ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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13,5%. Mit dem erwarteten Wiederanziehen der Gesamtwirtschaft werden erneut<br />
Jahreszuwächse von 18 bis 20% kalkuliert. Die Beratungsfirma A.T. Kearney gruppierte<br />
Vietnam deshalb auch 2009 wieder unter die zehn attraktivsten Märkte in<br />
Schwellenländern. Allerdings verlor das Land auf dem "Global Retail Development<br />
Index" wegen der geringeren Exporte und des <strong>zur</strong>ückgegangenen Wirtschaftswachstums<br />
seine bisherige Top-Position und rutschte auf Rang 6.<br />
Angesichts der positiven Entwicklung sollte das Interesse ausländischer<br />
Handelsgesellschaften immens sein. Der große "Run" ist indessen bislang ausgeblieben.<br />
Die Zurückhaltung hat rechtliche und ökonomische Gründe. Zwar scheinen die Tore für<br />
ausländische Handelsfirmen so offen wie nie zu stehen, in der Praxis erweist sich die<br />
Umsetzung jedoch als zäh. Trotz der Verpflichtungen, die Vietnam bei seiner<br />
Aufnahme in die Welthandelsorganisation (WTO) am 11.1.07 einging, werden alle<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft, den Binnenmarkt gegenüber der ausländischen<br />
Konkurrenz weiter abzuschotten.<br />
Nach Angaben des Einzelhandelsverbandes setzte der Einzelhandel 2008 Waren von<br />
umgerechnet rund 48 Mrd. US$ um, 2009 dürften es 57 Mrd. $ werden. Die<br />
Marktforschungsfirma RNCOS geht davon aus, dass bis 2012 ein Wert von 85 Mrd.<br />
$ überstiegen wird. Pro Person waren dies 2009 gerade einmal 662 $. Bislang im Markt<br />
sind die französische Groupe Casino mit mittlerweile sieben "Big C"-Einkaufszentren<br />
und die deutsche Metro-Gruppe mit neun Märkten. Weitere ausländische Anbieter in<br />
Vietnam sind Parkson (Malaysia), Seiyu (Japan) und Dairy Farm (Hongkong, SVR).<br />
Insgesamt konzentriert sich die Kaufkraft auf die vietnamesischen Städte. Hier gibt<br />
sich der einkommensstärker werdende und zahlenmäßig wachsende Mittelstand<br />
zunehmend aufgeklärter und qualitätsbewusster. Dies gilt insbesondere für die<br />
Wirtschaftsmetropole Ho Chi Minh City im Süden - während der Norden dieser<br />
Entwicklung noch hinterherhinkt - und tendenziell eher für die jüngeren Leute. An<br />
modernen Supermärkten schätzen sie besonders die Sauberkeit und die festen Preise.<br />
In der Folge durchlebt Vietnam eine kleine Handelsrevolution. Neben traditionellen<br />
Märkten, kleinen Familienläden und unzähligen Straßenhändlern entstehen immer<br />
mehr Supermärkte und Shoppingmalls. Gab es 1995 nur zehn Supermärkte und zwei<br />
Einkaufsmärkte, so waren es 2009 nach "Vietnam News" neben 8300 traditionellen<br />
Märkten über 400 Super- und Hypermärkte, 23 Zentren und 165 Großhandelsmärkte.<br />
Knapp eine weitere Million Quadratmeter (qm) an Einzelhandelsflächen befänden sich<br />
im Bau. Darunter sind Großprojekte wie der fünfstöckige 70.000 qm fassende<br />
Einzelhandelskomplex in dem 500 Mio. $ teuren Stadtentwicklungsvorhabens Sun Rise<br />
City in Ho Chi Min City (Fertigstellung 2012). Auf moderne Vertriebskanäle entfallen<br />
etwa 20% des Umsatzes. Nach einer Einschätzung von Nielsen erhöht sich deren Anteil<br />
2010 auf 24%.<br />
Landesweit werden die Einzelhandelsflächen auf rund 360.000 qm beziffert (ohne die<br />
unzähligen Miniläden, die von keiner Statistik erfasst sind). Hiervon entfallen etwa<br />
100.000 qm auf Hanoi und 250.000 qm auf Ho Chi Minh City. Angesichts der<br />
zahlreichen im Bau befindlichen Objekte dürften es nach Einschätzung des<br />
Immobilienverbands bis 2015 zwischen 600.000 und 700.000 qm sein. In Hanoi gibt es<br />
gegenwärtig zehn Einkaufszentren beziehungsweise Malls, Warenhäuser und<br />
Hypermärkte sowie 78 Supermärkte und Elektronikfachhändler, zwei<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 98