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10. Zusammenfassung<br />

Die vorgestellte Bioraffinerie liefert eine Vielzahl verschiedener Verbindungen, unter<br />

anderem auch die Zuckersäuren. Die Zuckersäuren und insbesondere das Glucarodilacton<br />

sind viel versprechende und interessante Verbindungen. Sie erlauben eine vielfältige Chemie<br />

und stammen aus nachwachsenden Rohstoffen. Das Alleinstellungsmerkmal der<br />

Zuckersäuren ist ihre exorbitant, teilweise zu schnelle Aminolyse. Die dabei entstehenden<br />

Produkte quellen allerdings bei Wasserkontakt.<br />

Daraus ergab sich das Thema dieser Dissertation, die Derivatisierung von Zuckersäuren zur<br />

Steuerung der Geschwindigkeit der Aminolyse und gleichzeitig die Absenkung der<br />

Hydrophilie der Produkte aus der Aminolyse. Geeignet hierfür erschien ein Arsäurediester,<br />

dessen Carboxy- und Hydroxyfunktionen selektiv umgesetzt werden kann. Dies ist beim<br />

Glucarodilacton gewährleistet. Bei diesem handelt es sich um das bizyklische 2,5-Dilacton<br />

der Glucarsäure. Die Lactonisierung blockiert zwei der vier Hydroxyfunktionen, so dass nur<br />

noch zwei freie Hydroxyfunktionen übrig bleiben. Das Dilacton ist mit zwei Lacton- und zwei<br />

Hydroxyfunktionen zweifach bifunktionell und sollte eine zweistufige Chemie erlauben.<br />

Darüber hinaus kann das Dilacton über beide Funktionen in Polymere eingebaut werden und<br />

sollte sich deshalb besonders für verzweigte Kammcopolymere und vernetzte<br />

Polymersysteme eignen. Dies wurde überprüft.<br />

Erst wurde eine verlässliche Vorschrift zur Synthese des Dilactons selbst erarbeitet. Das<br />

Dilacton wurde auf verschiedene Weisen an den Hydroxyfunktionen derivatisiert. Die<br />

Veresterung erfolgte über die Anhydrid-Methode zu vollständig veresterten Dilactonen und<br />

über die Säurechloridmethode, wobei unvollständig substituierte Produkte entstanden. Der<br />

Substitutionsgrad am Dilacton war über die Stöchiometrie steuerbar. Die Urethanderivate<br />

wurden mit unterschiedlichen Isocyanaten hergestellt. Zudem wurde die Kinetik dieser<br />

Umsetzung in Abhängigkeit verschiedener Reaktionsvariablen studiert. Mit Diisocyanaten<br />

wurden Vernetzerbausteine synthetisiert und untersucht. Die Trichloracetimidatmethode<br />

konnte erfolgreich bei der Veretherung des Dilactons eingesetzt werden. Die benötigten<br />

Trichloracetimidate wurden zuvor selbst hergestellt und bei der Veretherung eingesetzt. Alle<br />

hergestellten Derivate wurden umfassend charakterisiert und analysiert. Nach der<br />

Hydroxyderivatisierung des Dilactons wurden die Derivate unter verschiedenen Bedingungen<br />

aminolysiert. Insbesondere die Esterderivate zeigten eine große Abhängigkeit des Erfolgs<br />

der Aminolyse von den eingesetzten Lösemitteln. In polar-protischen Lösemitteln wurden die<br />

Estersubstituenten abgespalten, in polar-aprotischen Lösemitteln hingegen nicht. Die<br />

urethan- und ethersubstituierten Derivate waren diesbezüglich unempfindlich. Weiterhin<br />

10 Zusammenfassung 83

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