ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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7. VIETNAM<br />
7.1. Wirtschaftsstruktur - Branchenprognosen -<br />
Vertriebsaspekte<br />
Wirtschaftsstruktur<br />
Verfasser: Helmut Kahlert, Germany Trade and Invest (Köln)<br />
Vietnams Wirtschaft erzielt seit Jahren unter den Ländern in Südostasien eine der<br />
höchsten jährlichen Wachstumsraten beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Mit einer<br />
Bevölkerung von mehr als 86 Millionen Menschen und einem jährlichen<br />
Bevölkerungszuwachs von 1,2% sowie einer flächenmäßigen Ausdehnung, die<br />
derjenigen Deutschlands entspricht, stellt das Land einen interessanten Zukunftsmarkt<br />
dar. Allerdings liegt das Pro-Kopf-Einkommen mit umgerechnet knapp 1.100 US$ noch<br />
relativ niedrig.<br />
Auch nach Ausbruch der globalen Krise hat sich die vietnamesische Volkswirtschaft<br />
vergleichsweise gut gehalten und konnte 2009 ein beachtliches BIP-Plus von real rund<br />
5,3% melden. Für 2010 liegt die Zielvorstellung der Regierung bei einem BIP-Anstieg<br />
von real 6,5%. Damit sind die hohen Zuwächse der Jahre 2001 bis 2007 zwar noch nicht<br />
erreicht, jedoch immerhin in zwei bis drei Jahren wieder "in Sichtweite". Der Wert der<br />
industriellen Produktion stieg 2009 um 7,6%, im Agrar- und Fischereisektor um 1,8%<br />
und im Dienstleistungssektor um 6,6%.<br />
Nach einer langen Zeit der Vorbereitungen und Verhandlungen wurde das Land am<br />
Mekong 2007 als 150. Mitglied in die Welthandelsorganisation (WTO) aufgenommen,<br />
was auch als Anerkennung der wirtschaftlichen Dynamik gelten kann. Den Beitritt <strong>zur</strong><br />
WTO betrachten lokale Wirtschaftsreformer als "Meilenstein" ihrer Öffnungspolitik, die<br />
ähnlich der Weichenstellung beim "großen" Nachbarn VR China in Gang gesetzt wurde.<br />
Impulse erhält das Wachstum sowohl von der staatlichen als auch der privaten<br />
Investitionstätigkeit. In vielen Sektoren bestehen Pläne zum Ausbau der Kapazitäten,<br />
darunter für die Bereiche Infrastruktur (Bahn, Häfen, Energie- und Wasserwirtschaft,<br />
Telekommunikation), Bergbau und Tourismus sowie die Branchen Automobilbau,<br />
Chemie, Medizintechnik, Maschinenbau und Bauwirtschaft. Besonders im Energiesektor<br />
und bei der Versorgung mit Vorlieferungen und Ausgangsprodukten (zum Beispiel<br />
petrochemische Erzeugnisse) gibt es noch immer Engpässe, die das Wachstum<br />
behindern.<br />
In Südostasien ist Vietnam vergleichsweise ein kostengünstiger Produktionsstandort mit<br />
Potenzial auch für Industrien mit höherer Wertschöpfung. 2008 erreichten die Zusagen<br />
ausländischer Direktinvestoren einen Rekordbetrag von 61 Mrd. US$, "schnurrten"<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 92