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zum ADHS-Report der GEK

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ihr Kind über die bestmögliche Behandlung bzw. den Umgang mit <strong>der</strong> Symptomatik<br />

entscheiden müssen. Häufig fühlen sie sich stark angegriffen, wenn<br />

sie mit dem Vorurteil konfrontiert werden, AD(H)S sei keine Krankheit, son<strong>der</strong>n<br />

auf Erziehungsfehler, Familienprobleme (z. B. Trennung <strong>der</strong> Eltern), vorgeburtliche<br />

Traumata o<strong>der</strong> ähnliche Einflussfaktoren zurückzuführen. Gleichzeitig ist<br />

es für sie oft auch eine sehr schwierige Entscheidung, ihr Kind einer medikamentösen<br />

Behandlung auszusetzen, da sie dann ggf. mit <strong>der</strong> Meinung konfrontiert<br />

würden, sie wollten ihr Kind pharmakologisch „zähmen“ o<strong>der</strong> „zurichten“<br />

und richteten mehr Schaden als Nutzen an. Hinzu kommt, dass die Behandlung<br />

eines Kindes mit AD(H)S komplex ist – die Einnahme von Medikamenten<br />

ist nur ein kleiner Baustein einer Diagnostik- und Behandlungskette, <strong>der</strong>en<br />

Komplexität viele Eltern, aber auch behandelnde Ärztinnen und Ärzte überfor<strong>der</strong>n<br />

kann.<br />

Die vorliegende Studie rückt die Perspektive von Eltern in den Vor<strong>der</strong>grund, die<br />

sich zu einer medikamentösen Behandlung entschieden haben. Sie will die<br />

Erfahrungen von Eltern, <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> unter AD(H)S leiden und aus diesem<br />

Grund bereits medikamentös behandelt wurden, näher beleuchten und Ansatzpunkte<br />

für Verbesserungen <strong>der</strong> Versorgungssituation aus Sicht <strong>der</strong> Eltern aufzeigen.<br />

Die Darstellung von Ergebnissen einer umfangreichen Befragung von<br />

<strong>GEK</strong>-versicherten Eltern, <strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> die für AD(H)S typischen Medikamente<br />

verschrieben bekommen, bildet daher den Schwerpunkt <strong>der</strong> Studie. Ergänzt<br />

wird dieser durch die Ergebnisse qualitativer Eltern-Interviews sowie die Resultate<br />

einer bundesweiten Behördenbefragung <strong>zum</strong> Umgang mit AD(H)S in<br />

Schulen. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Verordnungsdaten, die als Grundlage<br />

für die Befragungsstudie dienten, sind im Kapitel 5.4 (Teilstudie III) dokumentiert.<br />

Ziel <strong>der</strong> Arbeit ist nicht, über Eltern von Kin<strong>der</strong>n mit AD(H)S und ihren<br />

Umgang mit dieser Erkrankung zu urteilen o<strong>der</strong> Schuld zuzuweisen. Vielmehr<br />

soll die Arbeit ein genaueres Bild <strong>der</strong> aktuellen Versorgungslage aus <strong>der</strong> Sicht<br />

<strong>der</strong> Eltern zeichnen, mögliche Defizite aufzeigen und Ansatzpunkte für zukünftige<br />

Verbesserungen darstellen.<br />

16 <strong>GEK</strong>-Edition

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