100 Tage Regierung - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />
Chronik<br />
Der erste Storch ist wieder da!<br />
Der Erstankömmling im WWF-Reservat Marchauen und seine<br />
Kollegen sollen heuer für ein Rekord-Storchenjahr sorgen.<br />
34<br />
Foto: <strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong><br />
Foto: Samsung<br />
Am 19. März landete der erste Weißstorch<br />
im WWF-Reservat Marchauen<br />
im niederösterreichischen Marchegg. Dieses<br />
1120 Hektar große Naturschutzgebiet zwischen<br />
den Gemeinden Marchegg und Zwerndorf<br />
ist eines der wichtigsten Vogelparadiese<br />
vor den Toren Wiens. Heuer sind die Bedingungen<br />
für ein nachwuchsreiches Storchenjahr<br />
besonders günstig: Wegen der häufigen<br />
Niederschläge dieses Winters sind die artenreichen<br />
Nahrungswiesen seit Wochen überschwemmt.<br />
„Unsere Auwiesen sind für die<br />
Störche ein wahres Schlaraffenland voller<br />
Frösche, Krebse und Kleinfische“, freut sich<br />
WWF-Reservatsleiter Gerhard Neuhauser.<br />
„Nach ihrer monatelangen Reise können die<br />
Störche jetzt wieder ordentlich Kraft für eine<br />
turbulente Brutsaison tanken“, so Neuhauser.<br />
Die March-Thaya-Auen gehören zu<br />
einem der wichtigsten und größten Refugien<br />
für die Artenvielfalt Mitteleuropas. Regelmäßige<br />
Überschwemmungen versorgen die<br />
flußbegleitenden Auwälder mit Nährstoffen.<br />
Die dadurch entstehenden, nahrungsreichen<br />
Feuchtwiesen sichern zahlreichen wertvollen<br />
Arten ihr Überleben.<br />
Neben den Weißstörchen, deren bis zu<br />
800 Kilogramm schwere Horste auf den riesigen,<br />
hunderte Jahre alten Eichen der Storchenkolonie<br />
vom WWF nach der Brutsaison<br />
2007 teilweise „renoviert“ wurden, nutzen<br />
auch Schwarzstorch, Seeadler, Rotmilan und<br />
viele andere bedrohte Vogelarten das reiche<br />
Angebot des Auwaldes. „Die Sicherung<br />
einer naturnahen dynamischen Auenlandschaft<br />
entlang der Flüsse March und Thaya<br />
ist die wichtigste Voraussetzung für den Erhalt<br />
der imposanten Greifvögelwelt“, unterstreicht<br />
Neuhauser. Denn von den ehemals<br />
ausgedehnten Wiesenlandschaften der Region<br />
ist heute nur noch ein Bruchteil übrig geblieben.<br />
Dem Erstankömmling im Marchegger<br />
Auenreservat werden in den nächsten Wochen<br />
weitere 90 bis <strong>100</strong> Vögel folgen. Die<br />
Storchenkolonie auf der Schloßwiese in<br />
Marchegg gehört zu den eindrucksvollsten<br />
Kolonien Mitteleuropas. 50.000 bis 60.000<br />
Naturinteressierte besuchen jährlich die<br />
Storchen-Metropole. Letztes Jahr konnten im<br />
Auenreservat insgesamt 43 Brutpaare verzeichnet<br />
werden. 92 Jungvögel wurden 2008<br />
flügge.<br />
Die Vogelwelt des Naturreservates Marchauen/Marchegg<br />
wurde 2007 in einer vom Niederösterreichischen<br />
Landschaftsfonds ermöglichten<br />
Horstsschutz-Studie genau untersucht.<br />
Demnach brüten 11 verschiedene<br />
Schreit- und Greifvögel auf den insgesamt<br />
236 Baum-Horsten des Vogelparadieses.<br />
Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin<br />
des WWF <strong>Österreich</strong>, und Gerald Reitmayr<br />
von Samsung Electronics Austria<br />
Neben den Instandhaltungsmaßnahmen an<br />
den Horsten wurden vom WWF auch zahlreiche<br />
Eichen entmistelt, um optimale Lebensbedingungen<br />
für zukünftige Storchengenerationen<br />
zu schaffen.<br />
Der WWF dankt den <strong>Österreich</strong>ischen<br />
Lotterien, die das Programm zum Schutz der<br />
Marchauen des WWF seit vielen Jahren<br />
unterstützen.<br />
Auch Samsung setzte sich in einer österreichweiten<br />
Umweltaktion zum Schutz der<br />
March-Thaya-Auen ein. „Entsprechend dem<br />
30 Prozent geringeren Stromverbrauch –<br />
verglichen mit anderen Flachbild-Fernsehgeräten<br />
– kommen Euro 30 pro verkauften<br />
Fernseher über den WWF den March-<br />
Thaya-Auen zugute. Damit unterstützen wir<br />
ein Gebiet, das bis dato leider ein ‚weißer<br />
Fleck‘ auf der Naturschutzkarte <strong>Österreich</strong>s<br />
ist. Es gibt weltweit viele Projekte, die unserer<br />
Aufmerksamkeit bedürfen – nichts ist jedoch<br />
naheliegender, als vor der eigenen<br />
Haustür damit zu beginnen“, so Gerald Reitmayr<br />
von Samsung Electronics Austria. Zu<br />
Redaktionsschluß (29. März) waren auf diesem<br />
Weg bereits 101.430 Euro zusammengekommen!<br />
•<br />
http://www.wwf.at<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at