100 Tage Regierung - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />
<strong>Österreich</strong> und Europa<br />
12<br />
Stimmabgabe sobald wie möglich durchzuführen.<br />
Unmittelbar nach der Stimmabgabe<br />
sollte die Wahlkarte direkt an die darauf angegebene<br />
Adresse der zuständigen Bezirkswahlbehörde<br />
in <strong>Österreich</strong> abgeschickt werden,<br />
bei längeren Postwegen am besten per<br />
Schnellpostdienst (zB DHL, UPS, EMS,<br />
FedEx). Die Wahlkarte muß spätestens am<br />
Montag, 15. Juni 2009, um 14.00 Uhr bei der<br />
Wahlbehörde in <strong>Österreich</strong> einlangen.<br />
Das Schreiben von Außenminister Spindelegger<br />
ist auch auf der AuslandsösterreicherInnen-Website<br />
des Bundesministeriums<br />
für europäische und internationale Angelegenheiten<br />
abrufbar.<br />
http://ww.auslandsoesterreicherInnen.at<br />
Alle Informationen zur Teilnahme der<br />
AuslandsösterreicherInnen an der EP-Wahl<br />
2009 finden Sie unter http://www.ep2009.at<br />
Die Spitzenkandidaten<br />
SPÖ<br />
„Die SPÖ ist die starke Vertretung der sozialen<br />
Anliegen in Europa“, betonte Bundeskanzler<br />
Werner Faymann am 25. März bei<br />
der Präsentation der SPÖ-KandidatInnenliste<br />
für die Wahl zum Europäischen Parlament.<br />
Die SPÖ wolle „gerade in Krisenzeiten<br />
ein Mehr an Beschlüssen, Entscheidungen<br />
und Konsequenzen aus der Krise auf<br />
der Seite der ArbeitnehmerInnen und auf der<br />
sozialen Seite. Die, die uns dorthin geführt<br />
haben, dürfen dasselbe Kartengebäude nachher<br />
nicht wieder aufbauen“. Klar sei auch,<br />
daß „wir gemeinsam einen Wahlkampf führen<br />
werden, wo ich überzeugt bin, daß unser<br />
Team mit Hannes Swoboda und Evelyn<br />
Regner an der Spitze das richtige ist, um<br />
klarzumachen, daß die Wahl eine wichtige<br />
ist und eine bedeutende Richtungsentscheidung<br />
darstellt“, bekräftigte Faymann.<br />
Jetzt habe man die „klare Aufgabe, davon<br />
zu überzeugen, daß die Wahl zum Europäischen<br />
Parlament eine wichtige Weichenstellung<br />
ist“, hob der Bundeskanzler hervor.<br />
Die SPÖ vertrete sehr viele soziale und sozial<br />
engagierte Themen, daher könne sie mit<br />
der jetzigen Entwicklung der EU in vielen<br />
Punkten nicht zufrieden sein. Es müsse also<br />
jetzt gelingen, „möglichst viele Menschen<br />
von der Bedeutung einer starken Vertretung<br />
für soziale Anliegen in Europa zu gewinnen“.<br />
Die SPÖ werde mit „deutlichem Profil“<br />
sagen, in welchen Bereichen sie bei der<br />
Bekämpfung der Krise zentrale Beiträge leiste,<br />
so Faymann etwa mit Blick darauf, daß<br />
die SPÖ immer klar für eine Finanzmarkt-<br />
Kontrolle eingetreten sei.<br />
Foto: SPÖ<br />
Bundeskanzler Werner Faymann (re.) und SPÖ-Spitzenkandidat Hannes Swoboda<br />
KandidatInnenliste entspricht<br />
Anforderungen der Zukunft<br />
Die vorgestellte KandidatInnenliste entspreche<br />
den „Anforderungen der Zukunft“<br />
und zeichne sich durch zweierlei aus: „50 Prozent<br />
sind Frauen und es gibt eine Mischung<br />
