ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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Des Weiteren bescheinigen Branchenkenner den Philippinern gute Teamfähigkeiten<br />
sowie ein ausgeprägtes Talent für das mittlere Management. Dennoch sollte nicht<br />
vergessen werden, dass die Philippinen zwar die amerikanischsten Shopping-Malls und<br />
die besten Cover-Bands der Region haben, gleichzeitig aber immer ein asiatisches Land<br />
mit eigenständigen Verhaltensnormen und -weisen geblieben sind.<br />
Im Geschäftsgebaren der philippinisch-chinesischen und der philippinisch-malaiischen<br />
Händler gibt es kulturell bedingte Unterschiede, wobei natürlich auch hier Ausnahmen<br />
die Regel bestätigen. Grundsätzlich trifft auf den philippinisch-chinesischen Händler<br />
das in Wirtschaftsführern zum geschäftlichen Umgang mit festlandschinesischen oder<br />
taiwanischen Geschäftsleuten beziehungsweise das zu deren Eigenheiten Gesagte zu.<br />
Beispielsweise lassen sich nach Aussagen von deutschen Branchenkennern auch mit den<br />
philippinisch-chinesischen Händlern dann die besten Geschäfte machen, wenn die<br />
ausländische Firma ein bewährter Bestandteil des lokalen Netzwerkes geworden ist.<br />
In regionaler Hinsicht stellen die aus etwa 7.100 Inseln bestehenden Philippinen vor<br />
allem eine logistische Herausforderung für einen landesweiten Vertrieb wie auch für<br />
den Kundendienst dar. Allerdings dürfte es speziell beim Markteintritt für die meisten<br />
Firmen ausreichend sein, ein Absatzgebiet bestehend aus Metro-Manila, Zentralluzon<br />
sowie Calabarzon ins Auge zu fassen, da dort mehr als ein Drittel der<br />
Gesamtbevölkerung lebt und mehr als die Hälfte des BIP erwirtschaftet wird. Darüber<br />
hinaus kann auch die Region um Cebu City, die das zweitgrößte wirtschaftliche<br />
Zentrum der Philippinen darstellt, von Interesse sein.<br />
Für deutsche Firmen, die eine eigene Vertretung in den Philippinen planen, stellt sich<br />
ferner die Frage, welche Teile des Vertriebs sie in Eigenregie übernehmen und welche<br />
sie an Vertreter vergeben sollen. Zu berücksichtigen sind dabei unter anderem<br />
marktstrukturelle Faktoren wie die regionale Verteilung des Umsatzes oder der<br />
Konzentrationsgrad auf der Nachfragerseite sowie die Beratungsintensität des eigenen<br />
Angebots.<br />
Die European Chamber of Commerce of the Philippines (ECCP) ist eine der besten<br />
Anlaufstellen für die Vertretersuche. Sie hat ihr Hauptbüro in Makati und verfügt über<br />
eine Zweigstelle in Cebu City. Geleitet wird die Kammer schon seit längerem von<br />
einem deutschen Geschäftsführer. Von den 682 Mitgliedsfirmen stellten 2009 deutsche<br />
mit einem Anteil von 15,1% die zweitgrößte Gruppe hinter den philippinischen mit<br />
55,7%.<br />
Geeignete Partner für den Markteinstieg sind auch die zahlreichen in den Philippinen<br />
vertretenen internationalen beziehungsweise deutschen Handelshäuser: Maschinen &<br />
Technik (MATEC) ist auf Maschinen und Energie spezialisiert; Hamburg Trading ist im<br />
(Lebensmittel-)Chemikaliensegment tätig und darüber hinaus Vertriebshändler von<br />
Villeroy & Boch; den Schwerpunkt von Rieckermann Philippines bilden Maschinen, vor<br />
allem für die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie; C. Melchers ist in zahlreichen<br />
Segmenten tätig.<br />
Was philippinische Organisationen anbelangt, so bietet sich das Philippine Trade and<br />
Investment Center in der philippinischen Botschaft in Berlin als erste Anlaufstelle für<br />
Informationen und Kontakte an. Vor Ort in den Philippinen kommen vor allem der<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 50