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AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)

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Betrachtet man die mittlerweile in Rente gegangenen<br />

<strong>Surround</strong>-Formate Dolby Digital<br />

und DTS 5.1, lassen sich tatsächlich Qualitätsunterschiede<br />

zu den neuesten Tonformaten<br />

feststellen. Der DVD-Standard<br />

Dolby Digital und sein Pendant Digital<br />

Theatre System, kurz DTS 5.1, bestehen<br />

aus sechs Kanälen: einem linken und rechten<br />

Kanal, dem Center, Links-<strong>Surround</strong>,<br />

Rechts-<strong>Surround</strong> und LFE. Diese werden<br />

aus dem komprimierten AC3-Daten strom<br />

decodiert und anschließend über die<br />

Lautsprecher ausgegeben.<br />

Blu-ray-Player<br />

Hauptaudiodecoder<br />

mit<br />

DTS-HD<br />

Lineares PCM<br />

Mixer<br />

DTS-HD-<br />

Transcoder<br />

DAC<br />

Lineares PCM mit<br />

HDMI-1.1- oder<br />

-1.2-Verbindung<br />

7.1-AV-Receiver<br />

Bypass-DTS-Decoder<br />

DTS-<br />

Decoder<br />

Nachgeschalteter<br />

DSP*<br />

mit opt. Bassmanagement<br />

Verstärker<br />

DAC<br />

Blu-ray-Player<br />

Neue Blu-ray-Player verfügen mittlerweile alle über eingebaute DTS-HD-MA- sowie Dolby-True-<br />

HD-Decoder. Die Audiosignale werden als unkomprimiertes PCM-Signal über eine HDMI-Leitung an<br />

den AV-Receiver weitergegeben. Dieser übernimmt anschließend die D/A-Wandlung<br />

Neue Tonformate<br />

Die aktuellsten Tonformate der beiden um<br />

die Gunst der Filmfirmen buhlenden Kontrahenten<br />

heißen DTS-HD Master Audio<br />

und Dolby True HD. Neben der Erweiterung<br />

auf insgesamt acht diskrete Kanäle, sprich<br />

7.1, wurde vor allem die Übertragungsgeschwindigkeit<br />

und Komprimierung der<br />

beiden <strong>Surround</strong>-Formate verbessert.<br />

Bei der Komprimierung von DTS-HD MA<br />

kommt das verlustfreie Meridian Lossless<br />

Packing (MLP) zum Einsatz, ein Verfahren,<br />

das einen Qualitätsverlust während des<br />

Komprimierungsvorganges vermeidet. Der<br />

Kompressionsalgorithmus erlaubt Sampleraten<br />

von 44,1 Kilohertz (kHz) bis 192 kHz<br />

bei einer Auflösung von 24 Bit. Eine Audiokanalbegrenzung<br />

ist im DTS-Format nicht<br />

vorgesehen und findet nur aufgrund der<br />

limitierten Speicherplatzmenge der Blu-ray<br />

Disc statt. Ein zusätzlicher Kanal wird für die<br />

Metadatenübertragung bereitgehalten und<br />

eine automatische Fehler korrektur rundet<br />

den Funktions umfang ab. In Abhängigkeit<br />

von Auflösung und Kanal anzahl wird mit<br />

DTS-HD MA ein Kompressionsverhältnis<br />

von bis zu 3 : 1 erreicht. Während bei der<br />

Vorgänger version DTS 5.1 noch die optische<br />

oder koaxiale Verbindung für die beste<br />

Übertragung sorgte, ist mit den neuen<br />

Formaten die gleichzeitige Bild- und Tonübertragung<br />

über HDMI möglich. Unter DTS<br />

5.1 war die Übertragungs rate zudem noch<br />

auf 1 509,25 Kilobit pro Sekunde be grenzt.<br />

Bei der aktuellsten Variante lässt sich hingegen<br />

von einer nahezu unbegrenzten<br />

Übertragung sprechen. Dennoch wurde in<br />

der Praxis ein Maximum von 24,5 (5.1/24<br />

Bit/192 kHz) beziehungsweise 18 Megabit<br />

pro Sekunde (7.1/24 Bit/96 kHz) festgesetzt.<br />

Auch beim konkurrierenden Format Dolby<br />

True HD spricht man von einer uneingeschränkten<br />

Übertragungsrate, die in der<br />

Praxis jedoch ebenso limitiert wurde. Bei<br />

einer Auflösung von 24 Bit und 192 kHz mit<br />

sechs Kanälen liegt die maximale Übertragungsrate<br />

bei ca. 18 Megabit pro Sekunde.<br />

Wie auch DTS-HD MA unterstützt das<br />

7.1-AV-Receiver<br />

Dolby-System bei 24 Bit und 192 kHz bis<br />

zu acht diskrete Audiokanäle. Insgesamt<br />

ist die Anzahl der Kanäle hingegen auf<br />

14 limitiert, was jedoch noch nicht einmal<br />

ansatzweise ausgenutzt wird. Auch in der<br />

Komprimierungsmethode gleichen sich<br />

die beiden Formate: Dolby True HD setzt<br />

ebenso auf eine verlustfreie Komprimierung<br />

mittels Meridian Lossless Packing. Die Unterschiede<br />

liegen wie immer im Detail, denn<br />

das Dolby-System bringt einige zusätzliche<br />

Feinheiten mit, die in den separaten Metadaten<br />

gespeichert werden. Dazu zählt eine<br />

Dialognormalisierung, die die Lautstärke<br />

unterschiedlicher Dolby-Digital- und Dolby-<br />

True-HD-Quellgeräte automatisch ausgleicht.<br />

Ein zusätzlicher Nachtmodus dient<br />

der Dynamikkontrolle und passt Pegel- und<br />

Frequenzbereiche zu später Stunde an. Da<br />

es sich bei Dolby True HD um ein optionales<br />

Format handelt, befindet sich auf jeder<br />

Dolby-fähigen Blu-ray Disc eine abwärtskompatible<br />

Dolby-Digital-Tonspur.<br />

Hauptaudiodecoder<br />

mit<br />

Mixer<br />

Lineares PCM<br />

DTS-HD<br />

DAC<br />

Audiosignale mit<br />

7.1-Analogverbindung<br />

DTS-<br />

Decoder<br />

Bypass-DTS-Decoder<br />

Nachgeschalteter<br />

DSP*<br />

Verstärker<br />

DAC<br />

Die Übertragungswege<br />

Für die Übertragung der beiden HD-Audioformate<br />

werden einige Schlüsselelemente<br />

benötigt – dazu zählen ein Blu-ray-Player<br />

sowie ein AV-Receiver. Mindestens eines der<br />

beiden Geräte muss mit den beiden neuen<br />

Tonformaten kompa- tibel sein. Ist dies<br />

Analoges Signal digitalisiert<br />

A/D-<br />

Konverter<br />

DSP*<br />

D/A-<br />

Konverter<br />

Bassmanagement-Prozess<br />

Sollte der AV-Receiver noch keinen HDMI-Eingang besitzen, erfolgt die HD-Audioweitergabe über<br />

den analogen Weg. Die Decodierung und D/A-Wandlung wird dabei vom Blu-ray-Player übernommen<br />

und über dessen Mehrkanalausgang weitergegeben<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 88<br />

Wissen 33

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