Teilkonzept-Integrierte-Waermenutzung - Ingelheim

3.2 Abwärme aus technischen Prozessen
Während des Betriebs von technischen Geräten für die Erzeugung von Kraft und Wärme
(oder auch bei chemischen Prozessen) können nicht unerhebliche Mengen an Wärme entstehen,
die oft ungenutzt an die Umgebung abgegeben werden. Durch die Nutzung der Abwärme
kann der Energieverbrauch reduziert, und die Schadstoffemissionen verringert werden.
Bei der Untersuchung des Sektors GHD+L konnten keine nennenswerten Potenziale an Abwärme
ermittelt werden. Dies kann zum einen darauf zurückzuführen sein, dass es im Sektor
GHD+L sehr viele Unternehmen gibt, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, wodurch
eine vollständige Erfassung schwierig ist. Aus diesem Grund wurden nur die Betriebe und
Unternehmen untersucht, die sich in den Gewerbegebieten der Stadt angesiedelt haben.
Zum anderen weisen viele kleine Gewerbebetriebe und Dienstleistungsunternehmen ähnliche
Verbrauchsstrukturen wie private Haushalte auf, d. h. Abwärme entsteht hier nur in kleineren
Mengen durch den Betrieb von Heizungs- und Kälteanlagen, sowie aufgrund der Warmwasserbereitstellung.
Für eine detaillierte Feststellung der Abwärmepotenziale einzelner Betriebe
soll zukünftig für den Sektor GHD+L eine kostfreie Energieberatung angeboten werden.
Dies ist auch als Maßnahme in dem Steckbrief „Energieberatung Ausweiten auf GHD“
aufgeführt.
Der Sektor Industrie in Ingelheim besteht überwiegend aus dem Pharmaunternehmen Boehringer
Ingelheim. Infolge der Produktionsprozesse entsteht im Unternehmen Abwärme, die
dieses aber selbst nutzt, um seinen Energieverbrauch und damit auch seine CO 2 e-Emissionen
zu senken.
3.3 Wärmenutzung aus Abwasser
Wie schon im Kapitel 3.1 beschrieben, ist Nutzung der Wärme aus Abwasser dem Bereich
der Umweltwärme zuzuordnen. Die heutigen Gebäude lassen durch Verbesserung der
Dämmstoffe und Wärmeschutzverglasung immer weniger Wärme nach draußen entweichen.
Aber selbst die modernen Gebäude weisen durch die Abwasserleitung ein Wärmeleck auf.
Das Trinkwasser, das die verschiedenen Sektoren im Stadtgebiet von den Wasserwerken beziehen,
wird durch verschiedene Prozesse und die Warmwasserbereitstellung erwärmt. Die
Heizenergie, die dafür aufgewendet werden muss, wird größtenteils ungenutzt mit dem Abwasser
in die Kanalisation geleitet. So liegen die Temperaturen des Abwassers im Jahresmittel
zwischen 10 °C und 20 °C. Dadurch besitzt das Abwasser ein hohes Potenzial an Wärme-
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