AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)
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Star Wars – Die Rückkehr<br />
einer <strong>Surround</strong>-Legende<br />
Es gibt nur sehr wenige Filme, die durch ihre Beliebtheit und ihr Vertrauen in neue Technologien<br />
die ganze Kinowelt revolutionieren. Mit der aktuellen „Star Wars“-Blu-ray<br />
kehrt nun das einflussreichste Filmprojekt zurück, das den THX-Standard etablierte.<br />
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit,<br />
weit entfernten Galaxie, da träumte ein<br />
junger Indie-Regisseur von einer Space-<br />
Opera, die Elemente aus Samurai-Dramen,<br />
Western, Fantasy, Flieger-Dramen und Science-Fiction-Werken<br />
in einer Märchenhandlung<br />
vereint. Sie werden es sicherlich schon<br />
erraten haben: Bei dem Regisseur handelt es<br />
sich um George Lucas und aus dem Traum<br />
entstand ein gewisses Phänomen namens<br />
„Star Wars“, das die Popkultur nachhaltiger<br />
prägte als alles andere. Parallel dazu entstand<br />
aber auch noch etwas anderes – nämlich das<br />
Logo, das selbst heute noch in der Audiowelt<br />
für besten Kinosound steht: THX. Wie so<br />
viele Entstehungsgeschichten beginnt auch<br />
diese mit einem immensen Geldbedarf, der<br />
für die Umsetzung einer solch grandiosen<br />
Idee unerlässlich ist.<br />
Geburt einer Idee<br />
Als George Lucas in den frühen 1970er Jahren<br />
diversen Hollywood-Studios sein nur wenige<br />
Seiten umfassendes „Star Wars”-Skript<br />
vorlegte, waren fast sämtliche Studios davon<br />
überzeugt, dass dem Projekt kein echter<br />
kommerzieller Erfolg vergönnt sein würde.<br />
Zwar hatte letztendlich der damalige Präsident<br />
von 20th Century Fox, Alan Ladd Jr.,<br />
ein Einsehen, sodass er Lucas ein Budget<br />
zusicherte, jedoch bestand weiterhin große<br />
Skepsis. Davon unbeirrt nahm das Projekt<br />
Gestalt an und es geschah das große Wunder,<br />
das nur die Traumfabrik produzieren<br />
kann: „Star Wars“ sprengte die Kinokassen<br />
und wuchs zum Massenphänomen heran.<br />
Der Begriff „Blockbuster“ war geboren und<br />
die Filmindustrie entdeckte das Science-Fiction-Genre<br />
als zuverlässigen Geldgenerator.<br />
Die Nachfrage nach dem „Star Wars“-Spielzeug<br />
war so groß, dass die Spielzeugproduktion<br />
über Monate hinterherhing. Da Lucas zu<br />
40 Prozent an den Merchandising-Rechten<br />
beteiligt war (Fox wollte hier am Regisseursgehalt<br />
sparen), konnte er von den immensen<br />
Einnahmen mehr kreative Freiheit für seine<br />
zukünftigen Projekte erkaufen, als er sich<br />
hätte erträumen lassen. So gestaltete er die<br />
VON FALKO THEUNER<br />
Fortsetzung „Das Imperium schlägt zurück“<br />
(1980) schon weitaus pompöser, ließ die<br />
Handlung an den exotischsten Orten seiner<br />
erdachten Galaxie stattfinden und legte auch<br />
noch kräftig bei der Tricktechnik nach. Doch<br />
erst nach der Fertigstellung des Sequels kam<br />
er auf den Gedanken, dass es auch eines Kinosaals<br />
bedarf, der den audiovisuellen Einschlag<br />
eines Sternenkrieges überhaupt beeindruckend<br />
genug wiedergeben kann.<br />
Rundumklang – ein Fremdwort?<br />
Aus diesem Grund engagierte George Lucas<br />
den Toningenieur Tomlinson Holman, der zusammen<br />
mit ihm den Schöpfungsprozess des<br />
Sounddesigns vom ersten Konzept bis zur<br />
Abspannmelodie erforschen und optimieren<br />
sollte. Mit Erschrecken stellte Holman fest,<br />
dass nur die wenigsten Kinosäle der 1980er<br />
dafür geeignet waren, Lucas‘ wegweisende<br />
Visionen akkurat wiederzugeben. Viele waren<br />
so schlecht ausgestattet und eingestellt,<br />
dass u. a. die Dialoge im schlecht eingepegelten<br />
Effekttumult untergingen, ganz zu<br />
Bilder: © Lucasfilm Ltd. & TM. All rights reserved. Used with permission<br />
82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 4.2011 | www.audio-test.at