26.02.2014 Aufrufe

Ubuntu User Desktop+ (Vorschau)

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Schwerpunkt<br />

Unity-Alternativen<br />

Alternative Desktops für Unity<br />

Neuland in Sicht!<br />

<strong>Ubuntu</strong>s neuer Unity-<br />

Desktop hat für heftige<br />

Kontroversen gesorgt.<br />

Eine Reihe von <strong>Ubuntu</strong>-<br />

Nutzern sehen sich nun<br />

nach Alternativen um.<br />

Wir fühlen LXDE und<br />

Xfce, aber auch dem<br />

Gnome-2-Fork Mate auf<br />

den Zahn. Kristian Kißling<br />

Cory Thoman, 123RF<br />

Obwohl mit Unity 2-D auch eine abgespeckte Variante<br />

des neuen Unity-Desktops existiert, missfällt<br />

vielen Anwendern die von Canonical eingeschlagene<br />

Richtung, in die sich der Desktop entwickelt.<br />

Hatte bereits das Umstellen der Fensterknöpfchen<br />

hohe Wellen geschlagen, machen Anwender ihrem<br />

Unmut seit Version 11.04 in Foren und Blogs Luft.<br />

Neben der Gruppe von Anwendern, die schlicht<br />

keine Lust hat, sich an ein neues System zu gewöhnen,<br />

lehnen viele Nutzer eine für Netbooks<br />

konzipierte Oberfläche für ihre Desktoprechner ab.<br />

Unity zwinge sie dazu, mit der Maus überflüssige<br />

Strecken zurückzulegen, um den Launcher aus<br />

dem Bau zu locken oder das globale Menü im oberen<br />

Panel zu verwenden.<br />

Andere kritisieren die fehlenden Möglichkeiten,<br />

den Launcher zu modifizieren, um ihn etwa auf<br />

eine andere Seite zu verschieben oder bestimmte<br />

Buttons zu entfernen. Letzteres<br />

hat sich mittlerweile etwas gebessert,<br />

wie der Artikel auf Seite 30 zeigt.<br />

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft<br />

die Performance: Unity<br />

3-D setzt zwingend ein System<br />

mit einer Grafikkarte<br />

aus den letzten fünf Jahren<br />

voraus. Doch auch auf<br />

solchen Rechnern kommt<br />

es mitunter zu spürbaren<br />

Performance-Einbrüchen, wenn<br />

der 3-D-Desktop das System<br />

zu stark belastet.<br />

Alternativen?<br />

Wer sich aufgrund dieses Ärgers nach Alternativen<br />

umschaut, findet einige. Neben anderen Distributionen<br />

wie Debian, OpenSuse und Arch-Linux<br />

hocken auch diverse <strong>Ubuntu</strong>-Derivate in den Startlöchern<br />

und wittern ihre Chance. Auch wenn es<br />

wenig verlässliche Zahlen gibt, profitiert zur Zeit<br />

vor allem das inoffizielle <strong>Ubuntu</strong>-Derivat Linux<br />

Mint von den Unity-Flüchtlingen: Die Distribution,<br />

der wir im Heft einen eigenen Artikel widmen<br />

(Referenz: Linux Mint), setzt auf einen eigens angepassten<br />

Gnome-3-Desktop (und wahlweise den<br />

Gnome-2-Fork Mate) und bessert zudem einige<br />

Fehler des Standard-<strong>Ubuntu</strong> aus. Hier im Artikel<br />

soll es vor allem um die Desktops der offiziellen<br />

Derivate gehen: Wir schauen, wie diese ticken und<br />

wo ihnen Features fehlen.<br />

LXDE/​Lubuntu<br />

Recht neu in der <strong>Ubuntu</strong>-Familie ist der LXDE-<br />

Desktop und das auf ihn abgestimmte Derivat<br />

Lubuntu, dessen Hauptentwickler Julien Lavergne<br />

wir bereits im letzten Heft vorgestellt haben<br />

(Referenz: Julien Lavergne). Lubuntu und der<br />

LXDE-Desktop punkten vor allem durch großartige<br />

Performance (Abbildung 1). Die Entwickler wollen,<br />

dass die Distribution auch auf älteren Geräten<br />

läuft. Systemvoraussetzung sind mindestens<br />

ein Pentium II bzw. Celeron<br />

mit 128 MByte RAM; auf alten<br />

Gurken erlahmt auch ein schlankes<br />

Lubuntu.<br />

Neben der Performance bereitet auch<br />

die Bedienung des Desktops einigen<br />

Nutzern Schwierigkeiten. Mit ein paar<br />

Mausklicks holen Sie sich den LXDE-Desktop<br />

von Lubuntu auf ein <strong>Ubuntu</strong>-System (siehe Kasten<br />

Desktop-Switch). Sie melden sich vom Desktop<br />

ab, landen beim Anmeldemanager LightDM und<br />

wählen mit einem Klick auf das Zahnrad lubuntu<br />

als Desktop aus. LXDE steht für „Lightweight X11<br />

Desktop Environment“ und geht zurück auf ein<br />

Projekt des Taiwaners Hong Jen Yee. 2006 erschien<br />

die erste Version. Als Fenstermanager kommt das<br />

sehr rudimentäre OpenBox zum Einsatz, beim<br />

Anmelden auf dem Desktop stoßen Sie auf den<br />

schlanken Displaymanager LXDM.<br />

Prinzipiell verwenden Sie unter LXDE all die Programme,<br />

die auch unter <strong>Ubuntu</strong> laufen. Einziger<br />

Nachteil: Das System büßt dann an Performance<br />

ein. Das gilt insbesondere, wenn Sie es mit einem<br />

reinen Lubuntu vergleichen.<br />

36 UBUNTU<br />

02/2012<br />

www.ubuntu-user.de<br />

user

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