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Software<br />

Workshop: Theatermitschnitt<br />

nen, liefert die Hi8-<br />

Kamera ihr Material<br />

nur im 4:3-Format<br />

ab. Zwangsweise<br />

würden im fertigen<br />

Film also irgendwann<br />

schwarze<br />

Balken erscheinen:<br />

Entweder bei den<br />

Hi8-Videos links<br />

und rechts oder<br />

bei den restlichen<br />

Videos oben und<br />

unten (Abbildung<br />

5 und 6).<br />

4 Beim Erstellen eines neuen Projekts fragt OpenShot auch das spätere<br />

Ausgabeformat ab.<br />

HD-Videos verfügen<br />

Doch Moment: die<br />

ja über eine höhere<br />

Auflösung als das Hi8-Video und der spätere DVD-<br />

Film. Ich könnte also von den HD-Videos immer<br />

nur passende Ausschnitte in den fertigen Film<br />

übernehmen, ohne an Schärfe einzubüßen. Wähle<br />

ich das 4:3-Format, kann ich also die unschönen,<br />

schwarzen Balken komplett vermeiden (Abbildung<br />

7). Der fertige Film sähe dann so aus, als wäre<br />

er durchgehend mit drei alten Fernsehkameras im<br />

4:3-Format gedreht worden. Die höhere Auflösung<br />

der HD-Videos erlaubt es mir zudem, Ausschnitte<br />

flexibel auszuwählen – mit etwas Glück liegt also<br />

die linke schwarze Wand außerhalb des gewählten<br />

Ausschnitts (wie in Abbildung 7). Ich entscheide<br />

mich infolge dieser Überlegungen für das 4:3-Format<br />

und das Projektprofil DV/​DVD PAL.<br />

Fütterungszeit<br />

Nach diesen Grundsatzentscheidungen füttere ich<br />

OpenShot nun mit dem Rohmaterial. Die Kamera<br />

für die Totale hat die komplette Aufführung allerdings<br />

intern in vier, jeweils ca. 4 GByte großen<br />

Dateien abgelegt. Dummerweise erkennt Open-<br />

Shot diese Einzelteile nicht als Film, weshalb ich<br />

die Filmschnipsel einzeln importieren muss. Das<br />

analoge Hi8-Video digitalisiere ich über den ADVC<br />

110 von Grass Valley [6]: Diese kleine Box nimmt<br />

an ihren Frontanschlüssen analoges Videomaterial<br />

entgegen und wirft hinten die digitalisierten Filme<br />

im DV-Format aus. Solche Boxen sind unter Linux<br />

der einfachste und zuverlässigste Weg, analoges<br />

Videomaterial zu digitalisieren. Das so angelieferte<br />

Material leite ich mit dem Kommandozeilenprogramm<br />

dvgrab in eine Datei um und importiere<br />

diese dann wiederum über den grünen Plus-Knopf<br />

in mein OpenShot-Projekt.<br />

Wie die meisten Videoschnittprogramme arbeitet<br />

auch OpenShot mit einer Zeitleiste (Timeline). Sie<br />

verfügt über eine oder mehrere Spuren, auf denen<br />

Sie die einzelnen Videoclips zu einem Gesamtkunstwerk<br />

arrangieren (Abbildung 8). Ich platziere<br />

zunächst die vier Videos der ersten Kamera<br />

hintereinander auf der untersten Spur. Damit sehe<br />

ich das gesamte Theaterstück in der Totalen. Dank<br />

des Einschnappwerkzeugs geht das leicht von der<br />

Hand: Es genügt, einen Clip knapp hinter seinem<br />

Vorgänger zu positionieren, um ihn dort bündig<br />

einrasten zu lassen. Dabei verlängert OpenShot die<br />

Spur automatisch – aus den 10 Minuten werden so<br />

schnell über 90. Schade, dass die Zoomstufe bei<br />

200 Sekunden endet, wodurch man zwischen der<br />

linken und rechten Fensterseite ca. 3 Minuten Film<br />

sieht. Das erfordert bei dem fast zweistündigen<br />

Epos einige Scrollarbeit. Die hohe Zoomstufe lässt<br />

sich übrigens nur mit dem Regler rechts oberhalb<br />

der Zeitleiste aktivieren – das Lupensymbol mit<br />

dem Minus stellte bei einer Vergrößerung von 115<br />

Sekunden seinen Dienst ein.<br />

Größenwahn<br />

OpenShot verkleinert das AVCHD-Video automatisch<br />

so, dass es komplett in der kleineren Auflösung<br />

der DVD aufgeht. Dabei entstehen oben und<br />

unten zwangsweise die bereits angesprochenen<br />

schwarzen Balken aus Abbildung 6. Um das Video<br />

wieder zu vergrößern, klicke ich mit der rechten<br />

Maustaste auf den Clip in der Zeitleiste, rufe<br />

die Eigenschaften auf und wechsel in das Register<br />

Layout. Dort stelle ich fast blind einen Vergröße-<br />

5 Das Video auf einer DVD ist nur etwa ein Viertel so groß wie das einer modernen<br />

HD-Kamera. Man kann nun zum Beispiel das Video der HD-Kameras verkleinern.<br />

6 Da diese jedoch im Breitbildformat aufzeichnen, erscheinen<br />

dann oben und unten im Bild schwarze Balken.<br />

52 UBUNTU<br />

02/2012<br />

www.ubuntu-user.de<br />

user

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