26.02.2014 Aufrufe

Ubuntu User Desktop+ (Vorschau)

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Polly<br />

Software<br />

Gesamtdarstellung des Nachrichtenstroms. Polly<br />

öffnet zunächst eine Spalte für alle Mitteilungen<br />

abonnierter Teilnehmer sowie die Erwähnungen<br />

in fremden Tweets (Homes+Mentions). Weitere<br />

Spalten mit privaten und gesendeten Mitteilungen<br />

aktivieren Sie über die Einträge unterhalb des<br />

Menüpunkts File | New tweet stream.<br />

Gut bedient<br />

Dann lehnen Sie sich zurück und beobachten das<br />

Hereinpurzeln neuer Tweets. Schnell bemerken Sie<br />

Unterschiede zu anderen Clients. Polly bettet Verweise<br />

auf veröffentlichte Fotos (etwa per TwitPic<br />

oder Instagramm) sowie Startbilder von YouTube-<br />

Videos direkt in die Nachricht ein. Die Themenspalten<br />

ordnen Sie zudem per Drag & Drop mit der<br />

Maus neu an – ein Vorteil gegenüber TweetDeck,<br />

das diesen Komfort nicht bietet.<br />

Auch sehr komfortabel: Zwischen mehreren Accounts<br />

schalten Sie per Aufklappmenü hin und<br />

her. Beim Überfahren eines Tweets mit der Maus<br />

öffnen sich mögliche Optionen zum Weiterleiten,<br />

Favorisieren und Beantworten. Mit der rechten<br />

Maustaste wählen Sie zwischen Retweets alten<br />

und neuen Stils. Erhalten Sie eine Reaktion auf<br />

einen bereits länger zurückliegenden Tweet oder<br />

bezieht man Sie nachträglich in eine Konversation<br />

ein, setzt Sie eine Kontextdarstellung über deren<br />

Verlauf ins rechte Licht.<br />

Ein Klick auf den Benutzernamen oder Avatar<br />

öffnet eine zusätzliche Spalte mit Informationen<br />

zur dahinterstehenden Person sowie deren aktuellen<br />

Mitteilungen. Leider können Sie bisher nur<br />

aus dieser Spalte heraus eine private Nachricht<br />

an einen Follower versenden – ein Piktogramm<br />

neben dem Antwort-Button innerhalb eines Tweets<br />

würde hier Wege sparen. Bereits angekündigt ist<br />

die Integration eines DM-Befehls: Stellen Sie diesen<br />

einer Nachricht voran, adressieren Sie auch<br />

aktuell nicht angezeigte Twitter-Namen.<br />

Eigene Mitteilungen verfassen Sie in einem großzügigen<br />

Eingabefeld, das innerhalb des Hauptfensters<br />

aufklappt. Hier stoßen Sie auch auf eine<br />

Schnittstelle zu eventuell angehängten Multimediadateien.<br />

Polly unterstützt derzeit Img.ly und<br />

TwitPic zum Verwalten von Fotos sowie TwitVid<br />

als Cloud-Dienst für Videos. Vermutlich wird die<br />

recht übersichtliche Liste in Zukunft noch länger.<br />

Lokalisierung erwünscht!<br />

Spätestens beim Aufruf der Voreinstellungen von<br />

Polly wird Ihnen klar, dass Sie als „Early Adopter“<br />

auch Nachteile haben: Die komplette Oberfläche<br />

ist nicht lokalisiert und setzt rudimentäre Kenntnisse<br />

des englischen Twitter-Slangs voraus. Übersetzungen<br />

sind jedoch eventuell schon bei Erscheinen<br />

dieses Artikels verfügbar.<br />

Der Voreinstellungsdialog (Abbildung 2), den Sie<br />

über Edit | Preferences erreichen, ist erfreulich einfach<br />

gehalten und überfällt seine Benutzer nicht<br />

mit einer Fülle von Optionen, wie<br />

es TweetDeck tut. Die wichtigsten<br />

Einstellungen dürften Sie als Erstanwender<br />

