zum ADHS-Report der GEK
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Abbildung 19 zeigt, wie hoch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen ist, <strong>der</strong> die<br />
einzelnen Kriterien jeweils erfüllte bzw. nicht erfüllte. Am häufigsten nicht erfüllt<br />
wurde ein früher Beginn <strong>der</strong> Problematik (vor dem Schulalter: 40,4 % erst nach<br />
einem Alter von 6 Jahren, 25,1 % nach einem Alter von 7 Jahren auffällig) gefolgt<br />
von einer deutlichen Problembelastung in mindestens zwei Lebensbereichen<br />
(19,6 % waren in weniger als zwei Bereichen deutlich belastet).<br />
Noch einmal soll an dieser Stelle betont werden, dass diese Daten nur einen<br />
Hinweis darauf geben können, welche Bereiche <strong>der</strong> Diagnosekriterien pozentiell<br />
am wenigsten beachtet werden. Da es sich jedoch nur um retrospektive<br />
Elternaussagen handelt, <strong>der</strong>en Zuverlässigkeit nicht bekannt ist, sind diese<br />
Aussagen vorsichtig zu bewerten.<br />
5.2.5 Symptome und Medikamenteneinnahme <strong>der</strong> Eltern<br />
Im Kontext <strong>der</strong> Studie interessiert auch, ob auch Elternteile von AD(H)S betroffen<br />
sind, da sich u. a. in den qualitativen Interviews andeutete, dass viele betroffene<br />
Eltern von einer erblichen Komponente überzeugt sind. Zudem wird in<br />
<strong>der</strong> jüngeren fachwissenschaftlichen Diskussion immer deutlicher, dass die<br />
Störung bei einem Teil <strong>der</strong> Betroffenen bis ins Erwachsenenalter bestehen<br />
bleibt. Es ist davon auszugehen, dass selbst von AD(H)S-Symptomen betroffene<br />
Eltern auch beson<strong>der</strong>e Probleme mit <strong>der</strong> Erziehung (z. B. Strukturierung des<br />
Alltags, Konsequenz in <strong>der</strong> Umsetzung erzieherischer Maßnahmen) haben und<br />
vielleicht beson<strong>der</strong>e Unterstützung im Alltag benötigen.<br />
Vor diesem Hintergrund ermittelte eine Fragestellung <strong>der</strong> vorliegenden Studie,<br />
inwiefern und wie stark die befragte Bezugsperson o<strong>der</strong> ihr/e Partner/in selbst<br />
AD(H)S-Symptome aufweist. Die anschließenden Fragen zielten auf den Umgang<br />
<strong>der</strong> Eltern mit Medikamenten ab.<br />
Fast ein Drittel (29,8 %) <strong>der</strong> Befragten gab an, bei sich selbst o<strong>der</strong> aber ihrem<br />
Partner/ihrer Partnerin deutliche o<strong>der</strong> massive AD(H)S-Symptome zu erkennen<br />
(vgl. Abb. 20).<br />
Medikamente nahmen aus diesem Grund insgesamt 2,7 % <strong>der</strong> Eltern ein. 42<br />
„Es war sehr schwierig, einen Arzt zu finden, <strong>der</strong> AD(H)S Testungen und<br />
Diagnosen bei Erwachsenen macht/kann/darf!!??.........Fazit – ich selber<br />
habe auch ADS ohne Hyperaktivität. Seit ich Medikamente nehme (lei<strong>der</strong><br />
keine Kassenleistung) ist mein Selbstvertrauen gewachsen, bekomme<br />
ich meinen Alltag besser bewältigt, versinkt die Wohnung nicht<br />
mehr im Chaos, bin kontaktfreudiger und gesprächsbereiter geworden.<br />
Teilweise ist auch meine Ängstlichkeit und Panik besser zu bewältigen.“<br />
42<br />
Acht Personen gaben eine Medikamenteneinnahme an, obwohl sie gleichzeitig ihre Symptome<br />
mit „gar nicht“ o<strong>der</strong> „kaum“ bezeichneten.<br />
82 <strong>GEK</strong>-Edition