zum ADHS-Report der GEK
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5.2.8 Beurteilung <strong>der</strong> Behandlung<br />
Beurteilung einzelner therapeutischer Maßnahmen<br />
Die Befragten sollten den Erfolg <strong>der</strong> einzelnen durchgeführten Maßnahmen auf<br />
einer fünfstufigen Skala (mit -1 = „verschlechtert“, 0 = „unverän<strong>der</strong>t“, 1 = „gering“,<br />
2 = „gut“, 3 = „sehr gut“) beurteilen (vgl. Abb. 32).<br />
Die Eltern beurteilten dabei den Erfolg <strong>der</strong> medikamentösen Therapie am besten,<br />
gefolgt vom Schulwechsel und – überraschen<strong>der</strong>weise – logopädischen<br />
Maßnahmen. Im Durchschnitt gut bewerteten sie auch das Elterntraining. Verhaltenstherapie<br />
sowie die Aufklärung und Beratung <strong>der</strong> Lehrer o<strong>der</strong> Erzieher<br />
lagen in <strong>der</strong> durchschnittlichen Bewertung darunter. Den Erfolg von Entspannungstraining<br />
bewerteten die Eltern durchschnittlich als gering, noch schlechter<br />
jenen einer Diät sowie einer Festhaltetherapie.<br />
Die Eltern wurden außerdem gefragt, welche <strong>der</strong> durchgeführten Behandlungen<br />
o<strong>der</strong> welche an<strong>der</strong>en Maßnahmen ihnen persönlich bzw. ihrem Kind am<br />
meisten geholfen haben (vgl. Abb. 33). Die Antworten auf diese offene Frage<br />
wurden kategorisiert. Da häufig mehrere Behandlungen als beste Behandlung<br />
angegeben wurden, wurden bis zu drei Angaben pro Fragebogen berücksichtigt.<br />
Die Prozentangaben beziehen sich auf alle Befragten, summieren sich<br />
aufgrund <strong>der</strong> Mehrfachangaben aber nicht auf einhun<strong>der</strong>t Prozent auf. Über<br />
20 % <strong>der</strong> Befragten machten hier keine Angabe.<br />
Deutlich am häufigsten, nämlich in fast <strong>der</strong> Hälfte aller Fälle, wurde die medikamentöse<br />
Behandlung als persönlich am hilfreichsten aufgeführt. Es folgen<br />
mit einigem Abstand Gespräche mit dem Arzt o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Therapeutinnen,<br />
aber auch mit Pädagogen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Professionellen (10,2 %). Unklar ist bei<br />
dieser Antwortkategorie, inwiefern es sich bei diesen Gesprächen <strong>zum</strong> Teil<br />
auch um psychotherapeutische Gespräche handelte. Einige Befragte gaben<br />
außerdem statt einer Maßnahme einen bestimmten Behandler o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e<br />
Person als beson<strong>der</strong>s hilfreich an. Dies lässt zusammen mit <strong>der</strong> Bedeutsamkeit<br />
von Gesprächen darauf schließen, dass <strong>der</strong> Behandlungserfolg nicht nur<br />
vom fachlichen Vorgehen allein, son<strong>der</strong>n zu einem großen Teil auch von <strong>der</strong><br />
Person des Ansprechpartners und dem persönlichen Vertrauensverhältnis<br />
abhängt. Die Ergotherapie nannten 9,4 % als hilfreichste Maßnahme, Aufklärung<br />
und Beratung empfanden über 5 % als beson<strong>der</strong>s hilfreich. Die in erster<br />
Linie empfohlenen Maßnahmen Verhaltenstherapie und Elterntraining wurden<br />
ähnlich häufig bzw. selten genannt wie an<strong>der</strong>e Psychotherapien o<strong>der</strong> ein stationärer<br />
o<strong>der</strong> teilstationärer Klinikaufenthalt. Verhaltenstherapie und Psychotherapie<br />
zusammen erreichen einen Wert von 6,1 %.<br />
98 <strong>GEK</strong>-Edition