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100 Tage Regierung - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />

Kultur<br />

Die <strong>Österreich</strong>ische<br />

Nationalbibliothek<br />

Die Anfänge der kaiserlichen Bibliothek, der Vorgängerin der heutigen<br />

<strong>Österreich</strong>ischen Nationalbibliothek führen zurück ins europäische Mittelalter.<br />

53<br />

Foto: <strong>Österreich</strong>ische Nationalbibliothek<br />

Die historischen Wurzeln der <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Nationalbibliothek reichen weit<br />

in die Geschichte zurück. Aus dem Jahre<br />

1368 stammt das erste nachweisbare, noch<br />

heute in der Bibliothek vorhandene Buch,<br />

das so genannte „Evangeliar des Johannes<br />

von Troppau“, eine mittelalterliche Prachthandschrift.<br />

1575, mit der offiziellen Bestellung<br />

des ersten kaiserlichen Bibliothekspräfekten,<br />

begann ihre Geschichte als eigenständige<br />

Institution.<br />

1920 ging aus der Hofbibliothek des<br />

Habsburgischen Kaiserreiches die „Nationalbibliothek“<br />

hervor. Diesen Namen trug sie<br />

bis 1945, erst dann erfolgte die Umbenennung<br />

in „<strong>Österreich</strong>ische Nationalbibliothek“.<br />

Die Geschichte der Bibliothek als<br />

eine zentrale Gedächtnisinstitution des Landes<br />

spiegelt die Geschichte <strong>Österreich</strong>s im<br />

Ganzen paradigmatisch wider.<br />

Die folgende Darstellung gibt einen<br />

Überblick über die wichtigsten Epochen der<br />

Geschichte des Hauses.<br />

1368 | Der mittelalterliche Schatz<br />

Die Anfänge der kaiserlichen Bibliothek,<br />

der Vorgängerin der heutigen <strong>Österreich</strong>ischen<br />

Nationalbibliothek führen zurück ins europäische<br />

Mittelalter. In den Schatzkammern der<br />

weltlichen Regenten lagen neben Juwelen,<br />

Kleinodien und allerlei Kuriositäten auch die<br />

wertvollsten Bücher, die man ererbt oder<br />

eigens in Auftrag gegeben hatte. All diese<br />

Kostbarkeiten besaßen nicht nur einen hohen<br />

materiellen, sondern vor allem einen symbolischen<br />

und sakralen Wert. So nimmt es nicht<br />

Wunder, daß die Schatzkammern des Mittelalters<br />

sich an heiligen Orten befanden.<br />

Auch in der Wiener Herzogsburg bargen<br />

zwei Sakristeien, die sich im südlichen Eckturm<br />

der Burgkapelle befanden, den Schatz<br />

Herzog Albrecht III. (1349 oder 1350 bis<br />

1393). Der Herzog war ein großer Kunstkenner,<br />

er förderte die Wiener Universität,<br />

gründete eine Hofminiatorenwerkstätte und<br />

veranlaßte die Übersetzung von lateinischen<br />

Werken in die Landessprache. Aus seinem<br />

Besitz verwahrt die <strong>Österreich</strong>ische Nationalbibliothek<br />

das älteste für die Bibliothek<br />

nachweisbare Buch: im Jahre 1368 verfaßte<br />

der Brünner Kanonikus und Pfarrer zu<br />

Landskron, Johannes von Troppau, für ihn<br />

ein Evangeliar, in Goldlettern geschrieben<br />

und wunderbar illuminiert in der Formensprache<br />

der böhmischen Buchmalerei. Vier<br />

Wappen auf den Darstellungen von Szenen<br />

aus dem Leben der vier Evangelisten zeigen<br />

das Haus <strong>Österreich</strong>, die Steiermark, Tirol<br />

und Kärnten, die Länder, in denen Herzog<br />

Albrecht III. zu dieser Zeit regierte.<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at

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