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BAHN EXTRA Deutsche Bundesbahn 1975 (Vorschau)

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Strecken und Fahrten<br />

HINTERGRUND DIE „LUFTKREUZUNG“<br />

Vom Winterfahrplan 1974/75 zum Sommerfahrplan<br />

<strong>1975</strong> gab es für die Strecken<br />

im bayerischen Oberland eine Änderung im<br />

Fahrplan, die sich bei dem Unglück von Warngau<br />

folgenschwer auswirken sollte: die so genannte<br />

Luftkreuzung. Sie ist hier anhand<br />

zweier Bildfahrplangrafiken zum Sonntagsverkehr<br />

dargestellt.<br />

1974 gab es zwischen München und Holzkirchen<br />

noch das S-Bahn-ähnliche Taktsystem.<br />

Die Kreuzung zwischen E 3591 und E 3594<br />

fand planmäßig in Warngau statt – mit der damaligen<br />

Fahrplankonstellation war dies problemlos<br />

möglich.<br />

Die Fahrplansituation <strong>1975</strong><br />

<strong>1975</strong> bestand neu die S 2 zwischen Holzkirchen<br />

und Deisenhofen (– Petershausen).<br />

Dafür ist das Taktsystem München Hbf – Holzkirchen<br />

verschwunden, was mit einer Zugkilometer-Einsparung<br />

verbunden war.<br />

Die Verschiebungen bei den Eilzügen führten<br />

schließlich zur „Luftkreuzung“, der in den Plan<br />

eingearbeiteten „Kreuzung auf freier Strecke“<br />

zwischen Warngau und Schaftlach. E 3594<br />

lag zwischen Holzkirchen und München zwischen<br />

E 3592 und E 3544 – er musste so<br />

fahren, sonst hätte es ab München-Solln zu<br />

Problemen mit der S 10 geführt. E 3591<br />

musste deshalb sonntags in Warngau mit<br />

zwei Zügen kreuzen (E 3592 und E 3594).<br />

Doch auf die „Doppellage“ hat der Fahrplanbearbeiter<br />

wohl aufgrund des zusätzlichen<br />

Darstellungsaufwandes verzichtet – in diesem<br />

Fall hätte auch der Anschlusszug nach Tegernsee<br />

eine entsprechende Anpassung erfahren<br />

müssen. Ergänzend ist dazu zu bemerken,<br />

dass es aber in der Bahnhofsfahrordnung von<br />

Warngau einen entsprechenden Vermerk gab,<br />

wonach E 3591 und E 3594 bei pünktlichem<br />

Verkehren dort zu kreuzen hatten. Bei verspäteten<br />

Zügen war die Kreuzung in entsprechend<br />

andere Bahnhöfe zu verlegen. Beides<br />

wurde von den Fahrdienstleitern am 8. Juni<br />

<strong>1975</strong> missachtet, so dass es zu dem Unglück<br />

kam.<br />

JOSEF MAUERER/GM<br />

GRAFIKEN: JOSEF MAUERER (2)<br />

Auf der Strecke Schaftlach – Tegernsee behalf sich die Tegernseebahn Mitte der 70er-Jahre zeitweise mit ihrer Dampflok TAG 7, wenn sie kein<br />

eigenes Dieseltriebfahrzeug zur Verfügung hatte. Im Winter <strong>1975</strong> bespannt die Tenderlok einen Eilzug (Bild bei Schaftlach) Peter Schricker<br />

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