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BAHN EXTRA Deutsche Bundesbahn 1975 (Vorschau)

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Kursbuch <strong>1975</strong><br />

Um es vorweg zu nehmen: So eindeutig,<br />

wie sie <strong>1975</strong> von der DB angegeben<br />

wurde, ließ sich die Angelegenheit<br />

nicht unbedingt zurückdatieren. Die <strong>Bundesbahn</strong><br />

bezog sich bei ihrem Jubiläum<br />

„125 Jahre Kursbuch“ auf das vom „Cours-<br />

Bureau des Königlichen Generalpostamtes“<br />

1850 herausgegebene, mit dem Attribut<br />

„amtlich“ versehene „Eisenbahn-, Post- und<br />

Dampfschiff-Coursbuch“. Zuvor hatte es<br />

aber auch schon Fahrplanhefte – etwa<br />

„Hendschels Telegraph“ – gegeben, wenngleich<br />

dies rein privat verlegte Werke waren.<br />

Ebenso muss der Zusatz „amtlich“ von 1850<br />

etwas differenziert betrachtet werden; die<br />

Post verlegte zwar das Kursbuch, hatte jedoch<br />

auf das Zugangebot keinen Einfluss. In dem<br />

Zusammenhang hat wohl Hans-Joachim Ritzau<br />

nicht ganz Unrecht, wenn er in seinem<br />

1978 erschienenen Buch „Das Kursbuchund<br />

Fahrplanwesen der <strong>Deutsche</strong>n Eisenbahnen“<br />

vermerkt: „Rechtlich hatte die Berliner<br />

Postbehörde gegenüber den Bahnverwaltungen<br />

vieler Länder keine andere<br />

Position, als sie Hendschel einnahm. Ein<br />

Kursbuch amtlichen Charakters setzt Identität<br />

von Herausgeber der Fahrpläne und<br />

Führung des Bahnbetriebes voraus, oder die<br />

Herausgabe erfolgt im Auftrag.“<br />

OBEN BEIDE Reisezüge der 70er-Jahre: Ein Trans-Europ-Express mit 103 153 und klimatisierten 1.-<br />

Klasse-Wagen hält in Mainz Hauptbahnhof (ganz oben, Juni 1976), ein Nahverkehrszug mit 144 018<br />

und Vorkriegswagen fährt in Heidelberg Hbf ein (unten, Juli <strong>1975</strong>) Dr. Rolf Brüning (o.), Harald Schönfeld (u.)<br />

125 Jahre Kursbuch<br />

Die Jubiläumsausgabe<br />

Das Kursbuch, das die DB zum Sommerfahrplan<br />

<strong>1975</strong> herausgab, sah nicht aus wie die anderen.<br />

Auf dem weinroten Einband prangte ein gelber<br />

Lorbeerkranz, flankiert von den Jahreszahlen 1850<br />

und <strong>1975</strong>. Der Titel lautete „Kursbuch Jubiläums-<br />

Gesamtausgabe“. Gezielt griff die <strong>Bundesbahn</strong> die<br />

Tradition der Fahrplanbücher auf<br />

Kursbücher 1850 bis <strong>1975</strong><br />

Wie immer man dazu stehen mag, es bleibt<br />

festzuhalten: Die damals bestehenden einzelnen<br />

deutschen Bahnverwaltungen zeigten sich<br />

weder Willens noch in der Lage, ein Gesamtkursbuch<br />

für Deutschland herauszugeben. So<br />

war über Jahrzehnte die Postverwaltung Herausgeber<br />

des Eisenbahnkursbuchs, während<br />

es daneben weitere Kursbücher von rein privater<br />

Seite gab. Insofern muss man den Gründungszeitpunkt<br />

nicht auf 1850 setzen, es ist<br />

andererseits aber auch nicht abwegig.<br />

Was die weitere Entwicklung des Kursbuchs<br />

betrifft, so wäre der Übergang der Länderbahnen<br />

an das <strong>Deutsche</strong> Reich zum<br />

1. April 1920 eigentlich ein Zeitpunkt gewesen,<br />

um eine Gesamtausgabe des Kursbuches<br />

unter Eisenbahnregie herauszugeben. Vermutlich<br />

verzögerte aber die prekäre Wirtschaftssituation<br />

ein solches Vorhaben. Erst<br />

1926 erhielt das Reichskursbuch echten bahnamtlichen<br />

Charakter: Als Herausgeber fungierten<br />

nunmehr Post und Bahn. Die Systematik<br />

des Werks lehnte sich an das vormalige<br />

Slg. Konrad Rothzoll (2)<br />

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