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LOK Magazin Diesel-Revolution (Vorschau)

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AKTUELL<br />

Der Lokzug 94016, bestehend aus der 1020.042 und den 1822.001, 003 und 004, wurde am 25. April 2014<br />

zwischen Bruckhäusl und Hopfgarten aufgenommen.<br />

M. Inderst<br />

REIHE 1822<br />

Abschied von den Brenner-Loks<br />

Nur fünf Lokomotiven der Reihe 1822 beschaffte die ÖBB vor rund 20 Jahren. Glücklich wurde sie mit<br />

den Hochleistungsloks nicht, jetzt konnten die letzten drei Exemplare verkauft werden<br />

Die Entwicklung des Güterverkehrs<br />

auf der Straße forderte von<br />

der Politik in den 1 980er-Jahren<br />

Gegenmaßnahmen. Für die Beschleunigung<br />

des internationalen<br />

Güterverkehrs wurde daher<br />

der am Bau einer Mehrsystemlokomotive<br />

für den grenzüberschreitenden<br />

Verkehr mit Italien<br />

geplant.<br />

1993: Die erste 1822 ist da<br />

Die heimische Fahrzeugindus -<br />

trie wurde mit dem Bau von fünf<br />

vierachsigen „Brennerloks“ der<br />

Reihe 1 822 betraut, wobei der<br />

Stückpreis bei umgerechnet ca.<br />

5,1 Mio. Euro lag. Die ÖBB nahmen<br />

als Vorauslok und zur<br />

Durchführung des Zulassungsverfahrens<br />

mit Italien die<br />

1 822.003 im Jahre 1 993 in Betrieb.<br />

Die Lok wurde dann für<br />

mehrere Messfahrten im In- und<br />

Ausland verwendet und konnte<br />

vor allem durch ihre äußerst<br />

oberbauschonenden Laufwerke<br />

mit radial einstellbaren Radsätzen<br />

punkten.<br />

24<br />

Zwei Jahre später folgte die Zulassung<br />

der übrigen vier Lokomotiven,<br />

die alle in der Zfl. Innsbruck<br />

ihre Heimat fanden. Die<br />

Fahrzeuge wurden zunächst vor<br />

Rola-Züge zum Brenner, später<br />

aber auch vor den Korridorzügen<br />

Innsbruck – Lienz eingesetzt,<br />

wofür die Maschinen nur eine<br />

eingeschränkte Italien-Zulassung<br />

erhielten. Probleme bei der<br />

Ersatzteilbeschaffung führten<br />

zum Einsatz der betagten Reihe<br />

2043, was sich wiederum nicht<br />

gerade förderlich auf die Betriebsabwicklung<br />

auswirkte.<br />

Zug ausfälle und Ersatzlokgestellungen<br />

durch vier angemietete<br />

Siemens-Mehr systemsloks der<br />

Type ES 64 U4 (1 89.9) wurden<br />

zur Regel.<br />

2005: Das frühe Ende<br />

Die Reihe 1 822 wurde daraufhin<br />

im Jahr 2005 abgestellt, und<br />

zwei Maschinen (1 822.002 und<br />

005) gingen noch im selben Jahr<br />

an das polnische EVU PTKiGK<br />

in Rybnik, das beiden Loks ein<br />

neues Erscheinungsbild in den<br />

Farben Rot, Gelb und Hellgrau<br />

spendierten. Die 1 822.002 und<br />

005 wurden dort vor Reise- und<br />

Kohlezügen eingesetzt und nach<br />

ihrer Abstellung im Jahre 201 4<br />

verschrottet.<br />

Die drei anderen Maschinen<br />

(1 822.001 , 003 und 004) wurden<br />

nach einer Aufarbeitung in<br />

Innsbruck gesichert in der Lokhalle<br />

Wolfurt hinterstellt.<br />

Im Frühjahr 201 4 erfolgte der<br />

Verkauf der Maschinen an die<br />

Fa. Tecsol in der Steiermark. Am<br />

25. April wurden die Loks von<br />

der 1 020.042 von Wolfurt quer<br />

durch Österreich nach Krieglach<br />

überführt. Dort werden die Maschinen<br />

wieder betriebsfähig<br />

hergerichtet, mit den neuesten<br />

bahntechnischen Gerätschaften<br />

ausgestattet und erhalten einen<br />

blau-silbernen Neulack. Die drei<br />

Loks werden anschließend an<br />

LTE vermietet, die die Loks im<br />

Güterzugdienst unter anderem<br />

nach Koper bzw. am Semmering<br />

einsetzen möchte. MI

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