Richterlicher Geschäftsverteilungsplan des ... - Justiz in Sachsen
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Neue<strong>in</strong>gangs als Beisitzer oder Vorsitzender angehört. Ist der Berichterstatter<br />
Mitglied <strong>in</strong> zwei Senaten, so ist derjenige Senat zuständig, <strong>in</strong> dem<br />
der Vorsitzende oder e<strong>in</strong> weiterer Beisitzer, der vormals mitgewirkt hat,<br />
ebenfalls Mitglied ist; ansonsten der Senat mit der niedrigeren Ordnungsnummer.<br />
War e<strong>in</strong> Berichterstatter nicht bestimmt oder ist der Berichterstatter<br />
nicht mehr Mitglied e<strong>in</strong>es Zivilsenats, so ist der Senat zuständig, dem<br />
der zuletzt an e<strong>in</strong>er Entscheidung oder mündlichen Verhandlung <strong>in</strong> dem<br />
zuerst anhängig gewordenen Verfahren mitwirkende planmäßige Vorsitzende<br />
zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Neuanfalls angehört. Ist auch der Vorsitzende<br />
nicht mehr Angehöriger e<strong>in</strong>es Zivilsenats, bleibt es bei der normalen Geschäftsverteilung.<br />
Steht e<strong>in</strong> Neue<strong>in</strong>gang mit e<strong>in</strong>er beim Oberlan<strong>des</strong>gericht anhängigen Sache<br />
im Zusammenhang, ist der Senat, dem die bereits anhängige Sache<br />
zugewiesen oder noch zuzuweisen ist, für den Neue<strong>in</strong>gang selbst dann<br />
zuständig, wenn <strong>in</strong> der bereits anhängigen Sache weder e<strong>in</strong> Berichterstatter<br />
bestellt noch der Vorsitzende tätig geworden ist.<br />
Besteht e<strong>in</strong> Zusammenhang mit mehreren Sachen, ist die zuerst e<strong>in</strong>gegangene<br />
maßgebend. Begründet diese nach Abs. 1 Satz 2 bis 4 ke<strong>in</strong>e Zuständigkeit,<br />
s<strong>in</strong>d die weiteren <strong>in</strong> Zusammenhang stehenden Sachen <strong>in</strong> der<br />
Reihenfolge ihres E<strong>in</strong>gangs entscheidend.<br />
(60) 2. Als zusammenhängende Sachen gelten mehrere Streitigkeiten,<br />
- wenn sie zwischen denselben Parteien geführt werden und dasselbe<br />
Rechts- oder Lebensverhältnis betreffen,<br />
- wenn wenigstens e<strong>in</strong>e Partei an den Verfahren beteiligt ist und gleichartige<br />
Ansprüche geltend gemacht werden, die im wesentlichen auf<br />
gleichartigen tatsächlichen und rechtlichen Gründen beruhen,<br />
- wenn <strong>in</strong> getrennten Verfahren verschiedener Parteien Rechtsfolgen<br />
aus demselben Lebensverhältnis hergeleitet werden oder<br />
- wenn Ansprüche aus §§ 323, 717, 731, 767, 768 und 795 ZPO verfolgt<br />
werden.<br />
Als zusammenhängende Sachen gelten <strong>in</strong> Familiensachen – unbeschadet<br />
der vorstehenden Regelungen – alle Streitigkeiten, die denselben Personenkreis<br />
betreffen (vgl. § 23b Abs. 2 GVG).<br />
(61) 3. Die Bestimmungen über den Sachzusammenhang f<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>e Anwendung<br />
auf Streitigkeiten aus Versicherungsverhältnissen (Deckungsschutzklagen)<br />
im Verhältnis zu Streitigkeiten über die Haftpflicht.<br />
(62) 4. Sachen, die dem 1. Zivilsenat unter Rn 1g bis i sowie dem 3. Zivilsenat<br />
unter Rn 3a und c zugewiesen s<strong>in</strong>d, Entscheidungen über Gerichtsstandsbestimmungen,<br />
Entscheidungen nach § 159 GVG und § 181 GVG,<br />
Entscheidungen über Ordnungsgeld oder Ordnungshaft nach dem 1. – 6.<br />
Buch der ZPO sowie Entscheidungen über Ablehnungen von Richtern<br />
oder Sachverständigen begründen ke<strong>in</strong>e Zuständigkeit kraft Sachzusammenhangs.<br />
Ansonsten ist unerheblich, <strong>in</strong> welchem Verfahrensstadium und<br />
aus welchem verfahrensrechtlichen Anlass das im Sachzusammenhang<br />
stehende Verfahren beim Oberlan<strong>des</strong>gericht anhängig geworden ist.