LOK Magazin Diesel-Revolution (Vorschau)
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BAUREIHE 98.7<br />
Die 99 718 im Bahnhof Schwarzenfeld (Opf), bereit zur Rückfahrt ins Buchtal-Werk Gerhard Moll/Slg. R. Heym (2)<br />
gebend waren. Mit Jahresleistungen von durchschnittlich<br />
30.000 bis 36.000 Kilometer stand sie<br />
denen anderer Lokalbahnmaschinen nicht nach.<br />
Erst in den 1 930er-Jahren traten die GtL 4/4 an<br />
ihre Stelle. Bei einfacherer Bauart, geringeren Instandhaltungskosten<br />
und geringerem Kohlenverbrauch<br />
(Heißdampf!) wiesen sie die gleichen Leistungen<br />
wie die 98.7 auf.<br />
Beim Bau der Strecke Beilngries – Kinding<br />
(1 923 – 1 929) und dem anschließenden Umbau<br />
der Schmalspurbahn von Kinding nach Eichstätt<br />
Stadt (1 929 – 1 932) leisteten BB II des Bw Nürnberg<br />
Rbf bis 1 932 Bauzugdienste. 98 723 zog am<br />
1 4. Mai 1 930 den Eröffnungszug für den Normalspurverkehr<br />
Beilngries – Kinding – Kipfenberg.<br />
Erste Ausmusterungen<br />
1 931 begann die Ausmusterung. Ende 1 932 waren<br />
bei den RBDen Nürnberg und Regensburg noch jeweils<br />
elf Maschinen im Einsatz. Am 1 . Januar 1 934<br />
setzte das Bw Würzburg die 98 703, 704, 706, 71 0,<br />
71 2, 71 8, 71 9, 720, 721 , 724 und 725 auf den<br />
Strecken Schweinfurt – Kitzingen, Seligenstadt –<br />
Volkach, Ochsenfurt – Röttingen und Weikersheim<br />
– Creglingen ein. Bei der RBD Regensburg<br />
taten zur selben Zeit 98 71 3, 71 5, 720, 722, 726,<br />
727 und 731 Dienst.<br />
Im Juli 1 936 waren zehn BB II bei den Bw<br />
Würzburg (98 704, 706, 71 8, 720, 724, 725), Passau<br />
(98 71 3, 71 5, 731 ) und Landshut (98 727) vorhanden.<br />
Zwei Jahre später belief sich der Bestand<br />
auf sechs Maschinen (98 706, 71 3, 71 5, 71 8, 724,<br />
727). Mit 98 71 8 gab das Bw Würzburg am 8. Dezember<br />
seine letzte Mallet nach Passau ab. Am 1 .<br />
<strong>LOK</strong><strong>Magazin</strong> 07/2014<br />
Januar 1 942 taten noch sechs Mallets Dienst: 98<br />
706, 71 3, 71 5, 71 8, 724 beim Bw Passau, 98 727 bei<br />
Bw Landshut. Am 3. November 1 942 wurden 98<br />
71 3, 71 5 und 724 und am 3. Februar 1 943 mit 98<br />
727 die letzte BB II ausgemustert.<br />
Zahlreiche Werklokomotiven<br />
Der Einsatz der BB II war damit aber nicht beendet.<br />
Einige Maschinen taten als Werklokomotiven<br />
für weitere Jahre Dienst. Mit der 98 727 ist eine<br />
von ihnen bis heute erhalten geblieben.<br />
98 706 erwarben 1 943 die Vereinigten Österreichischen<br />
Eisen- und Stahlwerke (VOEST) in<br />
Linz. Als Werklok Nr. 24 verrichtete sie dort bis<br />
1 963 überwiegend Rangieraufgaben.<br />
98 71 3 verschlug es von den Messerschmittwerken<br />
in Regensburg im Juli 1 943 nach Jugoslawien<br />
und später nach Albanien, wo sie in den 1 960er-<br />
Jahren abgestellt angetroffen werden konnte. Rahmenreste<br />
der inzwischen zerlegten Maschine fanden<br />
sich noch 1 985 in Shkozet bei Durres.<br />
98 71 5 wurde von 1 943 bis zur Verschrottung<br />
am 8. März 1 956 von den Vorarlberger Illwerken<br />
als Werklok Nr. 7 eingesetzt.<br />
Last but not least: 98 71 8 war ab 1 942 Werklok<br />
im RAW Weiden. 1 943 wurde sie an die 1 937 in<br />
Schwarzenfeld in der Oberpfalz gegründete<br />
Buchtal AG, Keramische Betriebe der Reichswerke<br />
Hermann Göring (heute: Deutsche Steinzeug<br />
Agrob-Buchtal) verkauft. Als Werklok Nr. 3 zog sie<br />
bis 1 962 den Werkspersonenzug sowie Güterzüge<br />
vom Bahnhof Schwarzenfeld (Opf) zum fünf Kilometer<br />
entfernten Buchtal-Werk.<br />
Leonhard Bergsteiner<br />
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