28.02.2014 Aufrufe

Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de

Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de

Komplettes Magazin als E-Paper - Flotte.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SPECIAL VERSICHERUNG<br />

Alle Jahre wie<strong>de</strong>r ereilt viele <strong>Flotte</strong>nbetreiber<br />

das Schicksal, nach einem<br />

adäquaten Versicherer Ausschau halten<br />

zu müssen. Nachstehen<strong>de</strong>r Beitrag<br />

erläutert die Ausgangssituation,<br />

wie man sich für die Verhandlungen<br />

mit Makler o<strong>de</strong>r Assekuranz wappnet<br />

und welche Informationen unbedingt<br />

für erfolgreiche Gespräche benötigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Längstens im Spätherbst, bei einigen hart sanierungswilligen<br />

Gesellschaften auch früher, stellt<br />

sich für viele Fuhrparkmanager die oftm<strong>als</strong> unfreiwillige<br />

Suche nach einem passen<strong>de</strong>n Anbieter<br />

für <strong>de</strong>n Versicherungsschutz <strong>de</strong>r Kfz-<strong>Flotte</strong>.<br />

Oftm<strong>als</strong> auch dann, wenn man gar nicht damit<br />

rechnet und mit an<strong>de</strong>ren Problemen im Fuhrpark<br />

beschäftigt ist, droht so mancher Versicherer<br />

auch unterjährig die Kündigung <strong>de</strong>s <strong>Flotte</strong>n-<br />

Rahmenvertrages an – und setzt diese auch kurz<br />

danach um.<br />

Schwieriges Zinsumfeld und Problematik erhöhter<br />

Scha<strong>de</strong>nquoten o<strong>de</strong>r -häufigkeiten<br />

All dies kann aber auch mit Ursachen zusammenhängen,<br />

auf die <strong>de</strong>r geplagte Fuhrparkmanager<br />

kaum Einfluss hat. Dies ist zum einen das seit<br />

Jahren bestehen<strong>de</strong> niedrige Zinsumfeld, welches<br />

<strong>de</strong>r Assekuranz die Chance eröffnet hat,<br />

negative versicherungstechnische Ergebnisse<br />

in scha<strong>de</strong>nträchtigen Sparten wenigstens teilweise<br />

auszugleichen. Deren Möglichkeiten sind<br />

ja spätestens seit Aufblühen <strong>de</strong>r Eurokrise mehr<br />

und mehr eingeschränkt, zumal sichere Anlagen<br />

o<strong>de</strong>r Rentenpapiere nur mehr äußerst magere<br />

Renditen abwerfen und die Aktienquoten selbst<br />

bei Lebensversicherern im Anlageportfolio nur<br />

einen relativ geringen Prozentsatz ausmachen.<br />

Zu<strong>de</strong>m tun immer strengere Anlagevorschriften<br />

und ein höherer Bestand an Eigenmitteln, sprich:<br />

Solvency II ihr Übriges. Die nahezu in <strong>de</strong>r gesamten<br />

Assekuranz schon seit Jahren eingeleiteten<br />

internen Sparmaßnahmen – und dies nicht nur<br />

im Bereich „Human Ressources“– wer<strong>de</strong>n immer<br />

wie<strong>de</strong>r verschärft und drücken natürlich auch auf<br />

die Bilanz <strong>de</strong>r Gesellschaft.<br />

Neuer<br />

Versicherer<br />

gesucht!<br />

Die Schlagworte: Scha<strong>de</strong>nursache, Scha<strong>de</strong>nquote,<br />

Scha<strong>de</strong>nhäufigkeit, Risk Management –<br />

maßgeben<strong>de</strong> Parameter für die Ertragskraft <strong>de</strong>s<br />

<strong>Flotte</strong>nversicherers<br />

Die Zauberworte, um die es sich seitens <strong>de</strong>r Assekuranz<br />

dreht, beschreiben vor allem das Verhältnis<br />

Prämieneinnahmen (davon ab die obligatorische<br />

Versicherungssteuer) zu geleisteten<br />

Zahlungen (und Reserven für noch nicht bezifferbare<br />

Aufwendungen), die sogenannte Scha<strong>de</strong>nquote.<br />

Diese ist ein erster Indikator für einen<br />

Ertrag o<strong>de</strong>r wenigstens eine schwarze Null, <strong>de</strong>nn<br />

die Margen in <strong>de</strong>r Kraftfahrtversicherung sind<br />

sehr dünn. Was weiterhin unterschätzt wird, ist<br />

die Frequenz bestimmter Scha<strong>de</strong>nereignisse, vor<br />

allem solcher, die von einer enormen Häufigkeit<br />

gekennzeichnet sind, vor allem Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r<br />

