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Desktop<br />
Wunderlist<br />
Interview mit Eric Labod<br />
Herr der Listen<br />
Die Berliner Kreativschmiede<br />
6Wunderkinder<br />
schickt sich an, Projektarbeit<br />
am Rechner neu zu definieren.<br />
Nach dem Taskmanager<br />
Wunderlist plant die Firma mit<br />
Wunderkit bereits den nächsten<br />
Wurf. Wir unterhielten<br />
uns mit Produktmanager Eric<br />
Labod (Abbildung 1) über<br />
den Hintergrund und die Pläne<br />
des jungen Unternehmens.<br />
UU Eric, wer steckt hinter<br />
den 6Wunderkindern?<br />
EL Angefangen hat alles<br />
mit den sechs Gründungsmitgliedern<br />
von 6Wunderkinder:<br />
Christian Reber, Jan Martin,<br />
Charlette Prevot, Daniel<br />
Marschner, Sebastian Scheerer<br />
und Robert Kock. Anfang 2010<br />
saßen die Freunde und Kollegen<br />
zusammen und dachten<br />
darüber nach, wie sie sich ihre<br />
berufliche Zukunft vorstellen.<br />
Bald darauf stand der erste<br />
1 Eric Labod arbeitet als Produktmanager bei 6Wunderkinder<br />
und organisiert die Entwicklung der verschiedenen ner neuen Business-Plattform,<br />
Geschäftsplan und die Idee ei-<br />
Wunderlist-Apps.<br />
die sie entwickeln wollten.<br />
Danach brauchte es nur knapp<br />
drei Tage, bis die ersten Investoren ihnen Geld anboten.<br />
Dann ging es schnell voran: Wunderlist verfügt<br />
heute über eine Gemeinde von 1,7 Millionen<br />
Benutzern. Mittlerweile arbeiten 26 Menschen bei<br />
den 6Wunderkindern.<br />
UU Welche Philosophie steckt eigentlich hinter<br />
Eurer Arbeit?<br />
„Das Ziel der 6Wunderkinder ist es,<br />
Produkte zu entwickeln, die die Leute<br />
lieben …“<br />
EL Das Ziel der 6Wunderkinder ist es, Produkte<br />
zu entwickeln, die die Leute lieben und die ihr<br />
Leben produktiver und einfacher machen. Alles in<br />
allem geht es darum, genau diese Dinge miteinander<br />
zu vereinen: eine schicke Benutzeroberfläche<br />
mit einer einfachen und intuitiven Bedienung.<br />
UU Was ist Deiner Ansicht nach das Besondere<br />
an Wunderlist?<br />
EL Das Besondere ist zunächst sicherlich das<br />
schöne Design und die kostenlose Nutzung. Darüber<br />
hinaus arbeitet es auf fast allen Plattformen;<br />
der Nutzer hat so seine Aufgaben und Projekte zu<br />
jeder Zeit immer aktuell bei sich und kann sie mit<br />
anderen teilen.<br />
UU Wann fiel der Startschuss für die Linux-Version,<br />
und wie viele Leute arbeiten aktuell daran?<br />
EL Die Linux-Version haben wir gleichzeitig<br />
mit den anderen Desktop-Apps für Windows und<br />
Mac OS X entwickelt. Wir nutzen die plattformunabhängige<br />
Entwicklungsumgebung Titanium<br />
von Appcelerator und können den ursprünglichen<br />
Code so für verschiedene Plattformen kompilieren.<br />
Leider hat sich die Veröffentlichung von Wunderlist<br />
für <strong>Ubuntu</strong> 11.10 durch einige Bugs von<br />
Titanium verschoben, auf die wir keinen Einfluss<br />
haben. Mit etwas Handarbeit lässt sich Wunderlist<br />
zum Glück trotzdem schon unter der aktuellen<br />
Version installieren (siehe Kasten Installation unter<br />
11.10 im Artikel ab Seite 46).<br />
UU Wunderlist ist der Appetitanreger für Euer<br />
nächstes Projekt: Wunderkit. Was dürfen wir hier<br />
erwarten? Eine Art soziales Netzwerk in Sachen<br />
Aufgabenmanagement?<br />
EL Wir wollen es Wunderkit-Benutzern ermöglichen,<br />
denkbar einfach mit Freunden und Kollegen<br />
zusammenzuarbeiten. Wir richten uns dabei nicht<br />
nur an Unternehmen, sondern an praktisch jeden<br />
Arbeitsbereich – also auch die Uni oder Bands. In<br />
Wunderkit wird es so genannte Workspaces geben,<br />
die wie eine Art Projekt oder Arbeitsbereich funktionieren.<br />
Das können Ideen, Ziele oder bestimmte<br />
Abteilungen in einem Unternehmen sein. Anwender<br />
können andere zu den Workspaces einladen<br />
und dort mit ihnen zusammenarbeiten.<br />
Wunderkit wird es zunächst als Webanwendung<br />
sowie als iPhone-App geben. Es synchronisiert<br />
ständig alle Daten und macht sie überall verfügbar.<br />
Später werden wir dann – wie bei Wunderlist –<br />
noch andere Plattformen unterstützen.<br />
(Interview: Thomas Raukamp)<br />
48 UBUNTU<br />
02/2012<br />
www.ubuntu-user.de<br />
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