26.02.2014 Aufrufe

Ubuntu User Desktop+ (Vorschau)

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Juju<br />

Wissen<br />

geschweiften Klammern durch die tatsächlichen<br />

Zugangsdaten. Dann starten Sie in einem Terminal<br />

eine erste Juju-Instanz:<br />

$ juju bootstrap<br />

Das dauert ein wenig. Den aktuellen Status von<br />

Juju erfahren Sie jeweils über das Kommando:<br />

$ juju status<br />

Ist Juju bereit, sollte Ihnen das Terminal als Rückmeldung<br />

so etwas wie<br />

machines:<br />

0: {dns‐name: ec2‐50‐16‐61‐111.compute‐1.U<br />

amazonaws.com, instance‐id: i‐2a702745}<br />

services: {}<br />

anzeigen. Über den gezeigten DNS-Namen erreichen<br />

Sie und andere die Instanz später über das<br />

Internet – noch erreicht die Außenwelt diese URL<br />

aber nicht. Es wird nun empfohlen, das Debug-<br />

Protokoll zu starten, falls es zu Problemen beim<br />

Aufrufen der Dienste kommt:<br />

$ juju debug‐log<br />

Die Juju-Installation bringt lediglich drei Test-<br />

Charms mit (WordPress, PHP, MySQL), die Sie<br />

unter /usr/​share/​doc/​juju/​examples/​oneiric finden.<br />

Zwei dieser Dienste laden Sie nun:<br />

die MySQL-Instanz auf machine 1 nichts, weil sie<br />

bemerkt, dass eine dafür notwendige Datenbank<br />

bereits existiert.<br />

Um die Instanzen nach getaner Arbeit wieder herunterzufahren,<br />

genügt der folgende Befehl:<br />

$ juju destroy‐environment<br />

Dienstbarer Geist<br />

Als normaler Desktopnutzer werden Sie Juju kaum<br />

brauchen. Betreuen Sie hingegen den Server für<br />

eine kleine Firma oder die Technik für eine LAN-<br />

Party, sieht das womöglich schon anders aus. Zumindest<br />

erhalten Sie eine Ahnung davon, warum<br />

Ihr Desktop-Linux auch in großen Rechenzentren<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Juju ist sicher nicht der einzige Fisch im Teich,<br />

nutzt aber geschickt das intelligente Paketmanagement<br />

von <strong>Ubuntu</strong> und Debian und kombiniert es<br />

mit einem modularen Aufbau der Charms. Da die<br />

sich recht einfach entwickeln lassen, wird Juju<br />

schnell weitere Dienste dazu gewinnen.<br />

Noch steckt die Software allerdings in der Entwicklung,<br />

sie dürfte sich im Laufe der nächsten<br />

Zeit noch spürbar verändern. Juju ist gut dokumentiert,<br />

aber es fehlt noch die Anbindung an<br />

andere Cloud-Dienste. Da sich Canonical aber<br />

im Cloud-Segment recht stark engagiert und Juju<br />

gut mit <strong>Ubuntu</strong>s anderen Cloud-Programmen kooperiert<br />

(etwa Orchestra), verschwindet es sicher<br />

nicht so schnell von der Bildfläche. ●●●<br />

Info<br />

[1] Infos zur AGPL:<br />

[http:// de. wikipedia. org/​<br />

wiki/ GNU_Affero_General_Public_License]<br />

[2] Amazons Cloud kostenlos<br />

testen: [http:// aws. amazon.​<br />

com/ de/ free/]<br />

[3] AMIs von Turnkey-Linux:<br />

[http:// www. turnkeylinux.​<br />

org/ cms]<br />

[4] AMIs von BitNami: [http://​<br />

bitnami. org/ cloud/ apps]<br />

[5] Charms selbst schreiben:<br />

[https:// juju. ubuntu. com/​<br />

docs/ write‐charm. html]<br />

[6] Charms für Juju: [http://​<br />

charms. kapilt. com/ charms]<br />

[7] Juju-Dokumentation:<br />

[https:// juju. ubuntu. com/​<br />

docs/ index. html]<br />

$ juju deploy ‐‐repository=/usr/share/doc/U<br />

juju/examples local:oneiric/mysql<br />

$ juju deploy ‐‐repository=/usr/share/doc/U<br />

juju/examples local:oneiric/wordpress<br />

Wollen Sie weitere Charms installieren, folgen Sie<br />

den Anweisungen im Kasten Charm-Offensive.<br />

Geben Sie wieder juju status in das Terminal ein,<br />

erblicken Sie nun bereits drei laufende Instanzen<br />

bzw. machines. Juju läuft auf Maschine 0, MySQL<br />

auf 1 und WordPress auf 2. Nun gilt es, WordPress<br />

mit der MySQL-Datenbank zu verknüpfen:<br />

Charm-Offensive<br />

Sie brauchen nur vier Befehle, um die neuesten<br />

Charms aus dem Repository zu holen. Über den<br />

ersten binden Sie das PPA als Paketquelle ein,<br />

dann aktualisieren Sie diese. Der dritte Befehl<br />

installiert die charm-tools, der vierte holt die<br />

Charms auf den Rechner.<br />

$ sudo add‐apt‐repository ppa:juju/U<br />

pkgs<br />

$ sudo apt‐get update<br />

$ sudo apt‐get install charm‐tools<br />

$ sudo charm getall /usr/share/doc/U<br />

juju/examples/oneiric/<br />

Die Charms landen im selben Verzeichnis wie<br />

die vorinstallierten Beispiel-Charms (Abbildung<br />

9). Abschließend aktualisieren Sie die Liste der<br />

verfügbaren Charms noch einmal:<br />

$ sudo charm update /usr/share/doc/U<br />

juju/examples/oneiric/<br />

$ juju add‐relation wordpress mysql<br />

$ juju expose wordpress<br />

Der zweite Befehl macht die WordPress-Instanz<br />

auf Maschine 2 nun für die Welt sichtbar. Brauchen<br />

Sie eine weitere Instanz, auf der WordPress<br />

läuft, genügt der Aufruf:<br />

$ juju add‐unit wordpress<br />

Die zusätzliche WordPress-Instanz erhält einen<br />

eigenen DNS-Namen und holt sich automatisch<br />

von der existierenden MySQL-Datenbank die nötigen<br />

Konfigurationsinformationen. Umgekehrt tut<br />

9 Die zusätzlichen Charms aus dem PPA installieren Sie über die Anwendung „charm-tools“.<br />

www.ubuntu-user.de 02/2012<br />

UBUNTU<br />

user<br />

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