aus sehr erfahrenen PolitikerInnen und sehr<br />
jungen VertreterInnen“, betonte Faymann.<br />
Mit Hannes Swoboda verfüge man über<br />
einen Spitzenkandidaten mit „viel Erfahrung,<br />
der auch viel Anerkennung in der Europäischen<br />
Union genießt“. Auch zähle Swoboda<br />
zu jenen konsequenten Politikern, die<br />
immer für ein „bürgernahes und soziales Europa<br />
eingetreten sind und eintreten“. Klar<br />
sei, daß die Europäische Union einen wichtigen<br />
Beitrag für die Entwicklung von Frieden,<br />
Wohlstand und den sozialen Ausgleich<br />
leiste, so Faymann, der unterstrich, daß es<br />
Swoboda auch auszeichne, daß er „etwas<br />
besser machen will“.<br />
Auch die zweitgereihte Evelyn Regner<br />
könne als Leiterin des ÖGB-Europabüros<br />
auf viele Jahre Brüssel-Erfahrung verweisen.<br />
Regner stehe für eine optimale Vertretung<br />
der arbeitenden Bevölkerung, für den<br />
Schutz der Rechte der ArbeitnehmerInnen<br />
und für den Arbeitsschutz, so Faymann, der<br />
sich darüber stolz zeigte, daß es gelungen ist,<br />
Swoboda und Regner als SpitzenkandidatInnen<br />
zu gewinnen. Stolz sei man auch<br />
auf Josef Weidenholzer, der als Präsident der<br />
Volkshilfe wesentliche Elemente in der<br />
Frage Armutsbekämpfung einbringe, unterstrich<br />
Faymann abschließend die soziale<br />
Kompetenz der SPÖ.<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
Sozialdemokratie ist jene Kraft, die in<br />
Europa etwas ändern will und kann<br />
„Ja zu Europa, aber es muß ein Europa<br />
sein, daß das Soziale in den Mittelpunkt<br />
stellt“, so Spitzenkandidat Swoboda. „Die<br />
EU ersetzt nicht die Sozialpolitik der Mitgliedstaaten,<br />
aber sie kann sie unterstützen<br />
oder gefährden“, sagte Swoboda, Vizepräsident<br />
der SPE-Fraktion, der auch auf die<br />
Wichtigkeit einer starken Sozialdemokratie<br />
in Europa verwies, denn nur die „Sozialdemokratie<br />
ist die einzige Kraft, die etwas<br />
ändern will und kann“. Regner betonte, daß<br />
es sie persönlich sehr freue, so prominent<br />
gereiht zu sein. Es zeige, wie „wichtig, richtig<br />
und notwendig es ist, daß soziale Interessen<br />
in der Europäischen Union stärker<br />
wahrgenommen werden“.<br />
Hannes Swoboda bemerkte, daß es derzeit<br />
drei zentrale Punkte gebe, die auf europäischer<br />
Ebene richtig gestellt werden müssen.<br />
Der SPÖ-EU-Abgeordnete führte aus,<br />
dass man derzeit die Wirtschaftskrise habe,<br />
„weil die Deregulierung, die aus Amerika<br />
kam, nicht wirklich auf Widerstand gestoßen<br />
ist“. Es gehe daher jetzt darum, wieder Regeln<br />
zu schaffen. Zum Zweiten gebe es einige<br />
Kräfte innerhalb der Europäischen Union,<br />
die dem seit 1945 erfolgreichen Modell des<br />
Wohlfahrtstaates die Grundlage entziehen<br />
wollten, auch hier sei es wichtig, diesem<br />
Weg nicht zu folgen. Des weiteren gehe es<br />
um die Wahrung der öffentlichen Dienstleistungen.<br />
Es müsse „der haltlosen Liberalisierungsstrategie,<br />
die oft zu Privatisierungen<br />
geführt hat“, der Boden entzogen werden.