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100 Tage Regierung - Österreich Journal

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 70 / 31. 03. 2009<br />

Chronik<br />

Zertifizierte Pflege in ÖÖ<br />

Sozial-Landesrat Josef Ackerl: »Vorreiterrolle Oberösterreich<br />

bei der Qualität in den Alten- und Pflegeheimen bestätigt!«<br />

36<br />

Foto: Land OÖ<br />

Ausgezeichnete Qualität im Alten- und Pflegeheim hängt auch von ausgezeichnetem<br />

Personal ab – LR Josef Ackerl mti Mitarbeiter/innen des APH Leonding.<br />

Das Sozialressort des Landes Oberösterreich<br />

nimmt mit den hohen, gesetzlich<br />

definierten Qualitätsstandards für Alten- und<br />

Pflegeheime seit langem eine führende Rolle<br />

ein. Trotz der Vereinbarung zwischen Bund<br />

und Ländern über gemeinsame Maßnahmen<br />

für pflegebedürftige Personen ist diese Qualität<br />

bisher aber schwer vergleichbar gewesen.<br />

„Unter federführender Mitwirkung von<br />

Oberösterreich wurde deshalb ein Nationales<br />

Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime<br />

(NQZ) entwickelt“, so Sozial-Landesrat<br />

Josef Ackerl. „Die Pilotphase, in der neue<br />

Maßstäbe für die Vergleichbarkeit und damit<br />

die Sicherung dieser Qualität gesetzt wurden,<br />

ist abgeschlossen – heute werden die<br />

österreichweit ersten 14 Häuser mit diesem<br />

Zertifikat ausgezeichnet!“<br />

Mit dem NQZ wird die bereits bestehende<br />

Lebensqualität in Alten- und Pflegeheimen<br />

ausgezeichnet und ein Anreiz für die<br />

weitere Entwicklung der Qualität gesetzt.<br />

Darüber hinaus soll mit diesem bundesländerübergreifenden<br />

Ansatz ein Wildwuchs an<br />

Gütesiegeln, wie er etwa in Deutschland zu<br />

beobachten ist, verhindert werden. „Die Lebensqualität<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

und die Arbeitsqualität der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter waren und sind dem<br />

oberösterreichischen Sozialressort immer<br />

schon ein wichtiges Anliegen gewesen“, so<br />

der zuständige Landesrat Ackerl. "Darum<br />

unterstützen wir Maßnahmen, die qualitative<br />

Standards und Verbesserungen der Altenund<br />

Pflegeheime vergleichbar machen und<br />

die zu deren Weiterentwicklung beitragen!“<br />

Eine dieser Maßnahmen ist das NQZ, das<br />

von einer vom Sozialministerium und dem<br />

Dachverband der Alten- und Pflegeheime<br />

eingerichteten Arbeitsgruppe, an der neben<br />

anderen Oberösterreich federführend beteiligt<br />

war, entwickelt wurde.<br />

Mit diesem Zertifikat werden Häuser ausgezeichnet,<br />

die – über die Erfüllung der<br />

gesetzlichen Voraussetzungen hinaus – auf<br />

freiwilliger Basis verstärkte Anstrengungen<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität in<br />

Alten- und Pflegeheimen gesetzt haben.<br />

Beim NQZ werden nicht nur die strukturellen<br />

Voraussetzungen – also z.B. die Zahl<br />

der Einbettzimmer oder der Betreuungsschlüssel<br />

– einbezogen, sondern beispielsweise<br />

auch, wie sehr auf die Lebensgeschichte<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Rücksicht genommen wird oder ob Maßnahmen<br />

gesetzt werden, um die Zufriedenheit<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner, aber<br />

auch der Angehörigen und Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu erhöhen. Zentraler Aspekt<br />

beim NQZ ist die Orientierung an den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern. Das Motto<br />

des NQZ lautet daher auch „Leben wie daheim“.<br />

„Damit steht ein einheitliches Instrument<br />

zur objektiven Bewertung hoher Qualität<br />

von außen zur Verfügung, das unabhängig<br />

vom Qualitätsmanagement-System des<br />

jeweiligen Hauses und auch bei unterschiedlichen<br />

strukturellen Gegebenheiten angewandt<br />

werden kann“, erläutert Ackerl. „Die<br />

hohen Qualitätsstandards, die wir in Oberösterreich<br />

in den letzten 15 Jahren entwickelt<br />

haben, werden durch eine objektive Bewertung<br />

endlich auch vergleichbar.“<br />

In der soeben abgeschlossenen Pilotphase<br />

wurden österreichweit die ersten 14 Altenund<br />

Pflegeheime von speziell ausgebildeten<br />

externen Zertifiziererinnen und Zertifiziereren<br />

besucht und anhand der national anerkannten<br />

Kriterien des NQZ bewertet. Die<br />

vom Land Oberösterreich vorgeschlagenen<br />

Pilothäuser, das Altemheim Grünburg und<br />

das Alten- und Pflegeheim „Maria Rast“ der<br />

Franziskanerinnen in Schmolln, haben sich<br />

mit großem Engagement an der Pilotphase<br />

beteiligt und die Zertifizierung erreicht. Am<br />

»<strong>Österreich</strong> <strong>Journal</strong>« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

5. März 2009 wurde beiden Häusern im Rahmen<br />

eines Festakts im Bundesministerium<br />

für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

das Zertifikat feierlich überreicht. „Wir gratulieren<br />

seitens des oberösterreichischen<br />

Sozialressorts herzlich, waren uns aber<br />

sicher, daß unsere Häuser diese Zertifizierung<br />

mit Bravour meistern“, so Ackerl.<br />

In Oberösterreich gibt es derzeit 118 Altenund<br />

Pflegeheime mit rund 11.600 Normplätzen,<br />

von denen in den letzten 15 Jahren gut<br />

zwei Drittel neu errichtet oder saniert wurden.<br />

2009 bringt aber auch zahlreiche Verbesserungen<br />

für die älteren und einkommensschwachen<br />

Menschen in Oberösterreich, wie<br />

Ackerl bereits im Jänner bekanntgab: höheres<br />

Pflegegeld und eine verbesserte Einstufung,<br />

die dem tatsächlichen Pflegebedarf<br />

besser gerecht wird, einen höheren Vermögensfreibetrag<br />

beim Bezug eines Altenund<br />

Pflegeheimes und mehr Geld für jene,<br />

die auf Geldleistungen aus der Sozialhilfe<br />

angewiesen sind. Darüber hinaus werden die<br />

Offensiven in der qualitativen baulichen Verbesserung<br />

der Alten- und Pflegeheime und<br />

beim Ausbau der Betreubaren Wohnungen<br />

intensiv fortgesetzt.<br />

Mit der Möglichkeit der Hereinnahme<br />

der Heimhilfen in den Mindestpersonalschlüssel<br />

der Alten- und Pflegeheime soll<br />

eine Entlastung des Fach- und Diplompersonals<br />

durch die Konzentration auf ihre<br />

Kernaufgaben erreicht werden. •

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