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ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur

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Vertriebsaspekte<br />

Die Handelsvertretersuche<br />

Eine Vorrausetzung für erfolgreichen Absatz in Malaysia ist, ein "lokales Gesicht" im<br />

Vertrieb zu zeigen. Ein Handelsvertreter gilt deshalb für die Markterschließung als<br />

erfolgversprechendste Variante. Landeskenner schätzen, dass in vier von fünf Fällen<br />

dieser Vertriebsweg als Markteinstieg gewählt wird. Erst wenn sich Geschäftserfolge<br />

abzeichnen, denken Unternehmen an darüber hinaus gehende Engagements.<br />

In Ausnahmefällen kann der Markt auch direkt von Deutschland bearbeitet werden.<br />

Dafür ist mindestens eine schlagkräftige Marketingabteilung notwendig. Diese<br />

Bedingung erfüllen kleine und mittelständische Firmen ohne Asienerfahrung häufig<br />

nicht. Ein Handelsvertreter bietet dagegen eine verhältnismäßig unverbindliche<br />

Vertriebschance mit - bei Misserfolg - relativ kostengünstiger Rückzugsmöglichkeit.<br />

Malaysia gilt als ein multikulturelles Land; die 28 Millionen Staatsangehörigen bilden<br />

eine multiethnische Gesellschaft. Die meist muslimischen Malaien stellen mit 65% die<br />

Mehrheit. Sie sprechen in ihren Familien Bahasa Malaysia. Die chinesisch-stämmigen<br />

Malaysier (26%) benutzen chinesische Mundarten und die indisch-stämmigen Einwohner<br />

(8%) unterhalten sich auf Tamil und Hindi.<br />

Daraus ergeben sich im Geschäftsleben aber keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten.<br />

Denn Englisch als "lingua franca" ist in der Bevölkerung weit verbreitet und unter<br />

Geschäftsleuten allgemein akzeptiert. Ausländer mit Englischkenntnissen können<br />

weitaus leichter mit den Menschen kommunizieren als in vielen anderen<br />

südostasiatischen Staaten.<br />

Bei Chinesen gilt unter anderem das Denken in Netzwerken als typisch, sei es in der<br />

Familie, im Berufs- oder Geschäftsleben. Besonders aktiv sind sie in der Wirtschaft. Sie<br />

beherrschen das Bild in vielen Industriebranchen sowie im Groß- und Einzelhandel.<br />

Daher sollte dort ein Vertriebspartner entsprechender Abstammung sein.<br />

Für ein ausländisches Unternehmen kann es jedoch erforderlich sein, sich mit einem<br />

malaiischen Partner zusammenzutun. So führen öffentliche Unternehmen (zum<br />

Beispiel die Erdölfirma Petronas) und staatliche Behörden eine Liste der bevorzugten<br />

Zulieferanten, auf der eine Firma registriert sein muss, wenn sie ins Geschäft kommen<br />

will. Nur lokale Gesellschaften, vor allem solche mit malaiischem Hintergrund, haben<br />

die Möglichkeit als sogenannter "Preferred Vendor" gelistet zu sein.<br />

Malaysia eignet sich hervorragend als regionales Vertriebszentrum. Die zentrale<br />

geographische Lage, die internationalen Flugverbindungen und nicht zuletzt die<br />

geringen Geschäftskosten sprechen für den Standort. Firmen beauftragen ihren<br />

Vertreter durchaus mit der Bearbeitung Südostasiens oder gar dem asiatischpazifischen<br />

Raum. Er fungiert dann als regionale "Schaltstelle" für das Mutterhaus und<br />

bearbeitet einzelne Länder selbst oder bedient sich lokaler Vertreter.<br />

<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 28

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