Fahrzeugverglasung. Auch wenn sich die Höhe<br />

<strong>de</strong>r Reparaturaufwendungen meist in einem<br />

überschaubaren Bereich halten, ist für einen Versicherer<br />

das Bearbeiten kleiner Schä<strong>de</strong>n kostenaufwendig<br />

und somit lästig. Letzteres umschreiben<br />

die sogenannten Scha<strong>de</strong>nhäufigkeiten (Frequenzschä<strong>de</strong>n).<br />

Und <strong>de</strong>m kommt man bei, in<strong>de</strong>m<br />

man die Scha<strong>de</strong>nursachen ermittelt, analysiert<br />

und mit diesen mit entsprechen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

zu Leibe rückt. Im Versicherungsjargon fasst man<br />

diese Aktivitäten oftm<strong>als</strong> unter <strong>de</strong>m Terminus<br />

„Risk Management“ zusammen.<br />

Eine weitere Kenngröße ist die sogenannte<br />

„combine ratio“, <strong>als</strong>o die kombinierte Scha<strong>de</strong>n-<br />

Kosten-Quote in <strong>de</strong>r gewerblichen Kraftfahrtversicherung,<br />

mit <strong>de</strong>r die Assekuranz zu kämpfen<br />

hat. Diese lag 2012 im Durchschnitt noch bei<br />

gut 104 Prozent. Vereinfacht be<strong>de</strong>utet, dass die<br />

Gesellschaften für je<strong>de</strong> hun<strong>de</strong>rt Euro gezeichnete<br />

Prämie durch eine ungünstige Kosten- und<br />

Scha<strong>de</strong>naufwandsentwicklung nochm<strong>als</strong> vier<br />

Euro sozusagen „drauflegen“. Dieses Minus muss<br />

dann durch Kapitalanlagenergebnisse o<strong>de</strong>r durch<br />

bessere Ergebnisse in an<strong>de</strong>ren Sparten irgendwie<br />

ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. Und während in <strong>de</strong>n<br />

letzten Jahren die Kraftfahrtversicherung auch<br />

im gewerblichen Bereich <strong>als</strong> eine Art Türöffner<br />

beziehungsweise Einstiegssparte gesehen wur<strong>de</strong><br />

und <strong>als</strong> eher subventioniertes Zusatzgeschäft<br />

fungierte, hat sich diese Intention mittlerweile<br />

grundlegend verän<strong>de</strong>rt.<br />

Relativ wenige <strong>Flotte</strong>nbetreiber weisen aber eine<br />

so geringe Scha<strong>de</strong>nquote auf, um mit <strong>de</strong>m besitzen<strong>de</strong>n<br />

Versicherer in Prämienreduzierungsverhandlungen<br />

zu gehen o<strong>de</strong>r mit Aussicht auf<br />

Erfolg <strong>de</strong>n sonstigen Markt zu prüfen.<br />

Viele mit Zielscha<strong>de</strong>nquote 60 bis 75 Prozent …<br />

und immer weniger Gesellschaften für <strong>Flotte</strong><br />

Konnte man bis vor Kurzem eine <strong>Flotte</strong> noch mit<br />

einer Scha<strong>de</strong>nquote im Bereich 80 bis 90 Prozent<br />

zu einer vertretbaren Prämie unterbringen, kalkulieren<br />

die Gesellschaften nunmehr schon grob<br />

zwischen 60 bis 75 Prozent für eine auskömmliche<br />

Prämie unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

Scha<strong>de</strong>naufwendungen und -häufigkeiten,<br />

eigener administrativer Kosten und eben unzureichen<strong>de</strong>r<br />

Ergebnisse aus <strong>de</strong>n Kapitalanlagen.<br />

Zusätzlich haben viele Versicherer die Annahmerichtlinien<br />

beispielsweise für das Autovermiet-<br />

80<br />

<strong>Flotte</strong>nmanagement 5/2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!