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Ubuntu User Desktop+ (Vorschau)

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Juju<br />

Wissen<br />

einem Dokument zu arbeiten. Die meisten dieser<br />

Dienste installieren Sie mit ein wenig Aufwand<br />

auch unter <strong>Ubuntu</strong> – Juju hilft beim Aufsetzen.<br />

Viel Verkehr<br />

Nehmen wir an, Sie wollen eine große Konferenz<br />

mit vielen Gästen sowie mit Zuschauern aus dem<br />

Internet veranstalten. Verschiedene Arbeitsgruppen,<br />

die aus lokalen und entfernten Teilnehmern<br />

bestehen, wollen dabei ihre Arbeitsergebnisse<br />

kollaborativ und in Echtzeit in Etherpad-Lite-<br />

Dokumenten festhalten (Abbildung 2). Üblicherweise<br />

schleppen Sie dazu keine eigenen Server auf<br />

die Konferenz, sondern mieten für den Zeitraum<br />

mehrere Server bei einem Cloud-Anbieter. Das<br />

kann unter anderem die Elastic Compute Cloud<br />

(EC2) sein, die zu Amazons Web Services gehört.<br />

Da Juju bisher nur in der EC2 läuft, stellen wir<br />

diese etwas ausführlicher vor. Zukünftig soll die<br />

Software jedoch neben anderen Cloud-Anbietern<br />

auch freie Cloud-Lösungen unterstützen.<br />

Instanzen, Nodes und AMIs<br />

Bei Amazon mieten Sie für etwas Geld eine so genannte<br />

Instanz, die Entwickler auch als Node bezeichnen.<br />

Am besten stellen Sie sich diese als virtuelle<br />

Maschine vor, als einen Computer im Computer.<br />

Oder – wenn Ihnen Virtualisierung nichts<br />

sagt – als physikalischen Rechner, der mit vielen<br />

anderen Rechnern in einem Netzwerk hängt.<br />

Sie kennen das Prinzip womöglich von VirtualBox:<br />

Sie installieren zunächst das Kontrollprogramm<br />

über das Software-Center (auf der Heft-DVD ist es<br />

vorinstalliert). Das starten Sie dann und erzeugen<br />

einen virtuellen Rechner ohne Betriebssystem.<br />

Dem spendieren Sie eine virtuelle Festplatte von<br />

10 GByte (die in Wirklichkeit nur eine Datei ist),<br />

weisen ihm 2 GByte Arbeitsspeicher zu (den die<br />

virtuelle Maschine vom echten RAM abknapst) sowie<br />

zwei CPU-Kerne (wenn Ihr Rechner z. B. über<br />

vier Kerne verfügt). In diesem softwarebasierten<br />

2 Einer der möglichen Dienste, die Sie mit Juju ausliefern, ist Etherpad Lite. Das ermöglicht es<br />

Ihnen, in Echtzeit zusammen mit anderen Benutzern am selben Dokument zu arbeiten.<br />

Rechner booten Sie dann ein Betriebssystem und<br />

installieren es wie gewohnt. Auf diese Weise laufen<br />

auf Ihrem Rechner mehrere Betriebssysteme<br />

nebeneinander, jedes in seinem eigenen kleinen<br />

Gefängnis (Abbildung 3).<br />

So ähnlich funktioniert auch eine Instanz in Amazons<br />

Elastic Compute Cloud. Sie mieten eine oder<br />

mehrere (virtuelle) Instanzen, die über einen definierten<br />

Arbeitsspeicher und eine bestimmte Anzahl<br />

CPUs verfügen (Abbildung 4). Je mehr Miete<br />

Sie zahlen, desto üppigere Ressourcen bringen die<br />

Instanzen mit. Sie zahlen dabei nur, wenn Sie die<br />

Dienste tatsächlich nutzen, und es gibt ein kostenloses<br />

Angebot zum Experimentieren (siehe Kasten<br />

AWS für Einsteiger).<br />

Sie wählen dann entweder ein vorgefertigtes<br />

Amazon Machine Image (kurz AMI) mit einem<br />

vorinstallierten Betriebssystem aus oder installieren<br />

kurzum Ihr eigenes System in die gemietete<br />

Instanz. Um Juju erfolgreich einzusetzen, müssen<br />

Sie jede Instanz mit einem <strong>Ubuntu</strong> 11.10 ausstatten,<br />

wobei Ihnen Werkzeuge wie Orchestra (siehe<br />

AWS für Einsteiger<br />

Einsteiger dürfen ein Jahr lang kostenlos eine einzelne<br />

Instanz nutzen, die sich natürlich gut zum Experimentieren<br />

eignet. Die Anmeldung setzt aber den Besitz einer<br />

Kreditkarte voraus [2]. Zudem müssen Sie zahlen, falls<br />

Sie das vereinbarte Limit an Traffic und Datenbankzugriffen<br />

überschreiten.<br />

Orchestra<br />

Das Framework ermöglicht es, von einem einfachen<br />

<strong>Ubuntu</strong> aus zahlreiche Rechner im lokalen Netzwerk mit<br />

Betriebssystemen zu bestücken. Es bietet zugleich die<br />

Möglichkeit, diese Maschinen zu überwachen und zu<br />

verwalten. Mit Juju sorgen Sie dann dafür, dass diese<br />

Rechner die passenden Dienste anbieten – beide Anwendungen<br />

ergänzen sich also.<br />

3 Die Instanzen in Amazons Cloud sind meist virtuelle Maschinen; das Prinzip kennen Sie von<br />

VirtualBox. Mehrere Maschinen teilen sich die Ressourcen einer leistungsstarken Hardware.<br />

www.ubuntu-user.de 02/2012<br />

UBUNTU<br />

user<br />

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