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Ubuntu User Desktop+ (Vorschau)

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Workshop: Theatermitschnitt<br />

Software<br />

rungsfaktor sowie die passenden<br />

Bildschirmkoordinaten<br />

ein (Abbildung 9). Das<br />

ist tatsächlich so kompliziert,<br />

wie es klingt: Das <strong>Vorschau</strong>bild<br />

zur Linken erweist sich<br />

als viel zu klein und aktualisiert<br />

sich nur, wenn ich über<br />

den entsprechenden Knopf<br />

die Wiedergabe starte. Mit<br />

viel Gefummel und mehrfachem<br />

Starten und Stoppen<br />

der <strong>Vorschau</strong> bugsiere ich<br />

das Bild allmählich in die<br />

richtige Größe und Lage – als<br />

die <strong>Vorschau</strong> bewegungslos<br />

einfriert. Hurra.<br />

Mit einem Klick auf Übernehmen sichere ich<br />

schnell die aktuellen Einstellungen und rufe das<br />

Fenster erneut auf. Nun beginnt das ganze Spielchen<br />

von vorn. Beim Ändern der Größe auf 150 %<br />

schmiert OpenShot dann komplett ab. Nach ein<br />

paar weiteren Minuten voller Abstürze gebe ich<br />

entnervt auf. Doch noch hake ich OpenShot nicht<br />

ganz ab: Würde ich auf das Bild der analogen<br />

Kamera verzichten, könnte ich auch eine DVD im<br />

Breitbildformat erzeugen. Also lege ich ein neues<br />

Projekt an, wähle als Profil DV/​DVD Widescreen<br />

PAL, importiere alle Clips und ziehe das Material<br />

der ersten Kamera auf die Zeitleiste.<br />

Der Film zeigt jetzt wieder durchgehend die Totale.<br />

Das Bild der Handkamera will ich dort einblenden,<br />

wo es sehenswerte Szenen gibt. Dazu<br />

sichte ich zunächst das Rohmaterial. OpenShot<br />

öffnet die importierte Projektdatei im <strong>Vorschau</strong>fenster<br />

– wo sie wie in Zeitlupe vor sich hin<br />

ruckelt. Stoppe ich die Wiedergabe, stottert der<br />

Film noch ein wenig nach. Das verwundert, denn<br />

Adobe Premiere gibt auf dem gleichen Rechner<br />

unter Windows mehrere HD-Spuren problemlos in<br />

Echtzeit wieder.<br />

Um den Clip zurechtzuschneiden (zu „trimmen“),<br />

muss ich ihn nun auf eine Spur in der Zeitleiste<br />

ziehen. Dort fasse ich mit der Maus seine Enden<br />

an und schiebe ihn zusammen. Dank einer schneckenlahmen<br />

<strong>Vorschau</strong> zieht sich der Vorgang hin.<br />

Einen bildgenauen Schnitt ermöglicht OpenShot<br />

nur dann, wenn ich die Zoomstufe der Zeitleiste<br />

bis zum Anschlag erhöhe und die einzelnen<br />

Frames mitzähle. Am Ende zupfe ich mir meine<br />

Clips irgendwie zurecht.<br />

7 Alternativ lässt sich auch nur ein Ausschnitt aus dem HD-Video verwenden<br />

(hier im Bild grün markiert). In meinem Fall bot sich genau diese Lösung an.<br />

Tapfer kämpfe ich mich dennoch bis zur Stelle vor,<br />

an der ich nun die Großaufnahme in der oberen<br />

Spur platzieren muss. Dadurch überdeckt diese<br />

im fertigen Film das Video mit der Totalen (Abbildung<br />

8). Der Vorteil: Ich kann später die Dauer<br />

der Großaufnahme recht einfach korrigieren, ohne<br />

dass ich umständlich am Clip mit der Totalen herumschnippeln<br />

muss. Die Sache hat jedoch einen<br />

Haken: Ich muss die Großaufnahme so platzieren,<br />

dass sie lippensynchron zum Ton ist.<br />

Diese Aufgabe erweist sich in OpenShot als so<br />

gut wie unlösbar, da es keinerlei Hilfen beim<br />

Ausrichten gibt. Andere Schnittprogramme bieten<br />

zumindest eine grafische Darstellung des Tons als<br />

Wellenform an, die als optische Orientierungshilfe<br />

fungiert. Darüber hinaus kann ich die Clips in<br />

OpenShot nur mit viel Fingerspitzengefühl Bild für<br />

Bild auf der Zeitleiste verschieben. Hierzu nutze<br />

ich die Zeitnadel: Mit den Pfeiltasten verschiebe<br />

ich sie um je ein Bild vorwärts, bis das in der <strong>Vorschau</strong><br />

gezeigte Bild in etwa mit dem ersten Bild<br />

der Großaufnahme übereinstimmt. Dann ziehe ich<br />

den Clip mit der Großaufnahme auf der oberen<br />

Schubkraft<br />

Nun gilt es, die geschnittenen Großaufnahmen an<br />

die richtigen Stellen im Gesamtfilm zu verfrachten.<br />

Diese anzusteuern, gerät jedoch erneut zu einem<br />

Geduldsspiel. Das liegt an der ruckelnden <strong>Vorschau</strong><br />

und an der Berechnung des Films, für die<br />

OpenShot quälend lange braucht. Flüssiges Arbeiten<br />

ist so schlichtweg unmöglich.<br />

8 OpenShot überzeugt mit einer klaren Benutzeroberfläche; ein bildgenauer Schnitt ist aber<br />

leider unmöglich, da Hilfen zum Ausrichten fehlen.<br />

www.ubuntu-user.de 02/2012<br />

UBUNTU<br />

user<br />

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