Ubuntu User Desktop+ (Vorschau)
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Proprietäre Programmteile<br />
Erste Schritte<br />
in einigen Ländern (darunter auch Deutschland)<br />
in eine rechtliche Grauzone. Ihr Einsatz ist verboten,<br />
da sie den CSS-Abspielschutz aushebelt und<br />
somit theoretisch einen „wirksamen Kopierschutzmechanismus“<br />
umgeht. Möchten Sie in Deutschland<br />
DVDs legal abspielen, helfen Ihnen zwei<br />
kommerzielle Linux-Programme beim DVD-Playback:<br />
LinDVD aus dem Hause Corel [1] und der<br />
DVD-Player von Fluendo [2], dessen Entwickler<br />
auch an GStreamer arbeiten. In anderen Ländern<br />
gilt hingegen eine andere Rechtsprechung. Unsere<br />
Leser dort finden die Bibliothek zusammen mit anderen<br />
Codecs und dem MPlayer in der Medibuntu-<br />
Paketquelle (siehe Kasten Medibuntu). Linux Mint<br />
bindet diese automatisch schon im Vorfeld ein.<br />
Partner- und Kaufquellen<br />
Einige wichtige und häufig nachgefragte Anwendungen<br />
von Drittanbietern liefert <strong>Ubuntu</strong> inzwischen<br />
über das Partner-Repository aus. In diesem<br />
finden Sie neben den Produkten von Adobe (PDF-<br />
Reader, Flash-Plug-in) auch Skype sowie den View<br />
Client von VMware.<br />
Das Partner-Repository müssen Sie zunächst aktivieren.<br />
Klicken Sie dazu im Software-Center auf<br />
eine Anwendung, die Sie installieren wollen, und<br />
dann auf Weitere Informationen | Diese Paketquelle<br />
verwenden. Unter Kubuntu aktivieren Sie die<br />
Quelle, indem Sie die Muon-Paketverwaltung aufrufen,<br />
auf Einstellungen | Software-Quellen einrichten<br />
klicken und dann im Reiter Andere Software<br />
ein Häkchen bei aufgelisteten Canonical-Partner-<br />
Repository setzen. Linux Mint 12 bindet auch das<br />
Partner-Repository von Canonical automatisch ein.<br />
Medibuntu<br />
Einige exotische Dateiformate aus der Windows-Welt<br />
sowie proprietäre Programme stehen nur in zusätzlichen<br />
Paketquellen bereit. Eine der meistbenutzten ist das<br />
Medibuntu-Repository [3]. Es bringt MPlayer, MEncoder,<br />
Schriftarten für Adobes PDF-Reader Acroread, die<br />
erwähnte Libdvdcss sowie weitere Multimedia-Codecs<br />
mit, die im Paket non-free-codecs stecken. Der Eintrag<br />
für das Medibuntu-Repository als Paketquelle lautet<br />
für <strong>Ubuntu</strong> 11.10 und seine Derivate: deb http://packages.medibuntu.org/oneiric<br />
free non-free. Vergessen<br />
Sie nicht, auch den Schlüssel zur Paketquelle über die<br />
Kommandozeile zu importieren; andernfalls lassen sich<br />
die in der Paketquelle angebotenen Pakete nicht installieren<br />
(Referenz: Paketmanagement).<br />
Das Repository mit der Beschriftung Zum Kauf<br />
existiert nur in <strong>Ubuntu</strong> und Xubuntu und enthält<br />
Software, die Sie direkt aus dem Software-Center<br />
heraus käuflich erwerben. Klicken Sie auf eine Anwendung<br />
und wählen Sie Weitere Informationen,<br />
erscheinen links der Preis und rechts die Schaltfläche<br />
Kaufen. Die Kontaktaufnahme zum Bezahlservice<br />
erfolgt in einem Extrafenster. Sie melden sich<br />
beim <strong>Ubuntu</strong>-One-Dienst an und zahlen dann mit<br />
einer Kreditkarte. PayPal-Support ist geplant, aber<br />
bis jetzt noch nicht verfügbar.<br />
Adobes Produkte<br />
Flash spielen Sie bereits während der Installation<br />
oder – im Fall von Mint – danach ein. Dazu aber<br />
noch eine Anmerkung: Im Paket adobe-flashplugin<br />
(auch Adobe Flash Plugin 10), welches das Partner-Repository<br />
bereitstellt, finden Sie eine offiziell<br />
unterstützte Flash-Player-Version – sinnigerweise<br />
Version 11. Wählen Sie hingegen beim Installieren<br />
die Option Drittanbieter-Software installieren,<br />
landet der flashplugin-installer (auch Adobe Flash-<br />
Erweiterung) auf der Festplatte, der die jeweils<br />
neueste Flash-Version von Adobe holt.<br />
Meist sind beide Versionen identisch, aber im<br />
Zweifel ist die Variante im Partner-Repository besser<br />
an <strong>Ubuntu</strong> angepasst. Probieren Sie diese, falls<br />
Probleme mit dem anderen Plug-in auftauchen.<br />
Ebenfalls aus dem Partner-Repository holen Sie<br />
Adobes PDF-Reader. Den brauchen Sie eigentlich<br />
nur, wenn <strong>Ubuntu</strong>s eingebauter PDF-Betrachter<br />
versagt, was bei PDF-Dateien mit 3-D-Inhalten<br />
oder sehr komplexen Grafiken passieren kann.<br />
Google Earth und Picasa<br />
Google Earth installieren Sie unter <strong>Ubuntu</strong> hingegen<br />
über ein Skript, das Sie unter dem Namen<br />
googleearth-package im Paketmanager finden. Es<br />
hilft Ihnen dabei, aus der Onlineversion ein ferti-<br />
Glossar<br />
Proprietäre Anwendungen: Software,<br />
von der die Anbieter keinen<br />
Quellcode frei zur Verfügung stellen.<br />
Referenz<br />
Paketmanagement: Wie Sie<br />
Schlüssel für externe Paketquellen<br />
importieren und Paketquellen generell<br />
einbinden, verrät der Artikel<br />
ab Seite 22.<br />
Wine: Wie Sie mit Wine Windows-Programme<br />
unter <strong>Ubuntu</strong><br />
verwenden, lesen Sie in einem<br />
freien Onlineartikel unter [http://<br />
ubuntu‐user. de/ 20260].<br />
Java: Ein eigener Artikel ab Seite<br />
74 widmet sich der Installation des<br />
proprietären Java von Oracle.<br />
2 <strong>Ubuntu</strong> und seine Derivate verwenden als Backend meist GStreamer zum Abspielen von<br />
Filmen und Audiodateien. Das Framework lässt sich über zahlreiche Plug-ins erweitern.<br />
www.ubuntu-user.de 02/2012<br />
UBUNTU<br />
user<br />
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