LOK Magazin Diesel-Revolution (Vorschau)
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GESCHICHTE<br />
27. September 1997: 202 250 und die letzten P-<br />
Züge zwischen Annaberg-B. und Schwarzenberg<br />
Die selbe Stelle wie oben, aber 15 Jahre später:<br />
171 056 fährt am 5. Mai 2012 in Schlettau aus<br />
Schlettau: Im Oktober 2012 beschloss erstmals ein<br />
Dampf-Wochenende die Fahrsaison Falk Thomas (3)<br />
Die große Stunde der Strecke schlug jedoch in der<br />
Nachkriegszeit.<br />
In Elterlein befand sich Ende der 1 940er-Jahre<br />
ein Quartier für Wismutarbeiter, die via Scheibenberg<br />
und Schwarzenberg zu ihren Schächten in Johanngeorgenstadt<br />
gelangten.<br />
Leerwagen rollten über das Zschopautal und<br />
Schlettau nach Schwarzenberg, um die eingleisige<br />
Strecke Zwickau – Schwarzenberg zu entlasten.<br />
Der Bahnhof Annaberg-Buchholz Süd erhielt eine<br />
Erzverladung. Mit der Reduzierung des Uranerzbergbaus<br />
im Westerzgebirge Mitte der 1 950er-Jahre<br />
fiel der Güterverkehr wieder auf das Vorkriegsniveau<br />
zurück.<br />
Der aufkommende Kraftverkehr sorgte ab Mitte<br />
der 1 960er-Jahre für weiteren Verkehrsrückgang.<br />
Diesem fielen 1 966 die noch vorhandene Stichstrecke<br />
von Scheibenberg nach Elterlein und 1 972<br />
die Schmalspurstrecke Grünstädtel – Oberrittersgrün<br />
zum Opfer.<br />
Nach der Verdieselung 1 976 lockten Anfang der<br />
1 980er-Jahre die Strecken im Westerzgebirge<br />
nochmals zahlreiche Eisenbahnfreunde an, weil<br />
Dampfloks ihre Wiederauferstehung erlebten. Ab<br />
1 988 regierte jedoch wieder der <strong>Diesel</strong>betrieb.<br />
Komplett überholt und – eingestellt<br />
1 989 beging die Strecke ihr hundertjähriges Jubiläum.<br />
Die nach der Grenzöffnung einsetzende<br />
Individualmotorisierung verbunden mit dem Niedergang<br />
der verarbeitenden Industrie brachten<br />
weitere Verkehrsrückgänge. Der durchgehende<br />
Güterverkehr wurde 1 994 eingestellt, lediglich<br />
Grünstädtel erhält noch regelmäßig Güterwagen.<br />
Doch gerade in jenen Jahren investierte die Deutsche<br />
Bahn einiges in die Strecke. Der Oberbau ist<br />
durchgearbeitet und größtenteils lückenlos verschweißt.<br />
Drei neue automatische Bahnübergänge<br />
wurden mit Millionenaufwand installiert.<br />
Umso unverständlicher war die Abbestellung<br />
des Personenverkehrs durch die damalige sächsische<br />
Landesverkehrsgesellschaft zum Winterfahrplanwechsel<br />
1 997/98. So rollten am 27. September<br />
1 997 letztmalig Personenzüge zwischen Buchholz<br />
und Schwarzenberg.<br />
DB Cargo benötigte die Verbindung noch bis<br />
Mai 1 998 zum Transport der Schmalspurloks nach<br />
Cranzahl. Mit der Privatisierung der Fichtelbergbahn<br />
erledigte sich auch dieses Problem. Letztmalig<br />
befuhr am 1 2. April 1 998 mit dem Osterdampfzug<br />
des VSE ein Zug den Markersbacher Viadukt.<br />
Seither blieb die Strecke „aus technischen Gründen“<br />
gesperrt. Der Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde<br />
e. V. bemühte sich mit der Deutschen Regional-Eisenbahn<br />
um eine Übernahme, die jedoch<br />
von DB Netz mehrfach mit fadenscheinigen Gründen<br />
verhindert wurde. Immerhin verhinderten die<br />
Verhandlungen das formale Stillegungsverfahren.<br />
2002: Erzgebirgsbahn übernimmt<br />
Seit 2002 gehört die Strecke zum Netz der Erzgebirgsbahn.<br />
Ab 2002 verkehrten verstärkt Bauzüge,<br />
um die Baustellen zur Erneuerung der Zschopautalbahn<br />
mit Material zu versorgen. Auch findet ein<br />
regelmäßiger Triebwagenaustausch über die<br />
Strecke statt. Bei Bauarbeiten zwischen Zwickau<br />
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