LOK Magazin Diesel-Revolution (Vorschau)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FAHRZEUGE<br />
Die 260 556 war im Sommer 1986 leihweise an die SWEG vermietet. Hier steht sie im Bahnhof Endingen,<br />
nachdem sie zuvor den Schülerzug aus Breisach hierher gebracht hatte<br />
die V 60 brauchbar: Mit 60 km/h im Streckengang<br />
war sie schnell genug für jede Nebenbahn, und für<br />
Kurzstrecken-Übergabefahrten auf einer Hauptbahn<br />
fand sich fast immer eine Fahrplanlücke.<br />
Und selbst im Reisezugdienst fand die Lok planmäßige<br />
Verwendung, schließlich gab es noch Mitte<br />
der 1 970er-Jahre Personenwagen mit Eigenheizung,<br />
denn die V 60 verfügte als Rangierlok<br />
natürlich über keinen Heizkessel. Auch Arbeits-,<br />
Bau- und Hilfszüge zählten zum täglich Brot der<br />
Die Kraftquelle: Der Motor der 260 244. Die Lok hat<br />
soeben den ozeanblau-beigen Lack erhalten<br />
Loks. Und wenn eine Privatbahn mangels Schaden<br />
an der eigenen Lok einen Ersatz brauchte: Eine von<br />
der DB geliehene V 60 war da sehr beliebt.<br />
Auch schon im Nostalgieverkehr<br />
Der Niedergang der V 60 begann mit der Einstellung<br />
des Güterverkehrs auf vielen Nebenbahnen<br />
sowie der immer mehr um sich greifenden Umstellung<br />
des Reisezugverkehrs auf Trieb- oder Wendezüge.<br />
Bereits seit rund 30 Jahren werden V 60<br />
an andere Bahnunternehmen im In- und Ausland<br />
verkauft, wo sie sich großer Beliebtheit erfreuen<br />
und in den verschiedensten Lackierungen einen<br />
oft glänzenden Eindruck machen. Auch auf so<br />
mancher Museumsbahn hat die V 60 als Nostalgielok<br />
schon Einzug gehalten, ist die Vorbeifahrt<br />
einer V 60 mit kreisenden Treibstangen doch<br />
durchaus ein Augenschmaus.<br />
Auch ihr Motor klingt durchaus kernig und keineswegs<br />
leistungsschwach. Herrlich war bei den<br />
frühen V 60-Bauserien auch die Motor-Vorwärmung<br />
durch einen unter dem Umlauf angebrachten<br />
Koksofen, der aber bereits zu Beginn der<br />
1 970er-Jahre durch einen Ölbrenner ersetzt wurde.<br />
Von Voldagsen bis in die Türkei<br />
Fast täglich sehe ich die V 60 noch heute im Münchner<br />
Hauptbahnhof, entweder auf einem Nebengleis<br />
auf neue Aufgaben wartend, oder mit einer<br />
Wagenschlange kurbelnd das Bahnhofsvorfeld<br />
66