zeigt eine der beiden seitlich<br />
eingebauten Passivmembranen<br />
Boston Acoustics RPS 1000<br />
Boston Acoustics RPS 1000<br />
„Aktiv und passiv in einem“<br />
Gute Dinge sind groß und schwer. Von diesem<br />
Ausspruch hält man im Hause Boston<br />
Acoustics offenbar wenig, denn mit dem<br />
RPS 1000 liefert man den Beweis, dass<br />
gute Sachen auch anders geartet sein können.<br />
Es handelt sich im Test um die interessanteste<br />
Subwoofer-Bauart: Nach vorn<br />
strahlt eine 25-Zentimeter-Membran ab,<br />
an den Seiten befinden sich jedoch zwei<br />
zusätzliche 20,3-Zentimeter-Membranen.<br />
Diese verhalten sich passiv und schwingen<br />
durch Resonanzanregung mit. So wird die<br />
Energie der Schwingungen im Inneren des<br />
geschlossenen Gehäuses kontrolliert nach<br />
außen abgegeben. Dass diese durchdachte<br />
Konstruktion in klanglichen Vorteilen resultiert,<br />
zeigte unser Hörtest. Hinter dem kompakten,<br />
hochwertigen Design steckt ein<br />
echter Kraftprotz – 500 W Leistung machen<br />
90 dB<br />
81 dB<br />
78 dB<br />
75 dB<br />
63 dB<br />
Abstand: 1 Meter, 90 dB SPL<br />
30 Hz 40 Hz 50 Hz 70 Hz 100 Hz<br />
200 Hz 300 Hz<br />
Die Übertragung tiefster Frequenzen reicht<br />
hinab bis unter 30 Hz<br />
ihn zum stärksten Testteilnehmer. Beim<br />
Auspacken lassen die mitgelieferten Handschuhe<br />
sowie die abnehmbare magnetische<br />
Frontverkleidung auf ein hochwertig verarbeitetes<br />
Produkt schließen. So gibt es auch<br />
keine Fingerabdrücke auf dem Klavierlack<br />
und das Gehäusechassis bleibt ein echtes<br />
Schmuckstück. Die Installation ist denkbar<br />
einfach und schnell abgeschlossen.<br />
Dabei sind alle Standardfunktionen an<br />
Bord, wie z. B. eine regelbare Trennfrequenz<br />
zwischen 40 und 180 Hz und ein<br />
Schalter für die Phasendrehung. Als Eingänge<br />
sind robuste Lautsprecherklemmen,<br />
zwei Cinch-Eingänge für den <strong>Stereo</strong>betrieb<br />
sowie ein separater Anschluss für ein monaurales<br />
LFE-Signal vorhanden. Mittels<br />
eines Schalters besteht die Wahl, ob der<br />
Lautsprecher permanent eingeschaltet sein<br />
oder sich im Automatikmodus befinden<br />
soll. Steht der Schalter auf „Auto“, schaltet<br />
sich der Subwoofer ein, sobald ein Signal<br />
anliegt. Kommt einige Minuten lang<br />
kein Signal mehr an, wird in den Standby-Modus<br />
gewechselt. Die dritte Schalterstellung<br />
beinhaltet eine Mute-Funktion,<br />
die für das Vergleichen von Audiomaterial<br />
ohne komplettes Ein- und Ausschalten des<br />
Systems nützlich ist. Letzteres wird durch<br />
einen separaten Netzschalter ermöglicht.<br />
Im Stand-by-Betrieb beträgt die gemessene<br />
Leistungsaufnahme etwa 0,3 W, womit<br />
sich Boston Acoustics im Rahmen der<br />
EU-Normen bewegt. Das Gerät macht<br />
seine Arbeit sehr gut, ohne mit unnötigen<br />
AUSGABE 4.2011<br />
Varianten und Einstellungen zu verwirren.<br />
Auf zusätzliche Filter und Anpassungsmöglichkeiten<br />
wurde verzichtet und die richtige<br />
Aufstellung somit dem klanglich versierten<br />
Puristen überlassen.<br />
Klanglich lieferte der RPS 1000 ein sehr<br />
gutes Ergebnis ab. Obwohl es die Größe<br />
zunächst nicht vermuten ließ, war das erzeugte<br />
Fundament kräftig und definiert.<br />
Insbesondere bei ausgedehnten tiefen Geräuschen<br />
überzeugte der straffe Bass ohne<br />
aufdringlichen Brummton. Er bildet die<br />
Grundlage für den Spannungsaufbau der<br />
Szene, ohne die wichtigen, feinen Details<br />
zu übertönen und somit den Gesamteindruck<br />
zu vermindern. Dabei werden auch<br />
sehr tiefe Töne wie ein Paukenschlag sauber<br />
dargestellt. Auch bei impulsiven Schlägen<br />
wird Stärke gezeigt: Der RPS reagiert<br />
schnell und liefert ein knackiges, präzises<br />
Klangergebnis. Die Schläge eines Kung-Fu-<br />
Kampfes wirkten somit überzeugend und<br />
nicht aufgeweicht. Die Dynamikarbeit ist<br />
bemerkenswert. Die Filmszenen erschienen<br />
sehr lebendig, das Geschehen wurde<br />
dadurch passend untermalt und nicht von<br />
tiefem Wummern zerstört. Insbesondere<br />
die Unterscheidung zwischen großen,<br />
kräftigen Schlägen und kleinen, dezenten<br />
Impulsen wie Fußtritten ist sehr gut. Klanglich<br />
fügte sich der RPS 1000 nahtlos in das<br />
bestehende 5.1-Setup ein und unterstützte<br />
den Gesamteindruck positiv. Grundlegende<br />
Verfärbungen des Klangbildes waren nicht<br />
zu hören.<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Test 69