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zum ADHS-Report der GEK

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Bei insgesamt 298 Befragten (d. h. 12,8 % aller 2.266 Befragten bzw. 20,6 %<br />

aller, die Nebenwirkungen angaben) waren Nebenwirkungen sowohl stark o<strong>der</strong><br />

sehr stark als auch dauerhaft aufgetreten.<br />

Einnahmepausen<br />

Systematische Versuche, die Medikamente abzusetzen bzw. kontrollierte Auslassversuche<br />

erfolgten anscheinend nur selten. In den Leitlinien werden sie<br />

mindestens einmal jährlich empfohlen (Deutsche Gesellschaft für Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 2007). Fast ein Viertel <strong>der</strong> Befragten<br />

gab an, dass bisher keinerlei Einnahmepausen stattgefunden hatten, bei fast<br />

44 % war es nur zu vereinzelten Einnahmeunterbrechungen gekommen.<br />

Regelmäßige Einnahmepausen gaben nur etwa 30 % <strong>der</strong> Befragten an. Unter<br />

diesen sagten 15,1 %, dass die Medikamente jeweils in den Ferien nicht eingenommen<br />

würden, weitere 11,3 % nahmen sowohl in den Ferien als auch an<br />

den Wochenenden keine Medikamente ein (und 0,6 % nur an Wochenenden<br />

nicht). Die regelmäßigen Einnahmepausen wurden in zwei Drittel <strong>der</strong> Fälle<br />

durch den Arzt empfohlen. In den restlichen Fällen handelte es sich anscheinend<br />

um eigene Versuche, die Medikamente abzusetzen o<strong>der</strong> zu testen, wie<br />

es ohne Medikamente geht. Das heißt, in diesen Fällen fand kein systematischer<br />

kontrollierter Absetzversuch statt.<br />

Die Erfahrungen mit diesen Einnahmepausen wurden in Form einer offenen<br />

Fragestellung erhoben. Die Antworten <strong>der</strong> Eltern spiegeln sehr unterschiedliche<br />

Erlebnisse wie<strong>der</strong>. Der Großteil <strong>der</strong> Eltern beschrieb eher negative Erfahrungen<br />

mit Einnahmepausen, weil die Symptomatik bei Auslassversuchen wie<strong>der</strong><br />

sehr stark zu Tage trat.<br />

„Erschreckende Erfahrung, man hat sich gefragt, wie man das ausgehalten<br />

hat.“<br />

Ein kleinerer Teil <strong>der</strong> Eltern empfand das Absetzen/Pausieren jedoch als Erleichterung,<br />

da sie positive Wesensverän<strong>der</strong>ungen ihrer Kin<strong>der</strong> bemerkten.<br />

„Es wurde wie<strong>der</strong> ein fröhliches Kind, keine Ess- und Schlafstörungen<br />

mehr, es war auch nicht mehr so apathisch.“<br />

„Mein Kind war wie<strong>der</strong> mein Kind“<br />

Darüber hinaus beschrieben viele Eltern stark situationsabhängige Effekte. Ein<br />

Verzicht auf die Medikamente in <strong>der</strong> Schulzeit erschien ihnen oftmals als unmöglich,<br />

zu Hause und in <strong>der</strong> Freizeit jedoch als durchaus praktikabel.<br />

„In <strong>der</strong> Freizeit ging es ganz gut ohne Medikamente, in <strong>der</strong> Schulzeit jedoch<br />

unmöglich.“<br />

96 <strong>GEK</strong>-Edition

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