zum ADHS-Report der GEK
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5.2 Teilstudie I B: Elternbefragung – Quantitative Befragung<br />
5.2.1 Rücklauf<br />
Insgesamt haben 2.298 Eltern geantwortet, was einer Brutto-Rücksende-Quote<br />
von 45,0 % entspricht und in diesem Kontext ein zufrieden stellendes Ergebnis<br />
darstellt.<br />
30-mal wurde <strong>der</strong> Fragebogen jedoch entwe<strong>der</strong> leer zurückgeschickt o<strong>der</strong> die<br />
Eltern teilten telefonisch mit, dass sie ihn nicht ausfüllen würden. In etwa <strong>der</strong><br />
Hälfte dieser Fälle schrieben die Eltern, ihr Kind habe kein AD(H)S (obwohl als<br />
Auswahlkriterium für alle Angeschriebenen eine AD(H)S-typische Stimulanzien-<br />
Verschreibung vorliegen musste). 26 Die Netto-Rücksende-Quote beträgt somit<br />
44,4 % (n = 2.266).<br />
Überraschend gaben bei <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Familie<br />
insgesamt 60 Befragte an, we<strong>der</strong> ein Kind mit AD(H)S, noch eines mit Verdacht<br />
auf AD(H)S zu haben. Da diese Eltern trotzdem den Fragebogen mit sehr spezifischen<br />
Fragestellungen (z. B. Alter bei AD(H)S-Diagnose) ausgefüllt hatten,<br />
wurden die Fragebögen einzeln auf Plausibilität dieser Angabe überprüft. Es<br />
kann vermutet werden, dass die Ursache für diese Inkonsistenz in <strong>der</strong> sprachlichen<br />
Formulierung liegt. In einem Teil <strong>der</strong> Fälle deuteten die beschriebenen<br />
Probleme eher auf eine ADS-Erkrankung hin, und einige Eltern brachten in<br />
Begleitkommentaren <strong>zum</strong> Ausdruck, dass ihr Kind zwar unter ADS (also einer<br />
Ausprägung ohne Hyperaktivität), nicht aber unter <strong>ADHS</strong> leide. Alle 60 Fälle<br />
wurden in die Auswertung einbezogen, da die Kin<strong>der</strong> anscheinend jeweils auf<br />
AD(H)S hin behandelt wurden und sich die Angaben auf diese Behandlung<br />
beziehen.<br />
5.2.2 Stichprobenbeschreibung<br />
Zu Beginn und am Ende des Fragebogens wurden einige allgemeine Angaben<br />
zur Person und Familie <strong>der</strong> Befragten erhoben. Diese Daten dienen <strong>zum</strong> einen<br />
zur Beschreibung <strong>der</strong> Stichprobe. Außerdem erlauben sie über die Kontrolle<br />
des Non-Response-Bias* 27 Aussagen über die Repräsentativität <strong>der</strong> Untersuchungsstichprobe.<br />
26<br />
27<br />
Ausgeschlossen aus <strong>der</strong> Auswertung wurden zusätzlich zwei „Geschwisterbögen“, bei<br />
denen die Eltern den Fragebogen für jedes Kind separat ausgefüllt hatten. Damit die Angaben<br />
dieser Eltern jedoch nicht doppelt in die statistischen Auswertungen eingehen,<br />
wurden hier jeweils nur die Angaben, die sich auf das ältere Kind bezogen, für die Auswertung<br />
berücksichtigt.<br />
Wie Armstrong und Overton zeigen konnten, gilt es als ein Indiz für geringe Non-<br />
Respon<strong>der</strong>-Effekte, wenn sich die Antworten <strong>der</strong> spät Antwortenden wenig von den früh<br />
Antwortenden unterscheiden, da die spät Antwortenden wie<strong>der</strong>um häufig den nicht Antwortenden<br />
(non-respon<strong>der</strong>) sehr ähnlich sind (Armstrong & Overton, 1977).<br />
58 <strong>GEK</strong>-Edition