AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)
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Neue Anforderungen entstehen daraus,<br />
dass eine beabsichtigte dramaturgische<br />
Idee umgesetzt werden will. An dieser<br />
Stelle wird es noch viel wichtiger, diese<br />
auch bei dem Konsumenten zur Entfaltung<br />
kommen zu lassen. So entstand die<br />
Triebfeder, die <strong>Surround</strong> in die Kinos und<br />
zu Ihnen nach Hause brachte. Als Erstes<br />
geht es schließlich darum, dass die Wiedergabe<br />
so nah wie möglich an die entsprechende<br />
klangliche Situation angepasst<br />
wird, die bei der Erstellung des Film- oder<br />
Musik titels mit Raumklang vorherrschte.<br />
Die Studios, in denen dies erfolgt, sind<br />
nach inter nationalen Regeln optimiert, um<br />
einen reproduzierbaren Austausch untereinander<br />
zu ermöglichen. Warum wollen<br />
Sie sich davon ausschließen?<br />
Eine manuelle Einmessung sieht drei wichtige<br />
Schritte vor: Im ersten Schritt wird<br />
versucht, eine Aufstellung für Ihre Lautsprecher<br />
zu finden, die sich für <strong>Surround</strong><br />
an den sogenannten ITU-Kreis annähert.<br />
Ist dies aus Platzgründen nicht realisierbar,<br />
werden die Abstände der Lautsprecher<br />
zum Hörplatz bestimmt und durch eine<br />
elektronische Verzögerung ausgeglichen.<br />
Der letzte Schritt sieht schließlich eine<br />
Anpassung sämtlicher Lautsprecherpegel<br />
vor. Die heutigen Einmesssysteme beinhalten<br />
dies und nehmen eine Korrektur des<br />
Frequenzganges für jeden Lautsprecher<br />
am entsprechenden Ort vor. Zu all diesen<br />
Schritten sind moderne AV-Receiver<br />
heute fähig. Die Ergebnisse schwanken<br />
dabei zwischen sehr guten und unbefriedigenden<br />
Ergebnissen. Letztere verlangen<br />
dann nach einer manuellen Korrektur.<br />
Fehler der Autoeinmessung<br />
Fehler, die auftreten können, sind zum<br />
Beispiel falsch ermittelte Abstände zu<br />
den einzelnen <strong>Surround</strong>-Speakern oder<br />
deren wiedergegebener Pegel. Mitunter<br />
gibt es drastische Fehleinschätzungen<br />
des Frequenzganges. Verantwortlich dafür<br />
können starke Reflexionen von den<br />
Begrenzungsflächen oder sogenannte angekoppelte<br />
Luftvolumen wie ein Treppenaufgang<br />
zum nächsten Stockwerk sein.<br />
Dadurch kann sich die Nachhallzeit besonders<br />
zu den tiefen Frequenzen hin enorm<br />
erhöhen. Da der Mensch in seiner Wahrnehmung<br />
flexibler ist als alle technischen<br />
Hilfseinrichtungen, ist eine Kontrolle und<br />
Korrektur von Hand oft von Vorteil. Es ist<br />
also immer ratsam nach einer automatischen<br />
Einmessung durch einen AV-Receiver<br />
die Ergebnisse mit dem Ohr, einem<br />
Maßband und einem Pegelmesser zu überprüfen.<br />
Wenn zum Beispiel der Gesamtklang<br />
des <strong>Surround</strong>-Sets zu einer gewissen<br />
Leblosigkeit neigt, ist es empfehlenswert,<br />
die ermittelte Einmess-EQ-Kurve einmal<br />
zu deaktivieren und erneut den Klang zu<br />
beurteilen. Ein Blick in das Handbuch zu<br />
den <strong>Surround</strong>-Lautsprechern zeigt häufig<br />
eine empfohlene Trenn frequenz zwischen<br />
Hauptlautsprechern und dem Subwoofer<br />
des Bassmanagements an. Sollte das Einmesssystem<br />
an dieser Stelle eine starke<br />
Abweichung aufweisen, ist es besser,<br />
dem Handbuch zu folgen. Ein anderes<br />
Beispiel: Ihre Lautsprecher haben einen<br />
Frequenzgang von 60 Hertz (Hz) bis 20<br />
Kilohertz (kHz) und die Einmessung möchte<br />
diesen Lautsprecher schon bei 50 Hz<br />
an den Sub übernehmen – also zu früh.<br />
In diesem Fall ist die Übernahmefrequenz<br />
auf 60 Hz, besser sogar auf 80 Hz für<br />
Filmwiedergabe zu setzen.<br />
Workshop: <strong>Surround</strong>-Einmessung<br />
1. Benötigtes Zubehör für die manuelle Einmessung<br />
Bevor es an die eigentliche Einmessung geht, werden einige Utensilien<br />
benötigt, die das Vorhaben überhaupt erst ermöglichen.<br />
Wenn Sie über einen Gehörschutz verfügen, dann sollten Sie<br />
diesen bereithalten, denn das Testsignal ist, über einen längeren<br />
Zeitraum gehört, keine Kur für Ihre Ohren. Wichtig für die Ermittlung<br />
der korrekten Lautsprecherabstände ist ein Maßband oder<br />
alternativ ein Metermaß. Wenn Sie kein Fotostativ oder Ähnliches<br />
Ihr Eigen nennen, dann bitten Sie eine weitere Person um Unterstützung.<br />
So können Sie einfacher Abstände bestimmen, die größer<br />
als 2 Meter sind. Ein Schallpegelmessgerät ist für diese Aktion<br />
unverzichtbar. Von diesen Geräten gibt es verschiedene Ausführungen,<br />
die sich meist nur in der Güte und Messklassengenauigkeit<br />
unterscheiden. Für unseren<br />
Workshop genügt es, wenn ein preisgünstiges<br />
Modell l genutzt wird. Wichtig ist, dass das Gerät<br />
einen Schallpegel in einem Bereich zwischen 60<br />
und 90 Dezibel (dB) darstellen kann, egal ob<br />
als<br />
analoges Zeigerinstrument oder digital<br />
mit einer numerischen Anzeige. Es sollte lte<br />
über die Lautstärkenbewertungskurve<br />
C verfügen; die<br />
Auswertung muss mit<br />
„slow“<br />
für „langsam“ am“ möglich sein, da-<br />
mit die ablesbaren Werte auch sicher beurteilt<br />
werden können.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng<br />
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36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 4.2011<br />
| www.audio-test.at<br />
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