05.03.2014 Aufrufe

zum ADHS-Report der GEK

zum ADHS-Report der GEK

zum ADHS-Report der GEK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nicht ausreicht – spezielle verhaltenstherapeutisch orientierte individuelle Maßnahmen<br />

<strong>zum</strong> Einsatz kommen.<br />

Diese beinhalten die Anwendung positiver Verstärkung und negativer Konsequenzen<br />

in umschriebenen Problemsituationen. Voraussetzung sind Kooperationsbereitschaft<br />

und ausreichende Ressourcen <strong>der</strong> Erzieher und Lehrer.<br />

Als Teil schulbezogener Maßnahmen ist auch das Selbstinstruktionstraining im<br />

Rahmen einer kognitiven Therapie zu sehen.<br />

2.3.3 Verhaltenstherapie des Kindes/Jugendlichen<br />

Auf die Psychoedukation aufbauend (sofern nicht allein ausreichend) folgen<br />

vorwiegend verhaltenstherapeutische Maßnahmen (Döpfner, 2000). Hierzu<br />

gehören direkte Interventionen mit dem Kind, Elterntraining und verhaltenstherapeutische<br />

Maßnahmen in Kin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> Schule. Die Therapie nutzt z. B.<br />

Verfahren wie Verstärkerpläne, Selbstbeobachtung, Münzverstärker-Systeme,<br />

Response-Cost, Time-Out (Bundesärztekammer, 2005). Die Erfolge dieser<br />

Therapieform bei Kin<strong>der</strong>n mit richtig diagnostiziertem AD(H)S haben sich beson<strong>der</strong>s<br />

in den Langzeitbeobachtungen <strong>der</strong> MTA-Studie erwiesen (vgl. Abschnitt<br />

2.3.8).<br />

Die Wirksamkeit kognitiver Therapiemaßnahmen ist demgegenüber noch nicht<br />

hinreichend nachgewiesen. Eine kognitive Therapie mit Methoden <strong>der</strong> Selbstinstruktion<br />

und des Selbstmanagements ist erst bei Kin<strong>der</strong>n ab dem Schulalter<br />

durchführbar. Sie wird jedoch nur in Kombination mit den Interventionen in<br />

Schule und Familie eingesetzt, da sich eine alleinige kognitive Therapie des<br />

Kindes als nicht erfolgreich erwiesen hat. Zum Bereich <strong>der</strong> kognitiven Therapie<br />

lässt sich auch das Spieltraining zur Verbesserung von Spielintensität und<br />

Spielausdauer zählen, beson<strong>der</strong>s bei Kin<strong>der</strong>n im Kin<strong>der</strong>gartenalter. In <strong>der</strong> Regel<br />

besteht eine Indikation für eine medikamentöse Therapie mit Stimulanzien<br />

erst, wenn alle psychoedukativen und verhaltenstherapeutischen Maßnahmen<br />

keine Wirkung zeigen (Döpfner, 2000).<br />

2.3.4 Medikamentöse Therapie<br />

Eine medikamentöse Behandlung wird als indiziert angesehen, „wenn aus den<br />

<strong>ADHS</strong>-Symptomen erhebliche Probleme in <strong>der</strong> Familie o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schule resultieren,<br />

so dass die weitere Entwicklung des Kindes gefährdet ist; sich die<br />

<strong>ADHS</strong>-Verhaltensauffälligkeiten durch an<strong>der</strong>e Therapiemaßnahmen (z. B. Verhaltenstherapie)<br />

nicht ausreichend vermin<strong>der</strong>n lassen“ (Döpfner, 2005, S. 2).<br />

Sie ist nicht angezeigt, wenn die Probleme allein auf den familiären Rahmen<br />

begrenzt sind, da dann an<strong>der</strong>e Ursachen als AD(H)S für die Symptomatik zu<br />

vermuten sind. Bei Kin<strong>der</strong>n unter 6 Jahren sollte eine medikamentöse Behandlung<br />

nur in Ausnahmefällen <strong>zum</strong> Einsatz kommen, „wenn Elterntraining, flankierende<br />

Maßnahmen und eine Teilnahme an speziellen Vorschuleinrichtungen<br />

nicht greifen“ (Döpfner, 2005, S. 26). Die Begrenzung ab dem 6. Lebensjahr ist<br />

<strong>GEK</strong>-Edition 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!