05.03.2014 Aufrufe

zum ADHS-Report der GEK

zum ADHS-Report der GEK

zum ADHS-Report der GEK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gemacht habe, die an<strong>der</strong>en drei Kin<strong>der</strong> waren doch ‚normal’ und alle<br />

wurden gleich erzogen. Mein Kind fragte mich, warum es auf <strong>der</strong> Welt<br />

wäre, es wollte sterben, das war grauenvoll.“<br />

• Vorwürfe von außen, die eigene mangelnden Erziehungskompetenz in<br />

eine Erkrankung des Kindes umzudeuten<br />

„Die Krankheit wird von vielen nicht als solche anerkannt. Viele sind <strong>der</strong><br />

Meinung, das sind nur Erziehungsfehler o<strong>der</strong> das Kind ist einfach aufsässig<br />

und dumm. Das Problem ist, dass die Kin<strong>der</strong> sehr schnell zu Außenseitern<br />

werden und aus dieser Ecke nie mehr rauskommen. Ich fühle<br />

mich inzwischen kraftlos und frustriert, da ich seit Jahren gegen diese<br />

Probleme ankämpfe.“<br />

• die Ablehnung des Kindes von an<strong>der</strong>en u. a. auf Grund seines hyperaktiven<br />

Verhaltens.<br />

„Es hieß oft, wann kommst du mal wie<strong>der</strong> vorbei, aber bitte ohne deinen<br />

Sohn, <strong>der</strong> ist z. B. zu laut, zu hippelig“<br />

Der alltägliche Stress mit dem Kind, die aufwändige Suche nach <strong>der</strong> richtigen<br />

Behandlung, Überlegungen <strong>zum</strong> Schulwechsel etc. führen häufig zur Überlastung<br />

<strong>der</strong> Erziehungspersonen und hier insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Mütter. Dies kann in<br />

<strong>der</strong> Folge zu Vereinsamung, Partnerschaftsproblemen bis hin zur Trennung<br />

und einer inneren Ablehnung des Kindes führen.<br />

„Eigentlich könnte ich so vieles erzählen, aber für mich fällt es sehr<br />

schwer. Es war eine grausame Zeit. Meine Psyche ist kaputt gegangen,<br />

dadurch habe ich meine Arbeit verloren, aber ich bereue es nicht. Ich<br />

konnte meinem Sohn helfen.“<br />

2.6 Aktuelle Problemfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> AD(H)S-Versorgung<br />

Für Deutschland weisen Döpfner und Lehmkuhl (2002) auf <strong>der</strong> Grundlage von<br />

Erfahrungsberichten und Studien auf folgende Probleme in <strong>der</strong> Behandlung<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit AD(H)S bzw. Hyperkinetischen Störungen<br />

(HKS) hin:<br />

• Mangelhafte Diagnostik und Nichtberücksichtigung von Behandlungsalternativen<br />

(bei den Kin<strong>der</strong>n, die nicht massiv von <strong>der</strong> Symptomatik<br />

betroffen sind – also <strong>der</strong> Mehrheit – sollte die Verhaltenstherapie<br />

das Verfahren erster Wahl sein)<br />

• Fehlende Integration <strong>der</strong> medikamentösen Behandlung in ein multimodales<br />

Therapiekonzept (die MTA-Studie weist langfristig auf die<br />

Überlegenheit einer multimodalen Behandlung über eine sorgfältige medikamentöse<br />

Behandlung hinaus hin)<br />

<strong>GEK</strong>-Edition 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!