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Ubuntu User Desktop+ (Vorschau)

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Workshop: Theatermitschnitt<br />

Software<br />

spuckt nur einzelne Teile der kompletten Aufführung<br />

aus – den Rest liefert sie lediglich in Form<br />

von Standbildern ab.<br />

Aus diesen Flicken gilt es nun ein komplettes<br />

Gesamtkunstwerk zu schneidern. Ich entscheide<br />

mich für harte Schnitte – Überblendeffekte lenken<br />

eher vom Gesamtergebnis ab. Das Video soll einen<br />

einfachen Titel erhalten und sich mit einem rollenden<br />

Abspann verabschieden. Dank eines flotten<br />

Rechners mit Core-i7-Prozessor sollte der Filmschnitt<br />

für das Theaterstück unter <strong>Ubuntu</strong> flott<br />

erledigt sein – denke ich zumindest.<br />

Glossar<br />

AVCHD: Steht für Advanced Video<br />

Codec High Definition und basiert<br />

auf H.264/​MPEG-4. Sony und Panasonic<br />

haben den Standard 2006<br />

vorgestellt, heute kommt er in zahlreichen<br />

Camcordern zum Einsatz.<br />

1 Insgesamt stehen uns drei Kameras zur Verfügung:<br />

Kamera 1 unten an der Wand zeigt auf die Bühne<br />

(Totale), Kamera 2 rechts im Zuschauerraum bedient<br />

ein Kameramann im Publikum, und die Kamera 3 links<br />

zeigt fest auf den Bühneneingang.<br />

des Audio-Recorders kann ich nur den Master-Eingang<br />

wählen – der Lautstärkeregler ist inaktiv. Der<br />

Weg über den Menüpunkt Datei | Lautstärkeregler<br />

öffnen führt zu einer kryptischen Fehlermeldung,<br />

laut der gnome-volume-control nicht im Pfad installiert<br />

sei. Dem Software-Center ist das Programm<br />

gänzlich unbekannt, womit sich der Audio-<br />

Recorder als Aufnahmeprogramm disqualifiziert.<br />

Als Alternative greife ich nach kurzer Suche zum<br />

Klassiker Audacity [4] (Abbildung 3). Ich wähle<br />

den passenden Mikrofoneingang, drehe die Lautstärke<br />

hoch und starte die Aufnahme – geht doch!<br />

Tücken der Technik<br />

Mit dem präparierten USB-Stick geht es jetzt zum<br />

Notebook, einem Apple MacBook. Das ignoriert<br />

den Stick leider komplett. Google klärt mich<br />

darüber auf, dass Apple-Rechner am USB-Port<br />

grundsätzlich nur Mac-OS-X-Medien starten. Die<br />

Installation des alternativen Bootmanagers rEFIt,<br />

der das Problem angeblich löst, verbietet sich auf<br />

meinem MacBook. Bliebe noch die Möglichkeit,<br />

von CD zu booten und die Audiodateien auf dem<br />

Stick zu speichern. Doch auch hier will der Audio-<br />

Recorder auf dem MacBook nur Stille aufzeichnen.<br />

Ohne Internetanschluss im Theater lässt sich Audacity<br />

ohnehin nicht nachinstallieren; zudem läuft<br />

die Zeit davon. Kurzum: Ich hake das Mikrofon<br />

für den großen Auftritt ab, und lasse am Ende die<br />

Kameras den Ton aufzeichnen.<br />

Zweiter Aufzug. Ein Theater im Herbst 2011. Der<br />

große Tag. Am Tag der Aufführung stellte ich wie<br />

geplant die Kameras auf, diesmal mit voll ausgefahrenen<br />

Stativen. Der Kameramann nimmt derweil<br />

im Publikum Platz.<br />

Nach erfolgreicher Aufführung hat die HD-Kamera<br />

die Totale korrekt aufgezeichnet. Dem Akku der<br />

Hi8-Kamera ging hingegen schon nach 45 Minuten<br />

die Puste aus. Die Handkamera des Kameramanns<br />

Offener Schuss<br />

Dritter Aufzug. Vor dem heimischen Rechner.<br />

Auftritt: OpenShot. Da die Distribution kein Videoschnittprogramm<br />

mitliefert, ziehe ich das Software-Center<br />

heran. Darin wirbt ein Banner dick<br />

und fett für OpenShot [5], das mit zwei Mausklicks<br />

auf die Platte wandert. Die Software verwaltet<br />

jeden zu schneidenden Film in einem eigenen Projekt,<br />

das man über Projektname und Projektordner<br />

schnell erstellt (Abbildung 4). Als Projektdauer<br />

wähle ich erst einmal 10 Minuten. Das Projektprofil<br />

gibt offensichtlich<br />

das Ausgabeformat<br />

des fertig geschnittenen<br />

Films vor. Das<br />

soll in meinem Fall<br />

eine DVD im hierzulande<br />

verwendeten<br />

PAL-Modus werden.<br />

Zur Wahl stehen das<br />

Breitbild- (16:9) oder<br />

das klassische Standardformat<br />

(4:3). Ein<br />

Dilemma: Während die<br />

HD-Kameras im Breitbildformat<br />

aufzeich-<br />

2 Das <strong>Ubuntu</strong>-Projekt sieht den Audio-Recorder als Aufnahmewerkzeug<br />

für Töne vor, der jedoch nicht wie gedacht funktioniert.<br />

3 Die Benutzeroberfläche von Audacity wirkt auf den ersten Blick etwas überladen, die Bedienung<br />

des Programms erschließt sich jedoch relativ schnell.<br />

www.ubuntu-user.de 02/2012<br />

UBUNTU<br />

user<br />

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