100 Tage Regierung - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />
<strong>Österreich</strong> und Europa<br />
15<br />
konnte sich die 51jährige Nationalratsabgeordnete<br />
mit 54,7 Prozent der Delegiertenstimmen<br />
beim Bundeskongreß in Klagenfurt<br />
gegen Johannes Voggenhuber für die kommende<br />
EU-Wahl durchsetzen. Höchst erfreut<br />
hat sich Ulrike Lunacek über ihre Wahl gezeigt.<br />
Sie will nun auch die Anhänger von<br />
Johannes Voggenhuber für sich gewinnen,<br />
denn sie werde keine grundlegend andere<br />
Europapolitik machen. Sie hätte es auch passend<br />
gefunden, wenn Voggenhuber für den<br />
zweiten Platz kandidiert hätte, so Lunacek.<br />
Eva Lichtenberger, die grüne Nummer zwei<br />
für Europa bleibt, zeigte sich „sehr zufrieden“<br />
mit dem Ergebnis, „jetzt fängt die Arbeit<br />
erst an“. Voggenhuber würdigte sie noch<br />
einmal als „guten Kollegen“. Nach dem<br />
Entscheidenden für ihre Kür in der Stichwahl<br />
gegen Voggenhuber gefragt, meinte<br />
sie, „Lust und Freude“ an der EU-Politik<br />
vermittelt zu haben. Grünen-Mitbegründerin<br />
und Lunacek-Unterstützerin Freda Meissner-Blau<br />
freute sich erwartungsgemäß über<br />
die Wahl der „begeisterten Europäerin“.<br />
Außenseiterkandidatin Eva Lichtenberger<br />
sicherte sich mit 73,6% den zweiten<br />
Platz auf der EU-Liste. „Mein Ziel ist eine<br />
europäische Öffentlichkeit und eine europäische<br />
Debatte über die Zukunft Europas“,<br />
wies sie den Weg in Richtung Internet und<br />
Datenschutz. Für sie ist <strong>Österreich</strong> zudem<br />
„noch nicht so richtig in der EU angekommen“.<br />
Lichtenberger ist seit 2004 Abgeordnete<br />
zum Europäischen Parlament, Mitglied<br />
des Verkehrs- und Tourismusausschusses und<br />
Ersatzmitglied im Rechtsausschuß.<br />
BZÖ<br />
Das BZÖ hat sich noch nicht für einen<br />
Spitzenkandidaten entschieden. Gute Chancen<br />
auf diese Position werden deren Europa-<br />
Sprecher Ewald Stadler eingeräumt. BZÖ-<br />
Generalsekretär Martin Strutz kündigte jedenfalls<br />
die Bekanntgabe für die <strong>Tage</strong> nach<br />
Ostern an, also für die Woche ab dem 14.<br />
April.<br />
Sonstige<br />
Ob die vom irischen EU-Skeptiker Declan<br />
Ganley gegründete Partei „Libertas“ in<br />
<strong>Österreich</strong> kandidieren wird ist ebenso offen,<br />
wie die Entscheidung von Hans Peter Martin,<br />
heuer wieder anzutreten. Wer nicht mehr<br />
antreten wird ist Karin Resetarits, ehemalige<br />
Mitstreiterin Martins. Die KPÖ jedenfalls<br />
hat ihre Kandidatur angekündigt, aber noch<br />
keinen Spitzenkandidaten benannt.<br />
Lesen Sie mehr darüber und über die Spitzenkandidaten<br />
in der „<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>“-<br />
Ausgabe 71 vom 30. April 2009. •<br />
EuroparlTV<br />
Das Europäische Parlament hat seinen eigenen WebTV-Sender<br />
Seit dem 17. September 2008 gibt es<br />
EuroparlTV, den WebTV-Sender des Europäischen<br />
Parlaments (EP). Seit diesem<br />
Zeitpunkt kann jeder, der über einen Internetanschluß<br />
verfügt, ein regelmäßig wechselndes<br />
Angebot von Programmen zur Arbeit<br />
des Europäischen Parlaments anschauen.<br />
Ziel von EuroparlTV ist es, den Bürgern<br />
