ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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die USA, 10,0% nach Japan und 5,4% in die VR China. Der Anteil der deutschen Bezüge<br />
an den thailändischen Exporten lag bei knapp 2% der gesamten Lieferungen.<br />
Japan, China und die <strong>ASEAN</strong>-Länder halten auch den größten Anteil an den<br />
thailändischen Importen. 2009 entfielen in den ersten neun Monaten auf Bezüge aus<br />
Japan 18,8%, aus der VR China 12,7% und aus <strong>ASEAN</strong>-Ländern 18,0% der Importe. 9,2%<br />
der Lieferungen stammten aus der EU und 6,1% aus den USA. Deutschland hatte einen<br />
Anteil von 2,5% an den Gesamteinfuhren des Königreiches. Seit der Jahrtausendwende<br />
verloren deutsche Lieferungen in Thailand Marktanteile in einer Größenordnung von<br />
rund 20%, japanische Firmen von 24% und US-Unternehmen sogar von 46%. Großer<br />
Gewinner waren die VR China mit einem Plus von 107% sowie erdölexportierende<br />
Volkswirtschaften wie Saudi-Arabien mit einer Steigerung von 117% und die<br />
Vereinigten Arabischen Emirate mit 118%.<br />
Die Wirtschaftsgesetzgebung gilt als relativ liberal. Die Zeit, in der eine<br />
weitergehende Beschränkung der Wirtschaftstätigkeit ausländischer Investoren<br />
diskutiert wurde, ist nach Einschätzung von Experten vorbei. Mittlerweile prüft die<br />
Regierung um Premierminister Abhisit sogar wieder eine Liberalisierung des<br />
Ausländerinvestitionsgesetzes (Foreign Business Acts, FBA), um das Image des Landes<br />
als Investitionsstandort zu verbessern. Auf diese Weise will sich Thailand dem<br />
Engagement internationaler Unternehmen weiter öffnen.<br />
Seit der Finanzkrise 1997/98 vollzog sich in der Wirtschaft ein Strukturwandel. Die<br />
verarbeitende Industrie und der Dienstleistungssektor gewannen zunehmend an<br />
Bedeutung. Zugleich wurde die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)<br />
forciert. Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Jahren mit leicht abgeschwächter<br />
Dynamik weiter fortsetzen. Mittlerweile liegt der Anteil der Industrie und des<br />
Dienstleistungssektors am Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei knapp 90%. Der Beitrag der<br />
Landwirtschaft zum BIP stagniert bei etwas mehr als 10%. Allerdings ist diese im<br />
Hinblick auf den immer noch sehr hohen Anteil der Landbevölkerung bedeutender, als<br />
der BIP-Anteil vermuten lässt. So lebt weiterhin mehr als die Hälfte der Bewohner des<br />
Königreiches direkt oder indirekt vom Agrarsektor.<br />
Nach Angaben des zum Industrieministerium gehörenden Department of Industry Works<br />
verfügte Thailand 2008 über 126.658 Industriebetriebe ("Factories"). Davon befinden<br />
sich 15% in Bangkok, 33% im Nordosten, 12% im Norden, 8% im Süden sowie 32% in der<br />
Zentralregion und im Osten. Die überwiegende Mehrheit sind kleine und<br />
mittelständische Unternehmen. Der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe an der<br />
Gesamtzahl der Fabriken in Thailand liegt mit 34% immer noch sehr hoch.<br />
Der Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP dürfte in den kommenden Jahren<br />
weiter wachsen. Insbesondere ist mit einer beschleunigten Entwicklung im Bereich des<br />
Automobilbaus, der Kfz-Teileproduktion, der Informations- und<br />
Telekommunikationsbranche, der Petrochemie und der Energiewirtschaft zu rechnen.<br />
Das gleiche gilt auch für hochwertige Servicedienste. Im Fokus stehen Tourismus,<br />
ärztliche und medizinische Versorgungsleistungen sowie der Handel. An Bedeutung<br />
gewinnen dürfte außerdem die Bauwirtschaft, da die Regierung <strong>zur</strong> Bekämpfung der<br />
wirtschaftlichen Krise 2009 ein insgesamt rund 30 Mrd. Euro schweres Konjunkturpaket<br />
"Thailand: Investing from Strength to Strength" lancierte.<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 81