AUDIO TEST Stereo + Surround (Vorschau)
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Die Ohren gespitzt,<br />
das Maßband gezückt<br />
Alle modernen AV-Receiver verfügen heute über die Möglichkeit einer automatischen<br />
Lautsprechereinmessung. Doch nicht alle dieser Systeme erreichen die<br />
Genauigkeit einer manuellen Prozedur. Eine automatische Auswertung ist anfällig<br />
für Störungen, die nur bedingt erkannt werden können.<br />
VON JENS VOIGT<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
Warum ist eine korrekte Einmessung<br />
Ihres <strong>Surround</strong>-Lautsprechersets<br />
wichtig? Ein justiertes System ist in seiner<br />
Wiedergabequalität einem nicht eingemessenen<br />
überlegen. Das gilt auch in<br />
reinen <strong>Stereo</strong>systemen, wenn die akustischen<br />
Rahmenbedingungen zu ungünstig<br />
aus fallen. Dabei spielt es keine Rolle, wie<br />
gut oder schlecht die Stand- oder Regallautsprecher<br />
sind. Die Einmessung von<br />
Tonwiedergabesystemen hat schon eine<br />
längere Tradition. Meist war dieser Luxus<br />
nur Musikproduktionsstudios oder dem<br />
wissenschaftlichen Bereich vorbehalten.<br />
Hier ging es immer darum, die Abhörmöglichkeiten<br />
in ihrer Linearität den akustisch<br />
vorherrschenden Bedingungen anzupassen.<br />
Zudem war es nicht immer so,<br />
dass die Übertragungseigenschaften von<br />
Lautsprecheranordnungen ein so hohes<br />
Niveau erreichten, wie es heutzutage möglich<br />
ist. Mit komplizierten elektronischen<br />
Schaltungen wurde an dem jeweiligen<br />
Ort der Aufstellung versucht, alle Mängel<br />
zu beseitigen. Dies war zum größten<br />
Teil die Lösung für Übertragungsabweichungen.<br />
Wenn dies nicht den erhofften<br />
Erfolg brachte, konnte nur noch mit<br />
akustischen Baumaßnahmen nach einer<br />
Lösung des Problems gesucht werden. Für<br />
eine anwenderfreundliche Verbraucherlösung<br />
wurden die Optimierungen immer<br />
stärker wissenschaftlich untersucht und<br />
fachübergreifend ausgewertet. Das Impulsverhalten<br />
von Mehrwegelautsprechern<br />
überzeugte nicht immer, da die physikalischen<br />
Eigenschaften von elektronischen<br />
Filtern, die bis heute fester Bestandteil<br />
jeder Frequenzweiche sind, Einfluss auf<br />
die zeitlich korrekte Wiedergabe haben.<br />
Dadurch werden klangliche Verfärbungen<br />
in der Wiedergabe hervorgerufen. Dies<br />
macht neue Lösungsansätze nötig. Auch<br />
wenn es im analogen Bereich mittlerweile<br />
fast perfekte Filterschaltungen gibt, ist eine<br />
Korrektur erst mit digitaler Signalverarbeitung<br />
mittels sogenannter DSPs (Digitaler<br />
Signal Prozessor) möglich geworden. Dies<br />
ist also keine Problematik, die mit <strong>Surround</strong><br />
einhergeht, sondern schon zur Zeit<br />
der <strong>Stereo</strong>fonie und selbst in der kurzen<br />
Wirkdauer der Quadrofonie vorherrschte.<br />
Heute, wo teilweise schon mehr als fünf<br />
oder sieben Lautsprecher die heimischen<br />
Wohnzimmer und Hörräume zieren, ist<br />
es noch bedeutender geworden, sich den<br />
daraus ergebenden Problemen zu stellen.<br />
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