hinter den Reitern für<br />

die Oberfläche (Interface) sowie<br />

das Mitteilungsverhalten des Programms<br />

(Notification) finden. Ist<br />

Ihnen der Papagei zu gesprächig,<br />

reduzieren Sie in Letzterem die<br />

Benachrichtigungen über neue<br />

Tweets. Dass Polly zudem ein<br />

Herz für <strong>Ubuntu</strong> hat, beweist die<br />

gute Integration in das Nachrichtenmenü<br />

(das mit dem Briefumschlag-Icon)<br />

von Unity. Das Launcher-Piktogramm<br />

zeigt sich hingegen eher wortkarg.<br />

Neue Themen- und Mitteilungsspalten legt Polly<br />

mit entsprechenden Punkten in der Menüleiste an.<br />

Die vierfache Unterteilung in New tweet stream,<br />

New user stream, New list stream und New message<br />

stream wirkt jedoch auch auf erfahrene Twitteristi<br />

verwirrend. Auch die aufklappbaren Untermenüs<br />

bringen nicht die Erleuchtung: Hier benötigen<br />

die Macher ein übersichtlicheres Konzept. Ein<br />

eigenes Auswahlfenster inklusive (lokalisierter)<br />

Erklärungen tut sicher niemandem weh.<br />

Ohnehin wirkt Pollys Gefieder noch etwas struppig,<br />

hier und da wäre eine Mauser angebracht.<br />

Häufig erfordert der Client – wie im Fall der direkten<br />

Mitteilungen – ein paar Mausklicks zu viel,<br />

um Sie an das gewünschte Ziel zu bringen. So<br />

sucht man z. B. lange nach einer Schaltfläche, um<br />

Twitter-Nutzer in einer Themenliste zu ergänzen.<br />

Aktuell führt der Weg dorthin, indem Sie auf den<br />

Benutzernamen klicken, den Info-Button in der<br />

sich öffnenden Spalte auswählen und das Listen-<br />

Icon verwenden; das sind immerhin drei Stationen<br />

und ginge direkter. Zudem vermissen wir schmerzlich<br />

eine ausgefeilte Suchfunktionen, um Twitters<br />

Nachrichtenfluten zu bändigen. Ein bereits angelegter<br />

Menüpunkt verspricht baldige Besserung.<br />

1 Ein Installationsassistent hilft beim Einrichten eines<br />

bestehenden Twitter-Kontos für die Nutzung mit Polly.<br />

Eine Integration von Facebook ist nicht geplant.<br />

Fazit<br />

Genug gemeckert – immerhin ist Polly ja gerade<br />

erst geschlüpft und lernt nun das Fliegen. Da erstaunt<br />

es, wie weit der Twitter-Client bereits ist,<br />

vergleicht man ihn mit Konkurrenzprodukten.<br />

Ob Polly bereits<br />

TweetDeck ersetzen kann, müssen<br />

Sie selbst entscheiden – das Potenzial<br />

ist unbestritten da. Nutzer<br />

anderer Clients sollten Polly testen:<br />

Es handelt sich schon in der<br />

Betaphase um den besten nativen<br />

Twitter-Client für Linux. Auch Canonical<br />

sollte schnellstens Kontakt<br />

zum Programmierer Marcelo Hashimoto<br />

aufnehmen, um <strong>Ubuntu</strong> 2 Der überschaubare Voreinstellungsdialog erlaubt<br />

auch in dieser Hinsicht zeitgemäß es, das Interface, das Mitteilungsverhalten und das<br />

auszustatten. (kki) ●●●<br />

automatische Kürzen von URLs einzurichten.<br />

Info<br />

[1] TweetDeck-Webseite:<br />

[http:// www. tweetdeck.​<br />

com/]<br />

[2] Polly im Launchpad: [https://​<br />

launchpad. net/ polly]<br />

[3] Turpial-Webseite:<br />

[http:// turpial. org. ve/]<br />

www.ubuntu-user.de 02/2012<br />

UBUNTU<br />

user<br />

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