das Parlament auf moderne und kreative<br />
Weise näher zu bringen.<br />
Akademiker sowie Mitarbeiter der EU-<br />
Institutionen.<br />
Ihre Stimme ist auf die Bedürfnisse der<br />
allgemeinen Öffentlichkeit zugeschnitten<br />
und bietet die Möglichkeit der Veröffentlichung<br />
von Zuschauerbeiträgen.<br />
Wer kann EuroparlTV schauen<br />
und in welchen Sprachen?<br />
Jeder, der einen Internetanschluß hat,<br />
kann EuroparlTV anschauen. Die Benutzer<br />
können zwischen Windows Media und Flash<br />
wählen. Alle Programme werden in mehr als<br />
20 Sprachen übersetzt, wodurch EuroparlTV<br />
einmalig in der Welt ist. Einige Programme<br />
werden im Off-Ton-Modus übertragen, andere<br />
mit Untertiteln versehen.<br />
Ein hervorragendes Internet-Tool<br />
EP-Präsident Hans-Gert Pöttering sagte<br />
am Tag der Inbetriebnahme mit Blick auf die<br />
anstehende Europawahl im Juni 2009 stelle<br />
EuroparlTV „ein hervorragendes Internet-<br />
Tool für die Bürger, insbesondere für junge<br />
Menschen, dar, um über die Aktivitäten und<br />
Entscheidungen des direkt gewählten Europäischen<br />
Parlaments auf dem laufenden zu<br />
bleiben – also über Entscheidungen, die Einfluß<br />
auf das tägliche Leben von fast 500 Millionen<br />
EU-Bürgern haben“.<br />
Was ist auf EuroparlTV zu sehen?<br />
EuroparlTV besteht nicht aus einem, sondern<br />
aus vier verschiedenen Sendern, die<br />
sich an unterschiedliche Zielgruppen wenden:<br />
Ihr Parlament wendet sich an Zuschauer<br />
mit einem speziellen Interesse an Politik<br />
auf EU-Ebene, z. B. sachkundige Bürger,<br />
Verbände, Sozialpartner, Lobbyisten,<br />
Hans-Gert Pöttering<br />
Präsident des Europäischen Parlaments<br />
Foto: © European Communities, 2009<br />
Junges Europa richtet sich vorrangig an<br />
Kinder im schulpflichtigen Alter, sprich<br />
an Vielnutzer des Internets und die europäischen<br />
Wähler der Zukunft.<br />
Parlament LIVE bietet durchgehende Berichterstattung<br />
über Live-Veranstaltungen<br />
des Parlaments, insbesondere Plenartagungen,<br />
mit einem Link zu den audiovisuellen<br />
Archiven vorangegangener Tagungen<br />
sowie der Arbeit der Ausschüsse in<br />
den kommenden Monaten.<br />
Garantierte Meinungsvielfalt<br />
Gemäß der Redaktions-Charta gewährleistet<br />
EuroparlTV, „daß unter angemessener Beachtung<br />
der jeweiligen Stärke der Fraktionen<br />
und nach Maßgabe einer neutralen und unparteiischen<br />
Redaktionspolitik die Meinungsvielfalt<br />
im Europäischen Parlament widergespiegelt<br />
wird“, so Katerina Batzeli (PES,<br />
EL), Vorsitzende des Kulturausschusses.<br />
Entscheidung für einen WebTV-Sender<br />
Das EP hat einen WebTV-Sender unter<br />
anderem deshalb einem herkömmlichen<br />
Fernsehsender vorgezogen, weil er besser<br />
zur aktuellen Entwicklung der Technik, insbesondere<br />
der Konvergenz von Computerund<br />
Fernsehtechnologie sowie der rasanten<br />
Verbreitung der Breitbandtechnologie, passt,<br />
sich an der Nutzerfreundlichkeit statt am<br />
Komfort für den Sender selbst orientiert und<br />
zudem kosteneffektiver ist.<br />
•<br />
http://www.europarltv.europa.eu/<br />
»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at