100 Tage Regierung - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />
ÖJ-Reisetip<br />
Kalt-Warm im Kampf<br />
gegen den Streß<br />
Die Marienschwestern in Aspach kennen für jedes Wehwehchen das richtige<br />
Kräutlein. Bei Burn-Out-Gefahr verschreiben sie eine Kneipp-Kur und<br />
viel Ruhe – mit größtem Erfolg.<br />
83<br />
Von Claudia Jörg-Brosche.<br />
Alle Fotos: Rudolf Wolf - Marienschwestern vom Karmel<br />
Das Kneipptraditions-Haus der Marienschwestern vom Karmel in Aspach verfügt über eine <strong>100</strong>jährige Kneipp-Kompetenz.<br />
Die fünf Kneippsäulen Lebensordnung,<br />
Heilpflanzen, Bewegung, Ernährung<br />
sowie Wasser&Wickel, helfen aber nicht nur<br />
bei Streß, sondern zeigen auch den Weg zur<br />
Idealfigur.<br />
Der Vorhang schwingt rhythmisch im Luftstrom<br />
der leicht geöffneten Balkontür, Vogelgezwitscher<br />
dringt in mein Zimmer und die<br />
Sonne schiebt zaghaft erste Strahlen durch<br />
die Wolkenlücken. Der Raum ist vom Duft<br />
verschiedener Wiesenkräuter erfüllt – Ringelblume,<br />
Löwenzahn, Schafgarbe, Kamille,<br />
Margeriten, Spitzwegerich, Lavendel und<br />
Melisse. Diese wärmen – als Auszug konzentriert<br />
und sorgfältig erhitzt in einen Leinensack<br />
gesperrt – als Morgen-Kräuterwickel<br />
meinen Nacken und Rücken. Weiche Baumwolltücher,<br />
in die mein Oberkörper gewickelt<br />
wurde, halten die duftende Wärme fest. Ich<br />
liege wohlig-warm gewickelt im Bett und habe<br />
nur einen, dafür umso strikteren Auftrag:<br />
gar nichts machen, einfach entspannen.<br />
So leicht das klingt, so schwer fällt mir<br />
diese Vorgabe: Einfach überhaupt nichts zu<br />
tun ist doch absolute Zeitverschwendung –<br />
zumindest in meinem beruflichen Alltagstrott,<br />
in dem ich noch sehr stecke. Erwische<br />
ich zumindest mein Buch am Nachtkästchen?<br />
Nein – unmöglich. Dafür sind meine<br />
Arme viel zu tief in den Tüchern und Decken<br />
vergraben. Ich kann sie unmöglich hervorwühlen,<br />
ohne die ganze Wickelkunst zu zerstören.<br />
Also ergebe ich mich und versuche<br />
tiefer in mein Bett zu sinken. Und siehe da,<br />
wie angenehm das ist! Der schwingende<br />
Vorhang ist plötzlich als Zeitvertreib spannend<br />
genug, die Vöglein singen heute ein<br />
besonders hübsches Lied. Und in dem Moment,<br />
als ich zu hadern beginne: eine Stunde<br />
wird aber trotzdem ganz schön lange werden,<br />
erscheint die Therapeutin, um mich<br />
wieder aus meinem feuchtwarm-duftenden<br />
Wickel heraus zu schälen. Eigentlich schade,<br />
daß es schon vorbei ist! Doch zum Glück<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
mahnt sie mich, noch weiter nachzuruhen.<br />
Aber gerne doch – diesmal allerdings erreiche<br />
ich mein Buch vom Nachttisch. Ein herrlich<br />
entspannter Vormittag im Bett beginnt.<br />
Wann hatte ich das zuletzt? Hier, im Kneipptraditions-Haus<br />
der Marienschwestern vom<br />
Karmel in Aspach ist dieser Zustand absolut<br />
erwünscht: Entspannung ist das oberste<br />
Gebot – dieser folgen dann weise dosiert und<br />
klug aufeinander abgestimmt die weiteren<br />
Wohltaten der Kneippschen Gesundheitslehre,<br />
die bekanntlich auf den fünf Säulen<br />
Wasser&Wickel, Ernährung, Bewegung,<br />
Heilpflanzen und Lebensordnung beruht.<br />
Das Kneipptraditions-Haus der Marienschwestern<br />
vom Karmel in Aspach – eines<br />
von insgesamt drei Häusern des Ordens – hat<br />
sich mit seinem wohltuenden Kneipp-<br />
Angebot und einer Kneipp-Kompetenz aus<br />
über <strong>100</strong> Jahren Erfahrung, folgenden Angebotsschwerpunkten<br />
verschrieben: „Schlank<br />
ohne Diät“ sowie heilsame Entspannung zur