15.09.2014 Aufrufe

100 Tage Regierung - Österreich Journal

100 Tage Regierung - Österreich Journal

100 Tage Regierung - Österreich Journal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />

Serie »<strong>Österreich</strong>er in Hollywood«<br />

79<br />

Der Wiener Autor Rudolf Ulrich dokumentiert in seinem Buch »<strong>Österreich</strong>er in Hollywood« 400 Einzelbiografien<br />

mit beigeschlossenen Filmografien und über 12.000 Film- und Fernsehproduktionen aus<br />

Hollywood mit österreichischer Beteiligung. In dieser Folge portraitiert er<br />

Fred Zinnemann<br />

Regisseur/Produzent<br />

Alle Fotos: Archiv Rudolf Ulrich und Filmarchiv Austria<br />

Der fünffache Oscar-Preisträger Fred Zinnemann<br />

Fred (Alfred) Zinnemann, Sohn eines Arztes, geboren am 29. April<br />

1907 im damals noch kaiserlichen Wien, studierte zunächst<br />

Musik und brach 1927 nach einer Änderung seines ersten Berufswunsches<br />

auch ein Jusstudium ab, als in Wiener Kinos herausragende<br />

Leinwandwerke wie „Panzerkreuzer Potemkin“ oder Erich von<br />

Stroheims „Greed“ in ihm den Wunsch weckten, selbst Filme zu<br />

machen. Da es in <strong>Österreich</strong> kaum Möglichkeiten dazu gab, ging er<br />

mit Unterstützung seiner Eltern für eine profunde 18monatige Ausbildung<br />

als Kameramann an das neu eröffnete Institut Technique de<br />

la Cinématographie in Paris. Während dieser Zeit arbeitete er an dem<br />

Avantgarde-Kurz-Film „La marche des machines“ des aus Kiew<br />

stammenden Regisseurs Eugene Deslaw mit. Er war 1928/29 in Berlin<br />

als Kameraassistent an drei Filmen beteiligt, darunter die gleichfalls<br />

noch stumme Alltagschronik und Sozialreportage „Menschen am<br />

Sonntag“ von Robert Siodmak, Billie (später Billy) Wilder und Edgar<br />

G. Ulmer. Zinnemann bemühte sich danach zusammen mit seinem<br />

Schulfreund Günther von Fritsch um ein Visum für die Einwanderung<br />

in die Vereinigten Staaten. Er gehörte zu den europäischen Filmleuten,<br />

die schon emigrierten, bevor ihnen die Restriktionen der Nazis<br />

ab 1933 ausreichend Gründe dafür gaben.<br />

Das gemeinsame Ziel der Freunde war Hollywood, das sie 1930<br />

von New York aus per Greyhound-Bus erreichten. Der Weg an die<br />

Spitze in der Filmmetropole gestaltete sich für beide langwierig. Ein<br />

unüberwindbares Kriterium war, daß ihnen die Aufnahme in die<br />

Cinematographers Union und damit der Zugang zur gewünschten<br />

Tätigkeit verweigert wurde. Überbrückungsmechanismen für Zinnemann<br />

waren Statistenrollen, u.a. in Lewis Milestones Antikriegsfilm<br />

„All Quiet on the Western Front“ („Im Westen nichts Neues“) und die<br />

durchaus lehrreiche Tätigkeit als Regieassistent seines damals bei Fox,<br />

später bei Paramount engagierten Landsmannes Berthold Viertel, bei<br />

Filmen wie „Man Trouble“ (1930), „The Spy“ (1931) und „The Man<br />

from Yesterday“ (1932). Robert Flaherty und der Choreograf Busby<br />

Berkeley brachten dem Nobody weitere Grundbegriffe des Filmhandwerks<br />

bei. 1934/35 realisierte Zinnemann auf Empfehlung des<br />

In der einfühlsam inszenierten Verfilmung einer Short-Story<br />

aus dem autobiografischen Werk Lillian Hellmans, »Pentimento«,<br />

übernahm Jane Fonda den Part der amerikanischen<br />

Autorin. Neben ihr Hal Holbrook und Fred Zinnemann bei<br />

einer Regiebesprechung.<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!